Taxiarchis Fountas, Ercan Kara, Dejan Petrovic und Maximilian Ullmann jubeln
GEPA/Christian Ort
Bundesliga

Rapid fixiert Platz zwei mit Sieg gegen LASK

Der SK Rapid wird die Bundesliga-Saison auf Platz zwei beenden und löst damit das Ticket für die zweite Runde der Champions-League-Qualifikation. Dank eines 3:1-Heimerfolgs über den LASK am Mittwochabend sind die Hütteldorfer eine Runde vor Schluss nicht mehr vom Vizemeisterrang hinter Red Bull Salzburg zu verdrängen. Der mehrfach gebeutelte LASK dagegen muss nun im Rennen gegen den WAC sogar um Platz drei zittern.

LASK-Verteidiger Andres Andrade brachte Rapid mit einem Eigentor (4.) unfreiwillig auf die Siegerstraße. Taxiarchis Fountas erhöhte für die Mannschaft von Trainer Dietmar Kühbauer unmittelbar vor der Halbzeit auf 2:0 (45.). „Joker“ Klauss brachte den LASK in der 72. Minute auf 1:2 heran, nachdem ein Wolkenbruch über dem leeren Allianz Stadion niedergegangen war. Rapid wackelte im Finish, fiel aber nicht. Der LASK haderte zudem mit einem aberkannten Treffer von Klauss (74.). In der Nachspielzeit stellte Christoph Knasmüllner (91.) den Endstand her.

Turbulente Anfangsphase mit Eigentor

Während in Hartberg ein heftiges Gewitter niederging und ein Spiel unmöglich machte, regnete es in Wien zum Anpfiff nur. Rapid begann das letzte Heimspiel dieser außergewöhnlichen Saison mit einem Schreckmoment. Denn LASK-Kapitän Gernot Trauner hätte in der zweiten Minute nach Corner von Peter Michorl unbedrängt einköpfeln müssen. Und das Glück blieb den Grün-Weißen in den Anfangsminuten hold: Die schnelle Führung resultierte nämlich aus einem Eigentor.

Der schnelle Taxiarchis Fountas sprintete auf der linken Seite bis auf Strafraumhöhe und spielte einen scharfen Querpass. In diesen grätschte der mitgeeilte LASK-Verteidiger Andrade, der den Ball unglücklich an Goalie Alexander Schlager vorbei ins eigene Tor ablenkte. Der Schock saß einigermaßen, denn drei Minuten später hatte Rapid-Kapitän Stefan Schwab nach Steilpass von Fountas das 2:0 auf dem Fuß. Schlager stürmte jedoch geistesgegenwärtig aus dem Tor und verhinderte so die wahrscheinliche Vorentscheidung.

Rapid geht durch Eigentor in Führung (4. Minute)

Bei einer Hereingabe von Taxiarchis Fountas versucht Andres Andrade zu klären. Der Verteidiger trifft jedoch ins eigene Tor.

Es blieb turbulent und trotz Nässe auch hitzig. In der 17. Minute gab es Elferalarm im Strafraum der Hütteldorfer, wo Srdjan Grahovac der Ball nach einem weiten Einwurf an die Hand sprang. Referee Walter Altmann ließ weiterspielen, pfiff dann wenige Augenblicke später eine Abseitsposition von Samuel Tetteh, weshalb dessen vorangegangener Treffer nicht zählte. Los war jedenfalls einiges im Westen Wiens.

Fountas trifft knapp vor der Pause

Der LASK kam besser ins Match, entwickelte ab der 30. Minute viel Druck auf das Tor von Rapid-Schlussmann Tobias Knoflach. Mehr Präzision und Durchschlagskraft hätten die Linzer in dieser Phase gebraucht, um den Ausgleich zu erzielen. So blieb es Rapid-Goalgetter Fountas vorbehalten, den Sack für die Wiener vor der Pause schon fast zuzumachen. Der Grieche kam nach einem foulverdächtigen Ballgewinn im Mittelfeld von Dejan Petrovic am Sechzehner in Position. Aus halblinker Position traf Fountas in die rechte lange Ecke zum 2:0 (45.), wobei der Ball unhaltbar für Schlager abgefälscht wurde.

Torjäger Fountas erhöht auf 2:0 (45. Minute)

Kurz vor der Halbzeitpause stellt Taxiarchis Fountas auf 2:0 für Rapid.

Es war das 19. Saisontor für Fountas, und Platz zwei für Rapid rückte damit in unmittelbare Nähe. Nach dem Seitenwechsel begann es sintflutartig zu regnen. Auch Blitz und Donner folgten, doch Schiedsrichter Altmann wartete mit einem Spielabbruch noch zu. Ein Schuss von Maximilian Ullmann (52.) wurde gefährlich abgefälscht und flog nach hohem Bogen nur knapp über die Latte. Die Wetterverhältnisse ließen nun kein geordnetes Spiel mehr zu.

Wolkenbruch, Anschlusstor und Happy End für Rapid

Der Regenguss wurde immer stärker. Ercan Kara (63.) kam zu seiner ersten gefährlichen Aktion, scheiterte jedoch aus spitzem Winkel am aufmerksamen LASK-Goalie Schlager. Kurz machte der Wolkenbruch Pause, dann schüttete es weiter. Fußballerisch tat sich dadurch nicht viel. In der 70. Minute hätte Kara das 3:0 schießen müssen, doch der 24-jährige Angreifer setzte den Ball bei einem Konter unbedrängt an die rechte Stange. Und das sollte Rapid noch einigen Stress bereiten.

Klauss gelingt der Anschlusstreffer (72. Minute)

Der eingewechselte Klauss zieht nach einem Solo ab, sein Schuss wird zum 2:1 abgefälscht.

Der eingewechselte Klauss brachte die Gäste mit einer schönen Einzelleistung noch einmal heran. Der wuchtige Weitschuss des Brasilianers zum 1:2 (72.) war ebenfalls leicht abgefälscht worden. Rapid-Keeper Knoflach hatte keine Chance. Nur zwei Minuten später jubelte Klauss schon über den nächsten Treffer, doch sein vermeintliches Kopfballtor wurde aberkannt, weil Altmann ein Aufstützen des Stürmers im Zweikampf mit Ullmann erkannte.

Knasmüllner setzt Schlusspunkt (91. Minute)

Christoph Knasmüllner schiebt zum 3:1 ein und sichert Rapid damit endgültig den Vizemeistertitel.

Hektische Schlussminuten folgten. Sowohl Kühbauer als auch sein Gegenüber Valerien Ismael kassierten Gelbe Karten wegen Schiedsrichterkritik. Als bereits die Nachspielzeit lief, kam Knasmüllner, der in den letzten Wochen viele Großchancen ausgelassen hatte, aus einem Konter auch zum Torerfolg. Der ebenfalls eingewechselte Koya Kitagawa lief im Finish ebenfalls noch alleine auf Schlager zu, scheiterte aber wie so oft im Frühjahr kläglich. Am Ende durfte Rapid über den Vizemeistertitel und die Teilnahme an der CL-Quali jubeln.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Es war eine unglaubliche Saison der Mannschaft. Mit den Problemen, die wir gehabt haben – wir hatten ja selten weniger als fünf Verletzte, dazu die vielen jungen Spieler – ist das definitiv eine Überraschung. Eigentlich sind wir ja der heimliche Meister, weil Salzburg ist in einer eigenen Liga. Aber es geht sehr schnell weiter, in ein paar Monaten kann schon wieder alles ganz anders sein.“

Valerien Ismael (LASK-Trainer): „Gratulation an Rapid. Wir haben zweimal (in der Meistergruppe, Anm.) gegen Rapid verloren, dann steht man auch verdient dort, wo wir stehen. Wir waren in der Meistergruppe nicht in der Lage, die wichtigen Spiele zu gewinnen. Das fühlt sich momentan nicht gut an. Es gab einen LASK vor Corona und einen nach Corona. Wir haben uns selbst ein Bein gestellt und auch irgendwie eine Retourkutsche bekommen.“

Stefan Schwab (Rapid-Kapitän): „Nach dieser Saison haben uns das viele nicht zugetraut, und jetzt ist Rapid verdient Vizemeister. Wir haben viele Probleme in der Saison gehabt, und jetzt können die Kritiker auch mal Lob an uns ausschütten.“

Tipico-Bundesliga, 31. Runde

Mittwoch:

Rapid – LASK 3:1 (2:0)

Wien, Allianz Stadion, SR Altmann

Torfolge:
1:0 ( 4.) Andrade (Eigentor)
2:0 (45.) Fountas
2:1 (72.) Klauss
3:1 (91.) Knasmüllner

Rapid: Knoflach – Stojkovic, D. Ljubicic, Greiml – Arase (69./Schick), Grahovac, Petrovic, Ullmann – Schwab, Kara (78./Kitagawa), Fountas (83./Knasmüllner)

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Andrade – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Tetteh (57./Klauss), Raguz, Frieser (78./Reiter)

Gelbe Karten: D. Ljubicic, Kühbauer (Trainer), Petrovic bzw. Raguz, Michorl, Ismael (Trainer)

Die Besten: Knoflach, D. Ljubicic, Fountas bzw. Michorl, Klauss