James Holland (LASK) und Taxiarchis Fountas (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Brisanter Endspurt um Europacup-Plätze

Durch die Ergebnisse der 30. Runde hat sich der Kampf um die Europacup-Plätze in der Meistergruppe der tipico-Bundesliga noch einmal verschärft. Der LASK verlor durch die Niederlage bei Pellets WAC nicht nur endgültig den Titelkampf gegen Red Bull Salzburg, sondern auch Platz zwei an Rapid. Der WAC lauert als Dritter auf seine Chance. Damit ist die Liga zwei Runden vor Schluss in einen brisanten Endspurt abgebogen.

Platz zwei könnte bereits unter normalen Umständen am Mittwoch (20.30 Uhr, live in ORF1) in Wien vergeben werden, wenn Rapid den LASK empfängt. Rapid bestreitet aber selbst im Falle eines Sieges dann nicht fix die Qualifikation zur Champions League (2. Runde). Denn Planungssicherheit für internationale Aufgaben ist für die Teams weiter nicht in Sicht, könnte doch der LASK noch vor das Ständige Neutrale Schiedsgericht ziehen.

Selbst vor dem Nennschluss der österreichischen Europacup-Starter an die UEFA am 3. August könnte es eng werden, wenn der LASK wie angekündigt den gesamten Instanzenweg in der Trainingsaffäre ausschöpft, um weitere vier Punkte zurückzubekommen. „Wir müssen alles reinlegen in den letzten zwei Spielen“, sagte Rapid-Coach Dietmar Kühbauer und gab damit die Marschroute vor.

Platz drei besser als Platz zwei?

Die ungewisse Punktsituation ist jedenfalls im Saisonfinish ein unliebsamer Nebenschauplatz abseits des Rasens. Die Entscheidungen stehen jedenfalls unter Vorbehalt an. „Ich fand es schon komisch, dass der LASK die zwei Punkte noch bekommen hat“, antwortete WAC-Coach Ferdinand Feldhofer, nach seiner Prognose befragt. Für die Sportler sei das auszublenden. „Letztendlich liegt es nicht in unserer Macht, was da noch passiert. Es gilt, auf uns zu schauen.“

Zu beachten gilt es aber auch, ob nicht vielleicht sogar Platz drei anstrebenswerter wäre als Platz zwei. Der Vizemeister darf zwar auf einen Millionenregen aus der „Königsklasse“ hoffen, gleichzeitig bestünde aber auch die Gefahr eines frühen Europacup-Ausscheidens (nur ein K.-o.-Spiel) ohne Teilnahme an einer Gruppenphase. Der Dritte der Endtabelle kann hingegen fix mit den Einnahmen aus der Europa-League-Gruppenphase kalkulieren.

Dreikampf um Platz zwei in der Bundesliga

Salzburg hat sich am Sonntag zum siebenten Mal in Serie zum Meister gekürt. Dahinter gibt es einen harten Kampf zwischen dem LASK, WAC und Rapid um den Vizemeistertitel.

LASK setzt auf Ruhe und Fokus

Dennoch will der LASK, der nach dem Gastspiel bei Rapid zum Abschluss noch Meister Salzburg empfängt, Platz zwei mit Augenmerk auf die eigenen Prinzipien einfahren. „Wir haben es selbst in der Hand in den letzten zwei Runden. Derjenige, der ruhig bleibt und den Fokus behält, wird das Europaticket holen“, erklärte Coach Valerien Ismael.

Das Pendel schlug am Sonntag gleich zweimal nicht in Richtung der Linzer aus. Da war einserseits der späte Rapid-Sieg, und andererseits war die eigene, ebenfalls späte Niederlage gegen den WAC durch ein Elfmetertor von Shon Weissman (88.) aufgrund des Spielverlaufs eine unglückliche. Die Kärntner störte das nicht. Das große Saisonziel, die erneute internationale Qualifikation, ist unter Dach und Fach. „Das gibt uns Lockerheit und Frische für die letzten beiden Spiele“, sagte ein überglücklicher Feldhofer, dessen Team vor dem letzten Spiel gegen Rapid noch in Hartberg reüssieren muss.

Rapid zeigte gegen Sturm Reaktion

Für alle Europacup-Anwärter steht in diesen Tagen vor allem Regeneration auf dem Programm. Neben dem WAC holte sich aber auch Rapid Selbstvertrauen für das Finish. Die Hütteldorfer gewannen bei Puntigamer Sturm Graz mit 3:2 und damit erstmals seit 35 Jahren nach einem Rückstand von zwei Toren. „Wie wir zurückgekommen sind, ist unglaublich. Es war wichtig, dass die Mannschaft eine Reaktion gezeigt hat“, analysierte Kühbauer.

Der Rapid-Coach verwies auch auf die dünne Personaldecke der Grün-Weißen. „Ich möchte schon sagen, dass wir mit dieser Verletzungsproblematik eine unglaublich gute Saison spielen“, betonte Kühbauer. Die Krönung könnte nun in den letzten beiden Spielen erfolgen. „Wenn wir wie in der zweiten Halbzeit, jeder für jeden kämpfen, dann bin ich guter Dinge, dass uns ein Sieg gelingen wird“, blickte Verteidiger Maximilian Ullmann dem Duell mit seinem Ex-Club LASK optimistisch entgegen.