Sepp Straka
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Golf

Straka bereit für umstrittenen Neustart

Profigolf meldet sich nach dreimonatigem coronavirusbedingtem Stillstand diese Woche in Texas zurück. Dass mit dem Neustart der PGA-Tour auch die eingefrorene Weltrangliste wieder aktiv wird, sorgt für Unmut. Denn im Rest der Welt geht es erst später los, viele Spieler befürchten daher Nachteile. In Fort Worth mit dabei ist Sepp Straka.

Der Wiener ist seit Herbst 2018 der erste regulär auf der US-Tour spielende Österreicher und geht trotz der langen Turnierpause optimistisch ins Comeback. Einerseits konnte der in den USA lebende Doppelstaatsbürger wegen der in Amerika ausgebliebenen Platzsperren praktisch durchspielen.

Andererseits hat Straka seine Spielerlaubnis für 2021 und damit die dritte Tourkarte in Folge bereits sicher, weil es coronavirusbedingt heuer auf der PGA-Tour keine Auf- und Absteiger geben wird. Für seinen Zwillingsbruder war diese Entscheidung hingegen ein Tiefschlag. Weil es keine Tourschool gibt, liegt der Comebackversuch des um zwei Minuten älteren Sam derzeit auf Eis.

Vor der Pause stark in Form

Sepp Straka war im März mit einer starken 69er-Runde in die Players Championship gestartet, ehe das mit 15 Mio. Dollar höchstdotierte Tourevent noch während der ersten Runde wegen der Coronavirus-Pandemie gestoppt wurde.

In der langen Pause wurden elf Turniere mit einem Gesamtpreisgeld von über 90 Millionen Dollar abgesagt bzw. verschoben. Straka blieb dennoch „am Ball“. Rund um Birmingham in Alabama leben viele Spieler, die sich immer wieder zu gemeinsamen Events trafen. Zuletzt organisierte man sogar ein Turnier nach Ryder-Cup-Format.

Langes Zittern um den Startplatz

Weil die PGA-Startfelder nach dem Neustart enorm stark besetzt sind, musste Straka als 82. der Jahreswertung und 181. der Weltrangliste aber bis zuletzt um seinen Startplatz bei der Charles Schwab Challenge in Texas bangen. Auf dem engen und nicht sehr langen Kurs in Fort Worth sind mit Rory McIlroy, Jon Rahm, Brooks Koepka, Justin Thomas und Dustin Johnson die Top Fünf der Welt ebenso vertreten wie 17 aus den Top 20 der FedEx-Wertung.

Jon Rahm und Rory McIlroy
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Rahm und McIlroy bilden die Spitze des illustren Starterfelds in Fort Worth

Diese wird nach dem Premierensieg beim Honda Classic im März vom 22-jährigen Südkoreaner Im Sung Jae angeführt. Beim Neustart in Texas fehlt zwar Tiger Woods, aber selbst der bereits 62-jährige Altmeister Bernhard Langer gibt sich dort die Ehre.

Wiesberger und Schwab hoffen auf Einladungen

Europas Spitzengolfer können derzeit dank Ausnahmegenehmigung zwar in die USA einreisen. Bernd Wiesberger und Matthias Schwab müssen sich angesichts der Topstartfelder derzeit aber noch gedulden bzw. um Einladungen bemühen. Die US-PGA hat nicht einmal für die eigenen Tourmitglieder ausreichend Startplätze.

Die beiden Österreicher überbrücken die Zeit während der Klärung der Reisemodalitäten etwa bei den „Nationalen Offenen“ in Zell am See bzw. wie Schwab mit einem Turnier im Rahmen des Audi Circuits im GC Murhof. Wiesberger ist als Weltranglisten-26. aber grundsätzlich auch für große US-Turniere qualifiziert. Klappt es bei Schwab (82.) nicht mit Juli-Turnieren in Übersee, ist der vergleichsweise allerdings sehr mager dotierte „UK-Swing“ der European Tour in England ein Thema.