Petar Filipovic  und Rene Renner (LASK)
GEPA/Manfred Binder
Bundesliga

LASK und WAC im Fernduell um Rang drei

Die letzte Runde der Meistergruppe der tipico-Bundesliga steht im Zeichen des Fernduells um Platz drei zwischen dem LASK und RZ Pellets Wolfsberg. Die Linzer haben es bei einem Punkt Vorsprung selbst in der Hand, bekommen es jedoch mit Red Bull Salzburg zu tun. Die Wolfsberger empfangen am Sonntag (17.00 Uhr, live in ORF1) Vizemeister Rapid.

Nur zu gern hätte der LASK zum Saisonabschluss um den Titel kämpfen wollen. Doch weil die Linzer innerhalb eines Monats vieles verspielten, geht es im Heimspiel gegen den Meister Salzburg „nur“ noch um Platz drei. Mit dem unerlaubten „Coronavirus-Training“ samt vergeigtem Meistergruppenstart ließ der LASK erst die Meisterchance, am vergangenen Mittwoch beim 1:3 gegen Rapid auch den Titel des „Vize“ sausen.

Aus einem finanziellen Blickwinkel betrachtet, halb so schlimm. Denn der Dritte hat einen Platz in der EL-Gruppenphase sicher, während der Zweite zwar die Chance auf die Champions League, aber auch die Gefahr eines frühen Aus hat. Am Sonntag aber geht es, trocken gesprochen, um Millionen. Als Dritter müsste man – abgesehen vom noch ausstehenden EL-Achtelfinalrückspiel gegen Manchester United am 5./6. August – erst am 22. Oktober ins internationale Geschehen einsteigen. In der CL-Quali ginge es hingegen bereits am 25./26. August los.

Tipico-Bundesliga, 32. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

LASK – Salzburg

Pasching, SR Weinberger

Mögliche Aufstellungen:

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner Filipovic – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Frieser, Klauss, Tetteh

Salzburg: Coronel – Farkas, Onguene, Wöber, Ulmer – Okugawa, Ashimeru, Junuzovic, Okafor – Adeyemi, Daka

LASK hofft auf versöhnlichen Abschluss

Dass man die Trümpfe im Kampf um Platz drei noch in der Hand hat, ist auch dem WAC zu verdanken, der am Donnerstag beim 3:3 beim TSV Prolactal Hartberg zwei Punkte „herschenkte“. So oder so waren es für den erfolgsverwöhnten LASK-Coach Valerien Ismael in den vergangenen Wochen ungewohnte Erfahrungen. „Wir waren in der Meistergruppe nicht in der Lage, die wichtigen Spiele zu gewinnen. Das fühlt sich momentan nicht gut an“, sagte der Franzose, dessen Truppe nun zumindest im Finish eine kleine Wiedergutmachung leisten kann. „Wir müssen uns einfach wieder fangen und schauen, dass wir am Sonntag noch einen Sieg einfahren“, meinte LASK-Vizepräsident Jürgen Werner.

Salzburg, das sich im Gegensatz zum LASK von Beginn der Coronavirus-Pause an stark für eine Saisonfortsetzung machte, kann sich im Prinzip alles erlauben. Doch für die „Bullen“ ist ihr Werk, das in den bisherigen neun Runden der Meistergruppe sieben Siege und zwei Remis ausweist, noch nicht erledigt. „Die Jungs verstehen, dass das Spiel sehr wichtig ist. Es benötigt nicht viel Motivation. Ich hatte mehr Sorgen für das Spiel gegen Sturm in Sachen Motivation. Wir wollen unsere Saison auf richtig gute Art beenden“, sagte Trainer Jesse Marsch. „Der WAC hat uns letzten Sonntag zum Titel verholfen (mit 1:0-Sieg gegen LASK, Anm.), jetzt können wir dem WAC helfen.“

Remis in Hartberg hinterlässt bei WAC Spuren

Ein Hilfsangebot, das die Wolfsberger nach den verschenkten Sieg in Hartberg gerne annehmen. Der Punkteverlust nagte vor allem an der psychischen Substanz. Trainer Ferdinand Feldhofer scheint vor allem als Psychologe gefragt. „Direkt nach dem Spiel waren die Spieler schon geknickt“, erzählte der Coach von den Momenten nach dem Abpfiff am Donnerstag in Hartberg. „Jetzt müssen wir hoffen, dass Salzburg auch in der letzten Partie im Meister-Play-off ungeschlagen bleibt.“

Hartberg und WAC trennen sich mit 3:3

Nachdem das Match zwischen Hartberg und dem WAC am Vortag wegen heftiger Gewitter abgesagt worden war, kam es am Donnerstag zu einem spektakulären Schlagabtausch.

Für Feldhofer sei die Lage ohnehin nicht so schlecht. „Wir haben das kurz angesprochen und abgehakt. Wir haben uns ja das Ziel gesetzt, dass wir im Finale noch eine Chance auf Platz drei haben wollen – und die haben wir.“ Dass die Luft bei Rapid draußen sein könnte oder der „Vize“ mit einer starken Rotation kommen könnte, darüber zerbricht er sich nicht den Kopf: „Die Überlegung gibt es nicht, das ist alles reine Spekulation.“ Das Torverhältnis spräche bei Punktegleichheit für den LASK. Ein Remis gegen Rapid wird für die Kärntner also zu wenig sein. „Wir wissen, was wir am Sonntag zu tun haben“, sagte Feldhofer.

Tipico-Bundesliga, 32. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

In ORF1 und im Livestream

WAC – Rapid

Wolfsberg, SR Harkam

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Kofler – Novak, Baumgartner, Rnic, Schmitz – Jojic, M. Leitgeb, Liendl, Wernitznig – Weissman, A. Schmidt

Rapid: Gartler – Stojkovic, Greiml, Hofmann, Auer – Velimirovic, Schwab – Demir, Knasmüllner, Fountas – Kara

Rapid verspricht noch einmal Vollgas

Rapid, das nach wie vor zahlreiche verletzte Spieler vorgeben muss, gelobte, noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren. „Wir werden das Spiel sicher ernst nehmen, denn als Rapidler willst du sowieso jede Partie gewinnen“, sagte Kapitän Stefan Schwab, der eine veränderte Aufstellung erwartet. „Wir haben eine gute Mannschaft, bei der sich am Sonntag wohl der eine oder andere Spieler zeigen kann, der sonst nicht so viele Einsätze hat, werden aber mit Einsatz und Eifer an die Sache herangehen“, sagte der Salzburger.

Für Trainer Dietmar Kühbauer, der seinen bisher größten Erfolg als Coach einfuhr, soll neben Einsatz auch ein gewisser Genussfaktor eine Rolle spielen. „Es ist nach dem Mittwoch eine absolute Erleichterung spürbar gewesen, weil der Stress in den letzten Wochen für alle Beteiligten hoch war“, sagte der 49-Jährige. „Die Mannschaft hat Großartiges geleistet, Platz zwei ist ein Riesenerfolg für uns alle. Das ist eine großartige Geschichte.“

Gemischte Bilanz vor Duell in Wolfsberg

Die aktuelle Saisonbilanz spricht bei zwei Remis und einem Sieg von Grün-Weiß leicht für Rapid. Der Dreipunkter wurde am 14. Juni beim 2:1 im Allianz Stadion geholt, davor konnten die Hütteldorfer allerdings fünf Spiele in Folge gegen die „Wölfe“ nicht gewinnen. „Es waren in Wolfsberg immer enge Spiele, und das wird wohl auch diesmal nicht viel anders werden“, sagte Kühbauer. Tatsächlich hat Rapid in der Liga auswärts gegen den WAC von 14 Spielen (1-7-6) nur ein einziges Match für sich entschieden: Am 31. Mai 2015 siegten die Wiener im Lavanttal mit 5:0. WAC-Trainer war damals just Kühbauer.