Bundesliga

WAC stiehlt LASK die Show

Der RZ Pellets WAC hat am Sonntag im ORF-Livespiel der 30. Runde der tipico-Bundesliga dem LASK im Duell um die Europacup-Plätze die Show gestohlen und durch ein spätes Elfmetertor von Shon Weissmann (88. Minute) mit einem 1:0-Sieg alle drei Punkte aus Pasching entführt. Damit steht auch Red Bull Salzburg als Meister fest.

Die Oberösterreicher können bei aktuell elf Zählern Rückstand die Salzburger selbst bei Rückerstattung sämtlicher abgezogener Punkte und bei Erfolgen in den beiden ausstehenden Spielen nicht mehr einholen. In einem Spiel, das trotz hoher Temperaturen mit großer Intensität geführt wurde, waren die Oberösterreicher zwar die tonangebende Mannschaft, konnten jedoch keinen zählbaren Vorteil daraus ziehen.

Der LASK hätte mit einem Sieg den dritten Platz mathematisch absichern können. Dieser wäre in der Endabrechnung gleichbedeutend mit der direkten Qualifikation für die Europa-League-Gruppenphase, die der LASK ja in dieser Saison schon einmal gemeistert hat. Der WAC hat hingegen die Jagd um den zweiten Tabellenplatz wieder zum Dreikampf gemacht.

Munteres Spiel und neues Personal

Die ersten Minuten gab es Vorteile für den LASK, auch wenn der WAC die torgefährlichere Mannschaft zu sein schien. Die Kärntner suchten immer ihren Torjäger Shon Weismann, der mit 26 Toren die Torschützenliste anführt. Die Linzer kontrollierten über Ballverteiler Peter Michorl die Partie.

Doch der 25-jährige Wiener könnte dem LASK nach der Saison abhanden kommen. Die Oberösterreicher stehen daher vor der Verpflichtung des dänischen Mittelfeldspielers Mads Emil Madsen. Der 22-Jährige muss laut LASK-Trainer Valerien Ismael nur noch den Medizincheck positiv absolvieren. Die Oberösterreicher sollen kolportierte 1,6 Millionen Euro nach Silkeborg überweisen.

Michorl wurde zuletzt medial mit einem Wechsel zum Hamburger SV in Verbindung gebracht. Angesichts des „überragenden Niveaus“ Michorls in dieser Saison müsse man, so Ismael, mit einem Transfer rechnen. Die Oberösterreicher ließen den Ball über den gesamten Platz laufen, der WAC war nur Zuschauer, kam nur vor das Tor, wenn Michael Liendl das Spiel gestaltete.

Partie nimmt Fahrt auf

Dominik Frieser hatte dann in der 32. Minute per Kopf die erste richtige Torchance für den LASK, im Gegenstoß spielten die Kärntner ihren Angriff nicht konsequent zu Ende, sonst hätte auch hier ein Tor fallen können. Das Duell um den Platz hinter Salzburg nahm Fahrt auf.

36. Minute: Kopfball von Frieser (LASK) an die Latte

Reinhold Ranftl serviert Dominik Frieser den Ball per Kopf. Dieser trifft ebenfalls per Kopf aber nur die Latte.

In der 36. Minute war es wieder Frieser mit der Möglichkeit zum 1:0. Sein Kopfball vom Fünfer prallte jedoch an die Latte. ÖFB-Stürmer Marko Raguz hatte in der 43. Minute die nächste Chance am Fuß, doch WAC-Goalie Alexander Kofler wehrte mit einer starken Reaktion ab.

43. Minute: Kofler (WAC) pariert Schuss von Raguz (LASK)

LASK-Stürmer Marko Raguz prüft WAC-Tormann Alexander Kofler. Der lässt sich nicht überraschen und pariert seinen Schuss.

„In Summe ein sehr gutes Spiel von beiden Mannschaften, die aber auch wissen, wie man den Gegner neutralisiert“, analysierte ORF-Experte Helge Payer im TV-Studio die erste Hälfte. Auch die Anfangsphase der zweiten Hälfte war geprägt vom Versuch beider Teams, bei Temperaturen über 30 Grad die Aufgabe spielerisch zu lösen.

Happy End für den WAC

Die Spieler erfrischten sich in der Trinkpause in der 69. Minute und begannen ihren Schlusssprint im Kampf um den Platz hinter Red Bull Salzburg, das zu dieser Zeit bereits 3:0 im Heimspiel gegen den TSV Prolactal Hartberg führte und sich damit praktisch den siebenten Meistertitel in Serie sicherte.

LASK-Coach Ismael brachte in der 75. Minuten noch Stürmer Joao Klauss statt Frieser, in der Hoffnung, doch noch ein Tor seiner Elf zu sehen. Doch die Entscheidung fiel kurz vor dem Ende aus einem Strafstoß gegen den LASK. Der erst drei Minuten zuvor eingewechselte Dominik Reiter brachte ohne große Not Chei Dieng am hinteren Rand des Strafraums zu Fall.

Jubel des WAC-Torschützen Shon Zalman Weissman
GEPA/Matthias Hauer
Shon Weissman freute sich bereits zum 27. Mal in dieser Saison über einen Ligatreffer für den WAC

Weissman übernahm die Verantwortung und vollendete mit seinem 27. Saisontreffer sicher zum 1:0-Endstand. Bereits am Mittwoch geht es für beide Clubs weiter. Der LASK trifft im ORF-Livespiel (20.30 Uhr) im Schlager auswärts auf Rapid, der WAC muss nach Hartberg.

Stimmen zum Spiel:

Valerien Ismael (LASK-Trainer): „Gratulation an Salzburg. Wenn du nach 30 Runden so klar vorn stehst und die Meisterschaft perfekt gemacht hast, hast du sie absolut verdient. Wir sind extrem enttäuscht. Es war heute ein ausgeglichenes Spiel, in dem der WAC in der ersten Halbzeit mehr davon hatte. Wir sind nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen. In der zweiten Halbzeit waren wir am Drücker, aber es hat nicht gereicht. Ich habe der Mannschaft nach dem Spiel gesagt: Es hilft nicht mehr, traurig zu sein, Kopf hoch halten! Wir müssen fokussiert bleiben, um das Europacup-Ticket zu erhalten.“

Ferdinand Feldhofer (WAC-Trainer): „Ich bin überglücklich. Drei immens wichtige Punkte, auch weil der vierte Platz jetzt gesichert ist. Das gibt uns Lockerheit und Frische für die letzten beiden Spiele. Die erste halbe Stunde im Spiel war das Beste, was unter meiner Regie stattgefunden hat. Der LASK ist dann besser geworden. Wir haben aber wenig zugelassen. Wir wissen, dass der LASK besonders bei Standards gefährlich ist, doch gerade die haben wir bravourös verteidigt. Es gehört auch Glück dazu, aber das haben wir erzwungen. Wir wollen nach Europa und dafür brauchen wir Siege.“

Tipico-Bundesliga, 30. Runde

Sonntag:

LASK – WAC 0:1 (0:0)

Pasching, Raiffeisen-Arena, SR Ciochirca

Tor: 0:1 (88.) Weissman (Elfmeter)

LASK: Schlager – Wiesinger (82./Reiter), Trauner, Filipovic (75./Andrade) – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Frieser (75./Klauss), Raguz, Balic (46./Tetteh)

WAC: Kofler – Novak, Baumgartner, Rnic, Schmitz – Jojic (81./Stratznig), M. Leitgeb (68./Sprangler), Liendl, Wernitznig (90./Gölles) – Weissman (90./Gollner), Schmidt (46./Dieng)

Gelbe Karten: Wiesinger, Filipovic, Weissman bzw. Leitgeb

Die Besten: Ranftl, Michorl bzw. Wernitznig, Baumgartner