Hartberg-Spieler jubeln
GEPA/Daniel Goetzhaber
Bundesliga

Hartberg holt WAC von Platz zwei

Drei Tage nach der 0:6-Abfuhr gegen Spitzenreiter Red Bull Salzburg hat TSV Prolactal Hartberg am Mittwoch wieder für eine Überraschung gesorgt. Die Steirer setzten sich in der dritten Runde der Meistergruppe, der 25. der tipico-Bundesliga insgesamt, beim RZ Pellets WAC mit 4:2 durch und boxten die Kärntner damit aus den Top Drei. Dabei hatte der WAC in der ersten Hälfte noch eine komfortable 2:0-Führung.

Marc Andre Schmerböck (5.) und Torjäger Shon Weissman mit seinem 24. Saisontor (37.) sorgten für vermeintlich klare Verhältnisse in der Lavanttal-Arena. Doch der Anschlusstreffer von Rajko Rep nur drei Minuten nach dem 2:0 (40.) brachte die Wolfsberger ins Wanken. In der zweiten Hälfte drehten die Gäste aus der Steiermark die Partie nicht nur um, sondern holten durch Tore von Dario Tadic per Elfmeter (48.), Jodel Dossou (54.) und Amadou Dante (77.) noch einen Sieg. Wolfsbergs Nemanja Rnic sah nach dem Elferfoul an Tadic die Gelb-Rote Karte (47.).

Hartberg gelang damit die zweite Überraschung gegen einen Verfolger der Salzburger und die zweite auswärts. In der ersten Runde der Meistergruppe hatte die Mannschaft von Markus Schopp den LASK mit 2:1 besiegt. Die Wolfsberger, die vergangenen Sonntag selbst noch einen 0:2-Rückstand gegen den LASK zwischenzeitlich in eine 3:2-Führung verwandelt hatten, rutschten hinter Rapid auf den dritten Rang zurück und haben nun drei Punkte Rückstand auf die zweitplatzierten Hütteldorfer.

Hartberg überrascht in Wolfsberg

Die Steirer drehen einen 0:2-Rückstand noch in einen klaren Sieg um.

Schmerböck rechtfertigt Einsatz

Im Duell des vormaligen Zweiten mit dem Fünften lief zunächst alles für den Favoriten. Schmerböck schien etwas überraschend in der Startelf auf. Der 26-Jährige spielte zuletzt in Runde acht – gegen Hartberg – von Beginn an. Sein Einsatz sollte sich vorerst bezahlt machen. Die Hartberger attackierten Wolfsbergs Abwehr zwar früh, fingen sich ihrerseits nach einem Patzer im Spielaufbau aber ein schnelles Gegentor ein. Weissman bediente seinen Sturmpartner, der sein erstes Ligator seit Oktober 2018 erzielte.

Weissman hätte Wolfsbergs Blitzstart nur drei Minuten später fast gekrönt. Sein Volley nach Schmerböck-Hereingabe ging am Tor vorbei. Hartberg arbeitete sich jedoch von Minute zu Minute ins Spiel zurück und ließ den Hausherren wenig Platz zur Entfaltung. Für das Team von Markus Schopp, der nach der Abfuhr gegen Salzburg vier Akteuren eine Pause gönnte, nahm Rep das gegnerische Tor mehrmals aus der Distanz unter Beschuss.

Der WAC fand bei einsetzendem Regen keinen Rhythmus mehr, durfte aber auf seinen Torjäger vertrauen. Nach einem Eckball verlängerte Weissman einen Schuss aus dem Hinterhalt reaktionsschnell mit der Ferse ins Tor. Das sportliche Lavanttaler Hoch wurde jedoch noch vor der Pause empfindlich gestört. Nach einem misslungenen Eckball der Feldhofer-Elf brachten die Hartberger den Ball weit nach vorne, Rep startete aus der eigenen Spielhälfte alleine Richtung Alexander Kofler und ließ Wolfsbergs Torhüter keine Chance.

Rot und Elfmeter sorgen für Wende

Schopp reagierte zur Pause mit einem Dreifachwechsel und brachte dabei auch Tadic ins Spiel. Er brauchte nicht lange, um sich in Szene zu setzen. Der bereits verwarnte Rnic fuhr im Strafraum gegen den Angreifer die Hand aus, Schiedsrichter Dieter Muckenhammer entschied auf Strafstoß und schloss den Serben aus. Der Gefoulte verwertete selbst. Sechs Minuten später war die Wende verdientermaßen komplett: Nach einem weiten Ball legte Rep technisch versiert mit der Ferse für Dossou ab, der seine Schnelligkeit erfolgreich ausspielte.

Der WAC erfing sich von den Rückschlägen nicht mehr. Tadic hatte einen weiteren Treffer am Fuß, ehe die Sturm-Leihgabe Dante mit einem Flachschuss ins lange Eck für Hartberger Jubel im Stadion sorgte. Auf die Sieger wartet nun am Sonntag das Steirer Derby zu Hause gegen Sturm. Der WAC ist bei Rapid im Einsatz.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (WAC-Trainer): „Wir haben eine Riesenchance ausgelassen, uns abzusetzen. Die Enttäuschung ist groß. Ein bitterer Abend. Wir haben es in der ersten Halbzeit verabsäumt, den Gegner fertig zu spielen und 3:0, 4:0 zu führen. Nach dem 2:2 und mit einem Mann weniger waren wir vielleicht zu naiv, hätten kompakter und tiefer stehen müssen.“

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): „Ich glaube, bis auf die ersten Minuten war es eine richtig gute Vorstellung. Wir hatten mit dem LASK, Salzburg und WAC drei bärenstarke Gegner. Unser Matchplan ist gut aufgegangen, wie wir es mit unserem Spielerkontingent her angegangen sind. Vor allem die zweite Halbzeit war absolut toll. Ein schöner Moment, den wir einzuordnen wissen.“

Tipico-Bundesliga, 25. Runde, Meistergruppe

Mittwoch:

WAC – Hartberg 2:4 (2:1)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, SR Muckenhammer

Tore:
1:0 Schmerböck (5.)
2:0 Weissman (37.)
2:1 Rep (40.)
2:2 Tadic (48./Elfmeter)
2:3 Dossou (54.)
2:4 Dante (77.)

WAC: Kofler – Novak, Rnic, Vieira (63. Gollner), Wernitznig (75. Dieng) – Jojic (63. Schöfl), M. Leitgeb, Liendl, Schmid (75. Stratznig) – Weissman, Schmerböck (50. D. Baumgartner)

Hartberg: Swete – Heil (46. Lienhart), Rotter, Luckeneder, Klem – Cancola (46. T. Kainz), Nimaga (89. Huber), Dante – Kröpfl (46. Tadic) – Rep (69. Ried), Dossou

Gelb-Rote Karte: Rnic (47./Foulspiel)

Gelbe Karten: Leitgeb bzw. Cancola

Die Besten: Weissman bzw. Nimaga, Rep, Tadic