Szene aus dem Match WAC gegen Salzburg
GEPA/Daniel Goetzhaber
Bundesliga

WAC bremst Salzburgs Tormaschine

Der RZ Pellets WAC hat am Mittwoch am fünften Spieltag der Meistergruppe der tipico-Bundesliga für eine Premiere gesorgt. Die Kärntner stoppten daheim die Torfabrik von Red Bull Salzburg und knöpften dem Tabellenführer mit einem 0:0 als erstes Team seit dem Neustart Punkte ab. Auch dass die Salzburger in der Bundesliga kein Tor erzielten, ist schon eine kleine Ewigkeit her.

Die Salzburger gingen zum ersten Mal nach fünf Siegen (Bundesliga und Cupfinale) seit dem Neustart nach der Coronavirus-Pause nicht als Sieger vom Platz. Das letzte Mal, dass die „Bullen“ nicht mit einem Torbericht im Spielbericht standen, war am 10. März 2019. Damals spielte Salzburg gegen Sturm Graz daheim ebenfalls nur 0:0. Danach folgten 37 Ligaspiele mit zumindest einem Treffer. Mit dem Remis verringerte sich der Vorsprung des Spitzenreiters auf Rapid (1:0 in Hartberg) auf fünf Punkte.

WAC-Tormann Alexander Kofler brachte die „Bullen“ mit einigen Paraden zur Verzweiflung. Dennoch wuchs der Rückstand für die mittlerweile vier Spiele sieglosen und weiter drittplatzierten Kärntner auf Rang zwei auf acht Punkte an. Ausgerechnet im Duell der beiden Ligatopstürmer Patson Daka (Salzburg) und Shon Weissman (WAC) gab es keinen Treffer zu sehen. Bereits am Sonntag (17.00 Uhr) treffen die beiden Teams in Wals-Siezenheim neuerlich aufeinander.

WAC punktet gegen Salzburg

Der WAC hat Salzburg erstmals nach der Coronavirus-Pause Punkte abgenommen. Die Wolfsberger lassen gegen die Salzburger-Torfabrik keinen Treffer zu und holen ein 0:0.

Zentimeter fehlen zu „Bullen“-Blitzstart

Salzburg-Trainer Jesse Marsch änderte seine Elf gegenüber dem 3:1-Sieg gegen den LASK an vier Positionen. Daka saß etwa zu Beginn nur auf der Bank, Zlatko Junuzovic war gar nicht dabei. Unabhängig davon gaben die Gäste in der Anfangsphase klar den Ton an, für einen Traumstart fehlten aber ein paar Zentimeter. Kofler konnte einen Kopfball von Jerome Onguene unter Mithilfe der Querlatte klären (10.).

Aus dem Spiel heraus konnten sich die Salzburger nicht entscheidend in Szene setzen, auch die zweite Topchance folgte auf einen ruhenden Ball. Diesmal rettete Kofler bei einem Kopfball von Andre Ramalho auf der Linie (31.). Die Wolfsberger waren zu dem Zeitpunkt schon besser im Spiel, hielten das Geschehen nach einer klaren Unterlegenheit in den ersten 20 Minuten offen. Zweimal kam man auch der Führung nahe. Einen von Weissman abgelenkten Fallrückzieher von Cheikhou Dieng klärte Ramalho vor der Linie (34.), ein Onguene-Kopfball aufs eigene Tor ging daneben (38.).

Kofler hält Punkt fest

Marsch reagierte zur Pause mit einem Doppeltausch, versuchte die Offensive durch die Hereinnahmen von Daka und Karim Adeyemi zu beleben. Von der Charakteristik änderte sich wenig, der WAC stemmte sich mit aller Kraft dagegen, gefährlich wurde es hauptsächlich bei Standardsituationen. Bei einem weiteren Ramalho-Kopfball musste Kofler neuerlich all sein Können zeigen, fischte den Ball aus dem Kreuzeck (62.). In der 71. Minute war es wieder der WAC-Schlussmann, der sein Team vor einem Rückstand bewahrte, indem er einen Hwang-Abschluss parierte. Den Nachschuss brachte Adeyemi nicht aufs Tor, auch weil er gestört wurde.

Szene aus dem Match WAC gegen Salzburg
GEPA/Daniel Goetzhaber
Kofler (r.) brachte die Salzburger Angreifer mit seinen Paraden zur Verzweiflung

Damit blieben die Salzburger nach zwei Auswärtskantersiegen – 6:0 in Hartberg, 5:1 bei Sturm – nach der Coronavirus-Pause erstmals in der Fremde ohne Schützenfest. Für den WAC war es ein gewonnener Punkt nach den jüngsten bitteren Niederlagen gegen Hartberg (2:4) und bei Rapid (1:2). Der erst 18-jährige Kai Stratznig gab im Mittelfeldzentrum anstelle des gesperrten Mario Leitgeb ein äußerst gelungenes Startelfdebüt. Die Kärntner warten weiter seit 15. Februar, wo es beim Debüt von Ferdinand Feldhofer einen 3:0-Sieg gegen Hartberg gegeben hatte, auf einen Sieg in der Lavanttal-Arena.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (WAC-Trainer): „Wir sind froh, dass wir die Ersten waren, die Salzburg einen Punkt abknöpfen konnten. Das war eine kämpferische und läuferische Topleistung. Wir haben es bestmöglich gemacht. Zudem braucht es einen Tormann in guter Form, den hatten wir. Es freut mich, dass uns die Überraschung geglückt ist.“

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): „Kompliment an den WAC. Sie haben uns überrascht. Wir haben nicht damit gerechnet, dass sie mit einer Dreierkette spielen. Wir hatten unsere Chancen. Es war ein sehr intensives Spiel. Der Gegner hat gut verteidigt. Wir hatten nicht unseren besten Tag vor dem Tor. Sie hatten vielleicht ein bisschen Glück, wir etwas Unglück. Am Ende ist aber auch ein Punkt nicht schlecht.“

Tipico-Bundesliga, 27. Runde, Meistergruppe

Mittwoch:

WAC – Salzburg 0:0

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, SR Spurny

WAC: Kofler – Novak, D. Baumgartner, Rnic, Gollner – Jojic, Stratznig, Liendl (78./Wernitznig), Schmitz (67./Gölles) – Dieng (67./Holzer), Weissman (89./Schöfl)

Salzburg: Stankovic – Vallci, Ramalho, Onguene (78./Wöber), Ulmer – Okugawa (46./Adeyemi), Ashimeru (71./Mwepu), Camara, Szoboszlai – Hwang (78./Berisha), Okafor (46./Daka)

Gelbe Karten: D. Baumgartner, Stratznig, Jojic, Novak bzw. Szoboszlai

Die Besten: Kofler, Stratznig, D. Baumgartner bzw. Szoboszlai, Ramalho, Ulmer