Noah Okafor und Emanuel Sakic
GEPA/Mathias Mandl
Bundesliga

Torfabrik Salzburg nimmt Sturm ins Visier

Wenn Red Bull Salzburg am Mittwoch (20.30 Uhr, live in ORF1) in der 25. Runde der tipico-Bundesliga bei Puntigamer Sturm Graz gastiert, sind die Rollen klar verteilt. Der Meister hat die letzten drei Spiele mit einem Torverhältnis von 13:0 gewonnen und ist seit fünf Pflichtspielen ohne Gegentreffer. Die Steirer gingen hingegen zuletzt dreimal als Verlierer vom Platz und rutschten in der Meistergruppe auf den letzten Platz ab.

Auch in den letzten neun Ligaspielen blieb Sturm gegen Salzburg ohne Sieg. Trotz der eindeutigen Ausgangsposition zeigte „Bullen“-Coach Jesse Marsch vor dem angeschlagenen Gegner Respekt und warnte seine Mannschaft vor Nachlässigkeiten. „Sturm ist gerade deshalb gefährlich, weil sie in den beiden Spielen seit Wiederbeginn noch nicht gepunktet haben“, warnte der US-Amerikaner.

An der Marschrichtung ändert das allerdings in den Reihen der Salzburger nichts. Man wolle an die Leistung beim 6:0 am Sonntag in Hartberg anknüpfen, sagte Marsch. „Bei diesem Match hat sehr viel gepasst. Und für einen Erfolg am Mittwoch brauchen wir wieder so eine konzentrierte und fokussierte Leistung.“

Salzburg-Trainer Jesse Marsch
GEPA/Jasmin Walter
Salzburg-Coach Marsch will mit seiner Truppe zum nächsten Sieg marschieren

Salzburg blickt nicht auf die Tabelle

Die Salzburger liegen als frischgebackener Cupsieger acht Runden vor Schluss sieben Punkte vor dem WAC und Rapid, das nächste Double ist in Griffweite. „Natürlich haben wir registriert, dass der Abstand auf die Verfolger zuletzt größer geworden ist. Aber wir rechnen nicht und schauen auch nicht nach hinten. Unser Ziel ist es, so gut und erfolgreich wie möglich zu spielen und zu punkten. Auch gegen Sturm Graz“, sagte Marsch.

Tipico-Bundesliga, 25. Runde

Beginn 20.30 Uhr, live in ORF1:

Sturm Graz – Salzburg

Merkur-Arena, SR Lechner

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Siebenhandl – Sakic, Avlonitis, Spendlhofer, Trummer – Jäger, Ljubic – Hierländer, Kiteishvili, Despodow – Röcher

Salzburg: Stankovic – Farkas, Ramalho, Wöber, Ulmer – Okafor, Mwepu, Junuzovic, Szoboszlai – Hwang, Daka

Seine Hoffnungen ruhen unter anderem auf Patson Daka, der zuletzt mit einem Triplepack in Hartberg aufzeigte. „Persönlich freue ich mich natürlich, dass es so gut läuft und ich der Mannschaft mit meinen Toren helfen kann“, sagte der 21-fache Saisontorschütze.

„Wir wollen und müssen gegen Sturm Graz nachlegen. Auch wenn der Abstand zum zweiten Platz zuletzt etwas angewachsen ist, ist in der Meisterschaft längst noch keine Entscheidung gefallen. Sturm wird jetzt mit aller Macht versuchen, die Niederlage bei Rapid vergessen zu machen. Das macht unsere Aufgabe alles andere als einfach“, sagte Daka.

Sturm-Coach behagt Außenseiterrolle

Auch Sturm-Coach Nestor El Maestro spekuliert mit einer engen Partie. „Man kann zwar nicht von großem Optimismus sprechen, aber ein Spiel ist nicht verloren, bevor es gespielt ist“, sagte der gebürtige Serbe. Die Außenseiterrolle könne ein Vorteil für Sturm sein, so El Maestro. „Für den Underdog, und das sind sicher wir, ist so ein Spiel psychologisch einfacher zu spielen als viele andere. Man steht gefühlt weniger unter Druck, hat aber die Chance, etwas Großes zu leisten.“

Sturm – Red Bull: Ungleiches Duell

Mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen gehen Salzburg und Sturm Graz ins ORF-Livespiel. Während der Serienmeister nach zwei Siegen vor Selbstvertrauen strotzt, sucht Sturm Graz nach einem Weg aus der Krise.

Der 37-Jährige bekam zuletzt von Sportchef Andreas Schicker trotz des 0:4 bei Rapid das Vertrauen ausgesprochen. „Das erhöht paradoxerweise den Druck sogar, indem man den unbedingten Willen hat, diesen außergewöhnlichen Rückhalt zurückzuzahlen“, sagte El Maestro, der sich erstmals in seiner Trainerkarriere in einer Krisensituation befindet. „Für mich ist das absolut neu, gefühlt eine Ewigkeit nicht gewonnen zu haben.“ Der letzte Sturm-Sieg datiert vom 22. Februar, damals wurde die Admira auswärts mit 2:0 geschlagen.