SANKT POELTEN,AUSTRIA,23.JUN.20 – SOCCER – tipico Bundesliga, qualification group, SKN Sankt Poelten vs WSG Tirol. Image shows Stefan Maierhofer (Wattens) and Christoph Klarer (St. Poelten). Photo: GEPA pictures/ Manuel Binder
GEPA/Manuel Binder
Bundesliga

Kein Sieger im Nachzüglerduell

Der Abstiegskampf in der tipico-Bundesliga spitzt sich zu: SKN St. Pölten kam am Dienstagabend im Heimspiel gegen das bisherige Schlusslicht WSG Tirol nach einer 1:0-Pausenführung nicht über ein 1:1 hinaus. Cory Burke (44.) sorgte kurz vor der Pause vom Elfmeterpunkt für das 1:0, doch Zlatko Dedic (83.) erzielte noch den Ausgleich für die Wattener, die damit die Admira ans Tabellenende verdrängten.

St. Pölten ist weiterhin Vierter der Qualifikationsgruppe, hat aber weiter nur einen Punkt Vorsprung auf die Tiroler und zwei auf den Rivalen aus Niederösterreich. Die WSG empfängt nun am Samstag den Zweiten Altach, der SKN gastiert bei Spitzenreiter Austria Wien. Die zwei Zähler vor St. Pölten liegenden Mattersburger können dann mit einem Heimsieg gegen die Admira vorzeitig den Klassenerhalt fixieren.

Die erste Hälfte in der niederösterreichischen Landeshauptstadt war Abstiegskampf pur. Beide Teams agierten überaus nervös und brachten nach vorn nichts Nennenswertes zustande.

Punkteteilung bei St. Pölten gegen Tirol

Zwei Tore und zwei Gelb-Rote Karten hat das Duell zwischen SKN St. Pölten und WSG Tirol gebracht. Die Tiroler konnten durch das 1:1 die Rote Laterne wieder an die Admira abgeben.

St. Pölten geht per Elfer in Führung

Doch als St. Pölten erstmals gefährlich in den WSG-Strafraum kam, gab es gleich einen Elferpfiff von Schiedsrichter Harald Lechner, weil Dino Kovacec im Zweikampf mit Kofi Schulz an dessen Trikot gezogen und diesen zu Fall gebracht hatte. Diese Chance ließ sich Burke nicht entgehen: Der Jamaikaner, der schon am 2. Juni in Innsbruck mit einem Triplepack geglänzt hatte, jagte den Ball unhaltbar ins Kreuzeck.

Mit der Führung im Rücken starteten die Gastgeber nach der Pause gut, auch weil die Gäste aus Wattens nun aufmachen mussten und sich dadurch viele Kontermöglichkeiten ergaben.

Vergebene Chancen rächen sich

Allerdings verabsäumte es das Team von Robert Ibertsberger, das Match vorzeitig zu entscheiden. So traf Alan aus spitzem Winkel nur das Außennetz (56.), wobei der Brasilianer bei der Ballannahme auch die Hand zur Hilfe genommen hatte. Wenig später schoss Robert Ljubicic nach Pass von Alan knapp am langen Eck vorbei (59.). George Davies hatte dagegen sein Visier zu hoch eingestellt (65.).

Kurz danach schwächte sich die Ibertsberger-Elf wieder einmal selbst. Nico Gorzel musste wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vorzeitig in die Kabine (68.). Doch lange währte die Überzahl nicht, da auch auf der Gegenseite Bruno Soares die „Ampelkarte“ sah (73.).

WSG-Schlussoffensive wird belohnt

Trotzdem hatten die Tiroler in der Folge auf einmal Chancen in Hülle und Fülle, weil die Wechselspieler von Thomas Silberberger für frischen Schwung sorgten. Zunächst verzog Kelvin Yeboah knapp (75.), ehe Sandro Ingolitsch per Kopf einen Kopfball von „Joker“ Stefan Hager gerade noch an die Stange lenkte.

Dedic gelang dann nach Flanke des eingewechselten Sebastian Santin doch noch per Direktabnahme der Ausgleich für die Gäste, die in der Nachspielzeit sogar noch die Chance auf den Sieg hatten. Doch Stefan Maierhofer scheiterte aus kurzer Distanz per Kopf an SKN-Tormann Christoph Riegler (93.).

Stimmen zum Spiel:

Robert Ibertsberger (SKN-Trainer): „Wir haben eine riesengroße Chance liegen gelassen. Wir haben einen toten Gegner zum Leben erweckt. Wir hatten die Partie richtig gut im Griff. Wir müssen in der zweiten Halbzeit das 2:0, 3:0 machen. Durch eine dumme Aktion bringen wir uns in Unterzahl, dann rennt das in eine komplett falsche Richtung. Dass man dort so reingrätscht, ist für mich nicht nachvollziehbar. Das hat der Mannschaft extrem geschadet. Natürlich hat die WSG dann alles nach vorne geworfen. Unerklärlich, dass man so ein Spiel aus der Hand geben kann.“

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Das war Abstiegskampf pur, die Nerven liegen teilweise blank. Wir sind aber gut ins Spiel gekommen, jedoch dann durch eine unglückliche Elferentscheidung in Rückstand geraten. Danach haben wir aber Moral bewiesen und noch einen verdienten Punkt geholt, mit dem ich gut leben kann.“

Tipico-Bundesliga, 29. Runde

Dienstag:

St. Pölten – WSG Tirol 1:1 (1:0)

NV Arena, SR Lechner

Torfolge:
1:0 Burke (44./Elfmeter)
1:1 Dedic (83.)

St. Pölten: Riegler – Klarer, Luan, Muhamedbegovic – Ingolitsch (80./Hofbauer) , Gorzel, R. Ljubicic, Schulz – Alan (63./Meister), Burke (80./Ouedraogo), Davies (71./Rasner)

Tirol: Oswald – Neurauter (62./Santin), Svoboda, Soares – Kovacec (72./Gölles), Petsos, Rieder (76./Hager), Buchacher (62./Nitzlnader) – Yeboah, Maierhofer, Dedic

Gelb-Rote Karten: Gorzel (68.) bzw. Soares (73.)

Gelbe Karten: Ingoltisch, Meister, Hofbauer bzw. Dedic, Petsos

Die Besten: Muhamedbegovic, Burke, Ljubicic bzw. Dedic, Petsos