ABD0103_20200603 – PASCHING – …STERREICH: James Holland (Lask) gegen Amadou Dante (Hartberg) am Mittwoch, 3. Juni 2020, wŠhrend der tipico-Bundesliga-Begegnung zwischen LASK Linz und TSV Prolactal Hartberg in Pasching. – FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER
APA/Helmut Fohringer

LASK hat in Hartberg Rang zwei im Visier

Die Mission des LASK, der in der tipico-Bundesliga wieder an die Spitze klettern will, geht am Mittwochabend in Hartberg weiter. Unterstützung bekamen die Linzer durch das Bundesliga-Protestkomitee, das zwei der sechs strafweise abgezogenen Punkte wieder zurückerstattete. Nach diesem juristischen Teilerfolg hat das Team von Trainer Valerien Ismael nun den nächsten sportlichen Sieg und Tabellenrang zwei im Visier.

Der winkt bei einem Erfolg bei TSV Prolactal Hartberg, falls Rapid danach gegen Spitzenreiter Red Bull Salzburg auch das – inklusive Cup – fünfte Duell in dieser Saison verliert.

Der LASK hat zuletzt Sturm Graz sowohl zu Hause als auch auswärts geschlagen und kommt daher mit Rückenwind wieder in die Steiermark. „Der zweite Sieg in Folge hat uns natürlich Selbstvertrauen gegeben, wir gehen daher extrem motiviert an diese Aufgabe heran“, meinte Chefcoach Ismael.

Hartberg glaubt an seine Chance

Dagegenhalten wollen freilich die Oststeirer, die am Sonntag einen 1:0-Auswärtssieg bei Rapid bejubeln durften. Am 3. Juni bezwangen die Kicker von Trainer Markus Schopp den LASK auswärts mit 2:1, dabei habe man „ein sehr gutes Spiel gemacht und nicht nur mit Glück gewonnen“. Nun gelte es erneut, den Linzern alles abzuverlangen, sagte Schopp, dann sei wieder ein „sehr gutes Resultat“ möglich. „Wir können das Spiel gegen Rapid sehr gut einordnen, wissen, was wir gut gemacht haben und was wir besser machen müssen.“

Tipico-Bundesliga, 29. Runde

Mittwoch, 18.30 Uhr:

Hartberg – LASK

Hartberg, SR Jäger

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Swete – Lienhart, Huber, Luckeneder, Klem – Tschernegg – Gabbichler, Ried, Rep, Dante – Tadic

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Filipovic – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Balic, Raguz, Frieser

Dem Gegner zollte der Ex-ÖFB-Teamspieler Respekt. „Wir wissen, dass mit dem LASK ein Gegner zu uns kommt, der wieder richtig Luft geschnappt hat mit zwei Siegen und zwei Punkten, die ihnen zurückgegeben wurden. Wir dürfen uns nicht blenden lassen, dass sie in der Meistergruppe noch nicht so viele Punkte geholt haben, denn das ist eine bärenstarke Mannschaft.“

LASK hat Rechnung offen

LASK-Stürmer Marko Raguz gab dieses Kompliment zurück. „Hartberg ist ein sehr guter Gegner, ich halte generell sehr viel vom TSV. Sie sind spielerisch sehr gut, haben vor allem auch in der Offensive sehr starke Spieler“, betonte der 22-Jährige. „Die Aufgabe wird um kein Stück einfacher als zuletzt jene in Graz, wir werden dennoch alles reinwerfen, um die drei Punkte mitzunehmen.“

Ismael sprach davon, dass die „Athletiker“ mit Hartberg eine offene Rechnung hätten. „Für uns wird es darum gehen, dieses Spiel wieder mit der gleichen Entschlossenheit sowie mit demselben Fokus auf den Sieg zu bestreiten“, sagte der Franzose. „Entscheidend wird die Effektivität sein. Hier erwarte ich mir, dass die Mannschaft, so wie sie es in den letzten beiden Spielen bereits gezeigt hat, noch mal einen drauflegen kann.“

Sturm in Wolfsberg klarer Außenseiter

Für den RZ Pellets WAC ist das Thema Europacup noch nicht erledigt, für Puntigamer Sturm geht es hingegen eher um Schadensbegrenzung. Am Mittwoch treffen die beiden Clubs in Wolfsberg aufeinander, und nicht nur für WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer geht sein Team als Favorit in die Partie. Bei den Grazern fallen Stützen aus, darunter der verletzte Kapitän Stefan Hierländer.

Tipico-Bundesliga, 29. Runde

Mittwoch, 18.30 Uhr:

WAC – Sturm Graz

Wolfsberg, SR Gishamer

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Kofler – Gollner, Rnic, Baumgartner, Schmitz – Schmid/Wernitznig, M. Leitgeb, Liendl, Jojic – Weissman, Dieng

Sturm: Siebenhandl – Jäger, Avlonitis, Ljubic – Sakic, Dominguez, Kiteishvili, Trummer – Despodow, Röcher – Friesenbichler

„Für morgen wird sich das nicht ausgehen“, sagte Kurzzeitcheftrainer Nikon El Maestro in Bezug auf den Mittelfeldspieler am Dienstag. Hierländer erlitt beim 0:2 gegen den LASK eine Überdehnung im Sprunggelenk und wird frühestens am Sonntag gegen Rapid wieder eingreifen können. Auch die gesperrten Bekim Balaj und Isaac Donkor stehen nicht zur Verfügung, womit größere Umstellungen anstehen.

Brüderliche Trainerablöse steht wieder bevor

„Wir sind halt eine Mannschaft, die hart spielt, die aggressiv ist. Natürlich, die Gelb-Roten dürfen uns nicht passieren, das müssen wir in den Griff kriegen“, sagte Nikon El Maestro, für den es das vorerst letzte Spiel an vorderster Front wird. Nach der jüngsten Entscheidung der Bundesliga, die Sperre gegen seinen älteren Bruder Nestor nicht zu erweitern, darf dieser am Sonntag wieder selbst die Kommandos auf dem Platz geben. Der jüngere El Maestro zeigte sich über diesen Umstand erfreut. Er sei vor allem „froh, dass ich nicht mehr die Pressekonferenzen machen muss“, schmunzelte der 27-Jährige.

GRAZ,AUSTRIA,17.JUN.19 – SOCCER – tipico Bundesliga, SK Sturm Graz, training start. Image shows head coach Nestor El Maestro and assistant coach Nikon El Maestro (Sturm). Photo: GEPA pictures/ Christian Walgram
GEPA/Christian Walgram
Nestor El Maestro (links) wird nach Ablauf seiner Sperre seinen Bruder Nikon (rechts) wieder als Sturm-Cheftrainer ablösen

Seine Bilanz als Chef für drei Spiele fällt zwar mager aus, aber immerhin: Beim 2:1 in Hartberg holte Sturm unter Nikon El Maestro den einzigen Sieg seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Gegen den LASK setzte es zuletzt aber zwei klare Niederlagen. Niederschmetternd ist die Tatsache, dass die Grazer in der Meistergruppe bisher ohne einzigen Heimpunkt sind. „Natürlich hätten wir gerne Cristiano Ronaldo und Messi hier, aber das ist unwahrscheinlich“, meinte er auf die Frage, ob Sturm die richtigen Spieler habe.

WAC nimmt Favoritenrolle „gerne“ an

Für WAC-Trainer Feldhofer ist seine Mannschaft „zumindest auf dem Papier der Favorit“. Diese Rolle nehme man „auch gerne an, denn wenn der WAC gegen Sturm Favorit ist, heißt das, dass wir eine Menge richtig gemacht haben“. Der WAC liegt als Tabellenvierter sechs Punkte und zwei Plätze vor Sturm. „Aber in der Meistergruppe ist jedes Spiel hart umkämpft, dementsprechend sind Tagesform und Frische entscheidend“, fügte der ehemalige Sturm-Verteidiger hinzu.

Seine „Wölfe“ bewiesen zuletzt auch gegen Titelverteidiger Salzburg keine Beißhemmung, holten zweimal ein Remis. Darunter war am Sonntag ein 2:2 in Wals-Siezenheim. „Wir fighten, hauen alles rein, was wir haben, haben ein gutes Klima im Verein und in der Mannschaft und sehr gute Spieler“, erklärte Feldhofer. Der letzte Sieg liegt allerdings schon eine Zeit zurück: Am 3. Juni gab es zum Bundesliga-Neustart einen 2:1-Auswärtserfolg. Der Gegner damals hieß Sturm.