Kiril Despodov (Sturm) und Stefan Goelles (WAC)
GEPA/Michael Riedler
Bundesliga

WAC schickt Sturm mit nächster Pleite heim

Der RZ Pellets WAC hat in der 29. Runde der tipico-Bundesliga seinen Platz in der Qualifikation zur Europa League gefestigt. Die Wolfsberger setzten sich am Mittwoch in der Meistergruppe gegen Schlusslicht Puntigamer Sturm Graz glatt mit 2:0 (0:0) durch und schickten damit die Steirer mit der nächsten Pleite zurück über die Pack. Seit dem Neustart nach der Coronavirus-Pandemie war es die sechste im siebenten Spiel.

Nach torloser erster Hälfte sorgten Torjäger Shon Weissman und Christopher Wernitznig in fünf Minuten für klare Verhältnisse. Zuerst baute der Israeli mit seinem 26. Saisontreffer in der 59. Minute seine Führung in der Torschützenliste aus, kurz darauf stellte sein 30-jähriger Kärntner Teamkollege mit seinem dritten Tor in dieser Spielzeit das Endergebnis her.

Die Wolfsberger, die auch das Hinspiel zum Auftakt der Meistergruppe in Graz mit 2:1 für sich entschieden hatten, festigten mit dem Erfolg ihren vierten Platz, der zur Qualifikation der Europa League berechtigt. Sturm liegt als Schlusslicht der Meistergruppe drei Runden vor Schluss neun Punkte hinter den Kärntnern. Der Rückstand auf Hartberg beträgt trotz der Misere noch immer aufholbare vier Zähler.

WAC schickt Sturm mit nächster Pleite heim

Der WAC setzte sich gegen Schlusslicht Sturm glatt mit 2:0 (0:0) durch. Seit dem Neustart nach der Coronavirus-Pandemie war es die sechste Niederlage im siebenten Spiel für Sturm.

Chancen zunächst Mangelware

Sturms Cheftrainer Nestor El Maestro saß auf der Tribüne das letzte Spiel seiner Sperre ab – und sah dort eine vorerst zähe Partie. Die durch Sperren (Bekim Balaj, Isaac Donkor) und Verletzungen (Stefan Hierländer) geschwächten Grazer, bei denen Christoph Leitgeb im Mittelfeld begann, versuchten zu Beginn, Akzente zu setzen.

Nach einer Viertelstunde und bei immer stärker einsetzendem Regen war jedoch eine Pattstellung erreicht. Chancen ergaben sich keine. Erst bei einem Schuss von Michael Liendl aus knapp 20 Metern musste sich Jörg Siebenhandl in der 36. Minute erstmals strecken.

Mario Leitgeb ließ fünf Minuten später per Kopf noch eine Chance für die Hausherren aus. Von Sturm kam offensiv wenig, in der gegnerischen Spielhälfte agierten die Gäste zu ungenau. Weissman hatten die Steirer jedoch vorerst im Griff. Das Torschussverhältnis mit Pausenpfiff wies in Summe nur einen Versuch – jenen von Liendl – aus.

Gastgeber drücken aufs Tempo

Der erste Aufreger der zweiten Spielhälfte ging freilich auf das Konto der Grazer. Nach einem missglückten Abschlag von WAC-Torhüter Alexander Kofler versuchte Leitgeb einen Kunstschuss aus der Distanz, traf aber nur die Lattenoberkante (47.). Kiril Despodow rang Kofler dann die erste Parade (50.) ab. In einem unterhaltsamer werdenden Spiel legte der WAC aber dann einen Gang zu. Siebenhandl war bei einem Wernitznig-Schuss (53.) noch zur Stelle, Stefan Gölles traf ins Außennetz (55.).

Ein Treffer lag nun in der Luft, und Wolfsbergs Goalgetter sollte dafür verantwortlich sein. Mario Leitgeb verlängerte einen Liendl-Eckball auf Weissman, der aus kurzer Distanz abschloss. Sturms Abwehr schwächelte nicht nur in dieser Szene. Den WAC-Doppelschlag perfekt machte Wernitznig, der der Abwehr der Grazer spielend leicht entwischte und einen Weissman-Querpass ins Tor lenkte. Coach Ferdinand Feldhofer verschaffte danach Sven Sprangler noch ein Comeback nach dessen Mittelfußknochenbruch. Sturm mühte sich bis zum Schluss vergeblich um Ergebniskorrektur.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (WAC-Trainer): „Ich empfinde sehr, sehr große Erleichterung. Für beide Teams war es ein richtungsweisendes Spiel. Anfangs war es über weite Strecken sehr zäh. In der zweiten Halbzeit sind wir mehr in die Tiefe gegangen. Und dass wir bei Standards gefährlich sind, ist ja kein Geheimnis mehr. Es war klar: Wer das erste Tor schießt, der wird gewinnen. Ein großes Lob an mein Team, das alle drei, vier Tage über die Grenzen geht. Es erfüllt mich mit großem Stolz, hier Trainer zu sein.“

Nikon El Maestro (Sturm-Kotrainer): „Wir haben gegen den WAC mitgehalten. Es ist nicht so, dass wir gar keine Chance hatten, ein Tor zu machen. Warum es nicht läuft, ist schwer zu sagen. Wir haben schon die ganze Saison über große Formschwankungen, bringen die Konstanz nicht rein. Wir geben uns nicht auf. Auch Hartberg hat verloren. Die Chance auf Platz fünf ist zwar minimal, unter fünf Prozent, aber sie ist noch da. Wir müssen uns aufrichten, nach vorne schauen und uns überlegen, wie wir am Sonntag Rapid schlagen können.“

Tipico-Bundesliga, 29. Runde

Mittwoch:

WAC – Sturm 2:0 (0:0)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, SR Gishamer

Tore:

1:0 Weissman (59.)
2:0 Wernitznig (64.)

WAC: Kofler – Gölles, Baumgartner, Rnic (61./Gollner), Schmitz – Jojic (46./Schöfl), M. Leitgeb, Liendl, Wernitznig (75./Sprangler) – Weissman, Schmerböck (46./A. Schmidt)

Sturm: Siebenhandl – Geyrhofer, Avlonitis, Ljubic – Sakic, Ch. Leitgeb (62./Jantscher), Kiteishvili, Jäger (74./Dominguez), Trummer – Röcher (74./Friesenbichler), Despodow (83./Huspek)

Gelbe Karte: Gollner

Die Besten: Weissman, Baumgartner, Wernitznig bzw. Siebenhandl, Kiteishvili, Trummer