PASCHING,AUSTRIA,05.JUL.20 – SOCCER – tipico Bundesliga, championship group, Linzer ASK vs Red Bull Salzburg. Image shows the disappointment of Philipp Wiesinger (LASK) and James Holland (LASK). Photo: GEPA pictures/ Manfred Binder
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Bundesliga

Linzer Traumsaison endet in Frustration

Mitte März hatte es noch so ausgesehen, als könnte der LASK die „Herrschaft“ von Red Bull Salzburg in der tipico-Bundesliga beenden. Doch dann kamen die Coronavirus-Pause, die Missachtung der entsprechenden Vorschriften und eine verkorkste Meistergruppe. Am Ende mussten die Linzer auch noch den RZ Pellets WAC vorbeiziehen lassen und beendeten die Saison nur auf Rang vier. „Das Positive zuerst: Der Leidensweg ist zu Ende“, lautete das trockene Fazit von LASK-Coach Valerien Ismael.

Platz zwei und damit die Champions-League-Quali hatte man bereits gegen Rapid am vergangenen Mittwoch vergeigt, nun wurden die Athletiker auch noch von Platz drei verdrängt – und damit um einen Fixplatz in der Gruppenphase der Europa League samt sicheren Millioneneinnahmen gebracht. Anstatt sich auf die Gruppenphase konzentrieren zu können, müssen die Linzer – die heuer sensationell bis ins Achtelfinale vorgestoßen waren – bereits in der dritten Qualifikationsrunde ans Werk.

„Die Batterie ist leer“, gestand Ismael. Der LASK-Trainer hatte offenkundig schon vor dem finalen Duell mit dem Meister nicht mehr viel Hoffnung auf die lukrative Direktqualifikation für die Europa League gehegt. „Die Enttäuschung war bei mir nicht heute, sondern nach dem Rapid-Spiel. Innerlich hatte ich mich schon damit abgefunden“, sagte der Franzose nach der abschließenden 0:3-Niederlage in Salzburg.

LASK verliert gegen Salzburg klar

Für den LASK gab es in der Saison 2019/20 Licht und Schatten. Waren die Linzer zur Punkteteilung noch klarer Tabellenführer, ging seither so gut wie alles schief. Zum Abschluss setzte es eine 0:3-Heimniederlage gegen Meister Red Bull Salzburg.

Verbotene Trainings als Anfang vom Ende

Bis zur Coronavirus-Pause, den verbotenen Mannschaftstrainings und dem später von sechs auf vier Zähler reduzierten Punkteabzug war bei den Athletikern alles eitel Wonne gewesen. Der Start in die zweite Saisonphase misslang aber gründlich, dazu kam in einigen Situationen Pech. Pech, das manche hinter vorgehaltener Hand als Retourkutsche des Schicksals bezeichnen. „Ich will nichts verstecken aus den letzten Wochen, dieser Druck, diese Wucht waren nicht zu erwarten“, so Ismael zu den Reaktionen auf den Fehltritt.

„Das einzige Positive war, dass wir rechtzeitig die Kurve gekriegt haben, um die Europa-League-Quali zu schaffen. Gut, dass es da erst Ende September für uns losgeht“, so Ismael. „Jetzt gilt es, den Reset-Knopf zu drücken.“ Insgesamt zeigte sich der Franzose über seine Premierensaison in Linz aber durchaus zufrieden. „Alle Spieler haben einen Sprung nach vorne gemacht, dazu Marko Raguz als Newcomer. Und James Holland hat die beste Saison seines Lebens gespielt. Das alles gibt uns Kraft für die Zukunft. Wir haben eine gute Basis“, war der Trainer überzeugt.

Gastspiel in Manchester als Abschluss

Ganz zu Ende ist die Saison für die Linzer noch nicht. Denn am 5. oder 6. August müssen die Oberösterreicher noch das Achtelfinalrückspiel der durch die CoV-Pandemie unterbrochenen aktuellen Saison der Europa League gegen Manchester United bestreiten. Die Hoffnungen auf den Aufstieg sind nach dem 0:5 im Hinspiel im März allerdings nur theoretischer Natur. Es folgt bis zum Ligastart am 11. September gut ein Monat Pause, ehe am 24. September das Drittrundenqualispiel in der Europa League ansteht.

Wie die Mannschaft dann ausschaut, bleibt abzuwarten. In großen Teilen soll der Kader gehalten werden, sicher nicht mehr mit an Bord ist Stürmer Joao Klauss. Wie Ismael bestätigte, kehrt der ausgeliehene Brasilianer zu Hoffenheim zurück. Mit Samuel Tetteh spielte eine zweite Offensivkraft – in diesem Fall von Salzburg – nur auf Leihbasis bei den Linzern. Mit einem Abgang in Verbindung gebracht wurde des Öfteren auch Mittelfeldmotor Peter Michorl. „Er ist gereift und im Wert gestiegen. Mit so einer Leistung und Qualität ist er für jeden Verein ein Gewinn“, sagte Ismael.