Shon Weissman (WAC)
GEPA/Simona Donko
Bundesliga

Verpasster Sieg setzt WAC unter Druck

Dem RZ Pellets WAC bleibt nach den verlorenen Punkten im Nachtragsspiel gegen den TSV Prolactal Hartberg (3:3) keine Zeit: Im Kampf um Platz drei und den damit verbundenen Fixplatz in der Europa-League-Gruppenphase hilft den Kärntnern am Sonntag (17.00 Uhr, live in ORF1) in der tipico-Bundesliga daheim gegen Rapid nur ein Sieg. Gleichzeitig müssen die Wolfsberger auf Schützenhilfe von Meister Salzburg beim LASK hoffen.

Die Linzer gehen mit einem Punkt Vorsprung in die letzte Runde, weil Shon Weissman nach einem Doppelpack in Hartberg in der Nachspielzeit einen Elfmeter verschoss und Wolfsberg eine dominante zweite Spielhälfte nicht in einen Sieg ummünzte. Weissman sprach von einer gefühlten Niederlage. „Aufbauen werden wir uns alle müssen“, meinte WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer. „Aber es hat sich von der Ausgangssituation für uns nichts geändert.“

Die Wolfsberger sind auf einen Heimsieg gegen Rapid fokussiert – diesen hätten sie nach Feldhofers Rechnung auch vor der vergebenen Chance in Hartberg benötigt. „Jetzt müssen wir hoffen, dass Salzburg auch in der letzten Partie im Meister-Play-off ungeschlagen bleibt“, sagte der WAC-Coach und appellierte an den Sportsgeist des Serienmeisters. Zehn Ligaspiele sind die Salzburger ohne Niederlage.

Hartberg und WAC trennen sich mit 3:3

Nachdem das Match zwischen Hartberg und dem WAC am Vortag wegen heftiger Gewitter abgesagt worden war, kam es am Donnerstag zu einem spektakulären Schlagabtausch.

Das Torverhältnis spräche bei Punktegleichheit wohl für den LASK. Ein Remis gegen Rapid wird für die Kärntner also zu wenig sein. „Wir wissen, was wir am Sonntag zu tun haben“, sagte Feldhofer. „Jetzt gilt es, die Köpfe wieder hochzukriegen, wieder Frische zu kriegen und dann alles reinzuschmeißen.“ Zumal sein Team wegen der unwetterbedingten Verschiebung des Hartberg-Spiels am Ende eines ohnehin intensiven Meisterschaftsendspurts einen Tag weniger Pause hatte als die Hütteldorfer.

Schopp auch bei Sturm ein Thema

In Hartberg dreht sich gegen Saisonende unterdessen alles um die Zukunft von Trainer Markus Schopp. Gespräche wegen eines möglichen Jobs im Betreuerteam des AC Milan dementierte der Ex-Internationale, dessen Vertrag mit Saisonende ausläuft. Allerdings ist auch bei seinem Stammclub Sturm Graz, bei dem die Hartberger am Sonntag zum Abschluss der Meistergruppe gastieren, der Trainerposten vakant.

„Bei Sturm habe ich von der Jugend weg alles durchlaufen“, sagte Schopp. Ausschließen wollte er ein Engagement in Graz nicht, eine Verlängerung in Hartberg ist aber mehr als nur eine Alternative. „Das Umfeld in Hartberg gibt mir viel Kraft, hier zu arbeiten“, sagte der 46-Jährige, der den Club in den vergangenen zwei Jahren in ungeahnte Höhen geführt hat. „Die Situation in Hartberg ist für mich unglaublich erfreulich.“

Entscheidend für einen Verbleib könnten neben der möglichen ersten Europacup-Teilnahme die künftigen Ambitionen des Clubs sein. Er habe schon schon viele Stunden mit Obmann und Sportchef Erich Korherr diskutiert. „Was hier in Hartberg in den letzten Jahren passiert ist, ist gewaltig“, meinte Schopp. „Es macht natürlich Spaß mit diesen Möglichkeiten. Vor allem sieht man auch, dass man sich mit dem Erreichten nicht zufriedengibt.“

Der TSV will um den Verbleib des Erfolgscoaches kämpfen. „Wir tun alles, dass der Markus bei uns in Hartberg bleibt“, versicherte Präsidentin Brigitte Annerl auf Sky. „Wir glauben an Kontinuität und an eine gemeinsame Weiterentwicklung.“ Eine Entscheidung wird aller Voraussicht nach erst nach den Play-off-Spielen um die Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation gegen die Wiener Austria oder Altach am 11. Juli (auswärts) und am 15. Juli (in Hartberg) fallen.