Szene aus dem Match LASK gegen Sturm
GEPA/Manfred Binder
Bundesliga

LASK hat mit Sturm leichtes Spiel

Der LASK hat am Mittwoch in der tipico-Bundesliga im fünften Spiel der Meistergruppe den ersten Sieg eingefahren. Der Vizemeister setzte sich in der 27. Runde im Heimspiel gegen Puntigamer Sturm Graz klar mit 4:0 (3:0) durch. Mit den drei Punkten verbesserten sich die Linzer auf Platz drei. Der Rückstand auf Tabellenführer Red Salzburg beträgt allerdings schon zwölf Punkte, auf das zweitplatzierte Rapid fehlen sieben.

Im Duell der beiden Krisenclubs machte der LASK bereits in der ersten Hälfte alles klar. Treffer von Peter Michorl (8.), Dominik Frieser (25.) und Husein Balic (39.) sorgten für eine Vorentscheidung. Für den Endstand sorgte Joao Klauss mit einem sehenswerten Fallrückzieher in der Nachspielzeit (92.). Die Steirer präsentierten sich hingegen vor allem defensiv bei den Toren sehr passiv und nicht als Einheit. Nach der vierten Niederlage im fünften Spiel blieb Sturm zum Abschluss der Hinrunde weiter das Schlusslicht in der Meistergruppe.

Unterdessen hat der LASK auch Einspruch gegen die Bestrafung durch den des Senats 1 der Bundesliga eingelegt. Das gab Präsident Siegmund Gruber bekannt. Nun ist das Protestkomitee am Zug, das nächste Woche tagt. Danach bliebe dem LASK eine vierwöchige Frist für die Einschaltung des Ständigen Neutralen Schiedsgerichts, das anstelle eines ordentlichen Gerichts wiederum in ein bis zwei Wochen entscheiden würde. Klarheit bestünde in dem Fall also erst nach dem 3. August, dem Tag des Nennschlusses für die Europacup-Bewerbe.

LASK von Beginn an überlegen

Dass auf dem Rasen für beide Teams im Kampf um einen Europacup-Platz viel auf dem Spiel stand, merkte man gleich in den ersten Minuten. Zweikämpfe prägten das Bild, wobei der LASK auch spielerische Akzente setzen konnte und früh zwei Torchancen verzeichnete. Nach Traumpass von Michorl lief Balic alleine auf das Tor zu, sein scharfer Schuss fiel aber zu zentral aus. Jörg Siebenhandl war ebenso auf dem Posten wie beim Trauner-Kopfball nach dem anschließenden Corner (6.).

Der erste Torjubel der Linzer ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Nach einem Ballverlust von Emanuel Sakic an James Holland schalteten die Gastgeber schnell um und lancierten einen Konter. Den Querpass wollte Sturm-Kapitän Stefan Hierländer klären, traf dabei aber nur Siebenhandl. Der Ball kam zu Michorl, der keine Probleme hatte, zu seinem vierten Saisontor einzuschießen (9.).

Michorl schießt LASK in Führung (8. Minute)

Eine Unstimmigkeit zwischen Sturm-Goalie Siebenhandl und Kapitän Hierländer führt dazu, dass der Ball bei Michorl landet, der zum 1:0 für den LASK trifft.

LASK legt zwei weitere Tore nach

Der LASK ließ den Grazern wenig Zeit für einen geregelten Spielaufbau und störte früh, die logische Konsequenz war eine klare Feldüberlegenheit der Linzer. Trauner scheiterte zunächst noch mit einem tollen Weitschuss an Siebenhandl (24.), unmittelbar danach fiel aber Tor Nummer zwei. Nach einer Flanke köpfelte Marko Raguz aus schrägem Winkel. Siebenhandl konnte den Versuch zwar parieren, lenkte damit den Ball aber direkt zum einschussbereiten Frieser (25.).

Frieser erhöht auf 2:0 (25. Minute)

Einen Kopfball von Marko Raguz kann Jörg Siebenhandel noch klären, beim Nachschuss von Dominik Frieser ist der Sturm-Goalie chancenlos – 2:0 für die Linzer.

Sturm konnte sich danach von der Umklammerung etwas befreien und zeigte offensiv die eine oder andere gute Passstafette. Wirklich in Verlegenheit konnten die Grazer den LASK damit aber nicht bringen. Defensiv war bei den Steirern unterdessen weiter Tag der offenen Tür. Einen weiten Einwurf verlängerte Hierländer im Luftkampf mit Trauner vor das eigene Tor. Diesmal stand Balic goldrichtig und netzte ein (39.). Die einzige Sturm-Chancen in Hälfte eins war ein Kopfball von Otar Kiteishvili, den LASK-Goalie Alexander Schlager über das Tor drehte (44.).

Balic trifft zum 3:0 (39. Minute)

Ein langer Holland-Einwurf wird von Gernot Trauner auf Husein Balic weitergeleitet, und der 24-Jährige schiebt sicher zum 3:0 für den LASK ein.

LASK kontrolliert nach der Pause

Zur Pause brachte Kotrainer Nikon El Maestro in Vertretung für seinen gesperrten Bruder Nestor mit Isaac Donkor und Bekim Balaj zwei neue Spieler. Und tatsächlich verzeichneten die Grazer nur wenige Minuten nach dem Wiederbeginn ihre bisher beste Chance. Kiril Despodow lief alleine auf Schlager zu, schoss dem ÖFB-Teamgoalie, der gut aus dem Tor gekommen war, aber direkt auf die Brust (52.). Allgemein stand Sturm nun höher und hatte damit mehr Zugriff auf das Spiel.

Trainer Valerien Ismael nahm einen Dreifachwechsel vor und schickte Klauss, Samuel Tetteh sowie Stefan Haudum in die Partie. Der LASK ließ aber den letzten Nachdruck vermissen und schien mit dem Ergebnis zufrieden. Die Grazer starteten immer wieder gute Angriffe, beim letzten Pass fehlte aber die Genauigkeit. Pech hatte allerdings Vincent Trummer, dessen Direktabnahme nach einem Eckball an die Stange ging (72.). Den Schlusspunkt setzte der LASK – und was für einen. Nach einem Corner versenkte Klauss per Fallrückzieher den Ball im Tor (92.).

Klauss per Fallrückzieher zum 4:0 (92. Minute)

Mit einem Fallrückzieher zum 4:0 setzt Klauss den Schlusspunkt im Aufeinandertreffen zwischen dem LASK und Sturm Graz.

Stimmen zum Spiel:

Valerien Ismael (LASK-Trainer): „Das war die richtige Antwort, die ich erwartet habe. Heute waren wir von der ersten Minute an präsent und haben hochverdient gewonnen. Wir sind jetzt in der Meistergruppe angekommen, das war eine komplette Leistung über 90 Minuten. Die Mannschaft hat wieder Charakter gezeigt und alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir dürfen nicht locker lassen, sind jetzt im Angriffsmodus, wollen noch mehr Punkte.“

Nikon El Maestro (Sturm-Kotrainer): „Abgesehen von den Standardsituationen war es von den Chancen her ausgeglichen, aber wenn man drei Tore aus Standards kassiert, kann man es vergessen, da hat man keine Chance. Wir sind in einer schwierigen Situation. Wir spielen in drei Tagen wieder gegen den LASK. Wenn wir es nicht besser machen, wird es genauso enden.“

Tipico-Bundesliga, 27. Runde

Mittwoch:

LASK – Sturm Graz 4:0 (3:0)

Raiffeisen Arena, SR Heiß

Torfolge:
1:0 Michorl (8.)
2:0 Frieser (25.)
3:0 Balic (39.)
4:0 Klauss (92.)

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner (58./Haudum), Filipovic (69./Andrade) – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Balic (58./Klauss), Raguz (82./Reiter), Frieser (58./Tetteh)

Sturm: Siebenhandl – Jäger Avlonitis, Ljubic – Sakic, C. Leitgeb (62./Röcher), Dominguez (46./Donkor), Hierländer (72./Trummer) – Friesenbichler (46./Balaj), Despodow (76./Jantscher), Kiteishvili

Gelbe Karten: Filipovic, Raguz bzw. Jäger, Sakic

Die Besten: Michorl, Raguz, Trauner, Holland bzw. keine