Jubel von Patson Daka (Salzburg)
GEPA/David Rodriguez
Bundesliga

Salzburg überrollt Hartberg in elf Minuten

Red Bull Salzburg hat die nächste Prüfung auf dem Weg zum siebenten Titel in Folge im Eiltempo bestanden. Die „Bullen“ überrollten am Sonntag in der zweiten Runde der Meistergruppe der tipico-Bundesliga TSV Prolactal Hartberg souverän mit 6:0 (4:0). Die Partie war allerdings bereits nach elf Minuten entschieden. Da stand es schon 3:0 aus Sicht der Gäste.

Patson Daka eröffnete vor den Augen von ÖFB-Teamchef Franco Foda bereits in der 4. Minute das Salzburger Torfestival in der ansonsten leeren Profertil Arena von Hartberg und legte in der elften Minute auch das 2:0 nach. Dazwischen nutzte Enock Mwepu die Hartberger Abwehrschwächen zum 3:0 (7.).

Noch vor der Pause machte Sekou Koita mit dem vierten Salzburger Treffer das Debakel aus Sicht der Gastgeber perfekt. Wenige Sekunden nach Wiederbeginn traf Daka sehenswert zum dritten Mal in diesem Spiel (46.). Noah Okafor setzte in der Nachspielzeit (90.+1) den Schlusspunkt der einseitigen Partie.

Salzburg fertigt Hartberg ab

Salzburg feiert einen klaren 6:0-Kantersieg gegen Hartberg und steuert damit dem Meistertitel immer näher entgegen.

Erster Auswärtssieg seit November

Die Salzburger festigten mit dem fünften Sieg im sechsten Duell mit Hartberg ihre Tabellenführung. Die Mannschaft von Trainer Jesse Marsch liegt sieben Punkte vor dem RZ Pellets WAC, der sich gegen den LASK nach turbulenter Partie mit 3:3 trennte. Für den Titelverteidiger ging zudem eine ungewohnte Durststrecke zu Ende: Salzburg feierte erstmals seit 10. November 2019 wieder einen Sieg in der Fremde. Damals hatten die „Bullen“ ausgerechnet in Wolfsberg mit 3:0 gewonnen.

Daka stockte sein Konto mit den drei Treffern in Hartberg auf insgesamt 21 auf und schob sich in der Schützenliste bis auf zwei Tore an Spitzenreiter Shon Weissman (23 Treffer) vom WAC heran. Für die Hartberger, die davor Salzburg im direkten Duell ein 2:2 abgetrotzt hatten, setzte es hingegen nach dem überraschenden 2:1-Sieg beim LASK am Mittwoch hingegen wieder einen herben Dämpfer.

Klare Angelegenheit

Nach dem sensationellen Sieg beim LASK hatte man eigentlich viel von den Oststeirern erwartet, die erlebten allerdings von Beginn an einen rabenschwarzen Tag. Salzburg egalisierte hingegen die bisher höchsten Saisonsiege (6:0 in St. Pölten und gegen Altach) und hält nach 24 Runden bei 82 Toren – eine neue Bestmarke in der Liga.

„Sie werden uns alles abverlangen“, hatte Marsch im Vorfeld der Partie erwartet. Tatsächlich war das Gegenteil der Fall. Die Steirer wirkten verunsichert, ängstlich und machten den Gästen das Leben sehr leicht. Schon nach dreieinhalb Minuten sprintete Daka nach Okafor-Zuspiel der TSV-Abwehr davon und vollendete mustergültig. Mwepu ließ vier Minuten später ungefähr die Hälfte der Hartberger Mannschaft schlecht aussehen, dribbelte sich auch dank etwas Ballglück durch und schoss zum 2:0 ein.

Jubel von Patson Daka (Salzburg) nach dem 0:3
APA/Erwin Scheriau
Daka (Mi.) hatte mit der desolaten Hartberger Abwehr seine helle Freude

Weitere vier Minuten später wirkte einmal mehr das starke Pressing der Salzburger. Szoboszlai bediente Daka, der Huber den Ball durch die Beine spielte und danach keine Mühe hatte abzuschließen. Beinahe wäre es in der Anfangsphase noch schlimmer gekommen, Goalie Rene Swete konnte sich aber bei Abschlüssen von Szoboszlai (16.) und Koita (29.) auszeichnen. Der quirlige Koita musste auf sein Tor aber nicht lange warten. Nach Ulmer-Lochpass traf der Offensivspieler aus schwierigem Winkel genau ins lange Eck.

Kein Hartberger Ehrentreffer

Die Hoffnung von Hartberg-Trainer Markus Schopp auf eine Besserung nach dem Seitenwechsel war schon nach weniger als einer Minute gestorben. Daka machte nach 44 Sekunden nach Szoboszlai-Hereingabe völlig ungedeckt via sehenswertem Volley seinen Triplepack perfekt. Es war bereits der dritte Dreierpack für den Stürmer in der Liga.

In der Folge kontrollierten die Gäste das Geschehen und schonten Kräfte für die anstehenden Aufgaben. Auch dadurch kam Hartberg zumindest dem Ehrentreffer nahe. Diesen verhinderte allerdings ÖFB-Teamtormann Cican Stankovic mit guten Paraden bei Abschlüssen von Rajko Rep (66., 81.). Auf der anderen Seite vergab Mergim Berisha einen Sitzer aus neun Metern kläglich (82.). Für den Schlusspunkt sorgte Okafor, der von der Strafraumgrenze überlegt ins Eck traf.

Der erste Auswärtssieg in der Liga seit dem 3:0 beim WAC am 10. November war damit gleich ein imposanter. Am 14. Dezember hatte der TSV noch ein 2:2 gegen den Ligakrösus geholt. Zuvor hatte es mit einem 2:7 in Salzburg aber auch schon einmal eine deftige Abfuhr gegeben. Salzburg ist nach der Coronavirus-Pause damit weiter makellos unterwegs, insgesamt war es der fünfte Pflichtspielsieg zu null en suite.

Stimmen zum Spiel:

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): „Der Sieg am Mittwoch war ein klarer Fortschritt, jetzt ist postwendend wieder ein herber Rückschritt gekommen. Die ersten 15 Minuten waren einfach eine Katastrophe. Wir haben uns einiges vorgenommen, es hat aber fast alles von dem nicht funktioniert. Wir müssen jetzt versuchen, aus dieser gewaltigen Schwankung von Hoch und Tief die richtigen Schlüsse zu ziehen.“

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): „Wir waren taktisch sehr gut vorbereitet und haben noch dazu einen guten Start erwischt. Nach elf Minuten 3:0 – besser geht es nicht. Wir haben richtig darauf getippt, dass wir eine mutige Hartberger Mannschaft erwarten. Es ist uns dann gelungen, die ersten Chancen sofort zu verwerten, damit war die Partie relativ früh entschieden. Die neuen Spieler haben ihre Chance hervorragend genützt. Es ist zwar noch lange nicht vorbei, aber mit unserem Sieg und dem Unentschieden vom LASK war es doch ein Schritt in Richtung Titel.“

Tipico Bundesliga, 24. Runde

Sonntag:

Hartberg – Salzburg 0:6 (0:4)

Hartberg, Profertil Arena, SR Weinberger

Tore:
0:1 Daka (4.)
0:2 Mwepu (7.)
0:3 Daka (11.)
0:4 Koita (40.)
0:5 Daka (46.)
0:6 Okafor (90.+1)

Hartberg: Swete – Heil (76. Schantl), Huber, Luckeneder, Klem (83. Rasswalder) – Tschernegg (20. Rotter), Dante (76. C. Kröpfl) – Rep, Cancola, Kainz – Tadic (46. Dossou)

Salzburg: Stankovic – Vallci (46. Farkas), Ramalho, Onguene, Ulmer (46. Wöber) – Okafor, Mwepu, Camara, Szoboszlai (61. Berisha) – Koita (76. Hwang), Daka (61. Adeyemi)

Gelbe Karten: Keine bzw. Mwepu

Die Besten: Keine bzw. Daka, Szoboszlai, Mwepu