Sportchef Stefan Köck wollte so weit nicht gehen. Von Rachegelüsten halte er nichts, gab er zu Protokoll. Für die WSG geht es im Tivoli-Stadion darum, im Kampf um den Klassenverbleib Zähler zu sammeln. Die Austria reist mit anderen Zielen an. Mit dem dritten Sieg in Folge könnte sie ein weiteres Teilstück in Richtung Europa-League-Play-off hinter sich bringen. Derzeit liegen die Violetten an der Spitze einen Punkt vor Altach und schon sieben vor dem Dritten St. Pölten.
„Das könnte ein großer Schritt sein. Mit einem weiteren Erfolg könnten wir uns oben festbeißen“, sagte Austria-Trainer Christian Ilzer. Zu erreichen sei das aber nur durch harte Arbeit. „Das Spiel wird uns alles abverlangen.“ Dass Wattens nur vier Tage nach dem turbulent zu Ende gegangenen Heimspiel – WSG-Stürmer Kelvin Yeboah sah in der Nachspielzeit Rot und fehlt den Tirolern damit – wieder wartet, berge eine „besondere Brisanz“. Der Austria fehlt neben den verletzten Akteuren auch der gesperrte James Jeggo.
Wattens hat nur einen Zähler Vorsprung auf Schlusslicht Admira. Die Tiroler konnten sich in Wien bis auf den schläfrigen Beginn wenig vorwerfen. In den Frust über die Niederlage mischte sich Ärger. So betonte Köck auch Tage nach dem Spiel, dass Ilzer an der Seitenlinie wie ein „fünfter Offizieller“ Einfluss auf das Spiel habe nehmen wollen. „Und dann kommen noch Fehlentscheidungen, aber ‚Hättiwari‘ nützt uns nichts“, hielt Köck fest. Immerhin hielt sich die Sperre für den formstarken Yeboah mit nur einer Partie in Grenzen.
Tipico-Bundesliga, 28. Runde
Samstag, Beginn 17.00 Uhr:
WSG Tirol – Austria
Innsbruck, Tivoli Stadion, SR Ouschan
Mögliche Aufstellungen:
Tirol: Oswald – Koch, Hager, Gugganig, Buchacher – Santin, Petsos, Svoboda, Kovacec – Maierhofer, Dedic
Austria: Pentz – Klein, Palmer-Brown, Borkovic, Zwierschitz – A. Grünwald, Ebner – Pichler, Fitz, Sarkaria – Monschein
Charakter und Teamgeist der Mannschaft seien sehr gut, betonte Köck. „Wir sind im Frühjahr gut gestartet und haben gut gepunktet.“ Den 0:5-Ausrutscher gegen St. Pölten gleich nach dem Neustart der Liga ausgenommen, hat Wattens in keinem Spiel mehr als einen Gegentreffer zugelassen. Laut Statistik schoss die WSG selbst 77-mal Richtung gegnerisches Gehäuse – der Höchstwert in der Qualifikationsgruppe.
Die Austria ist indes schwer zu schlagen, wie nur eine Niederlage in den vergangenen 14 Runden beweist. Die Wiener sind ein Spezialist für Unentschieden: Sie sind – bei fünf Remis – nun auch schon sechs Auswärtsspiele ungeschlagen. Ilzer erhofft durch Siege „mehr Selbstverständnis oder eine gewisse Leichtigkeit“. Kapitän Alexander Grünwald SAGTE zuletzt: „Zwei Siege in Folge sind natürlich wichtig. Man sieht, dass dann in der Tabelle gleich etwas weitergeht.“