Aufnahme des Franz-Fekete Stadion in Kapfenberg.
GEPA/Wolfgang Grebien
Fußball

CoV-Verstoß: Liga untersucht Kapfenberg

Nach dem LASK und seinen verbotenen Mannschaftstrainings vor dem Neustart der tipico-Bundesliga hat nun auch Zweitligist Kapfenberg 1919 ein Verfahren wegen mutmaßlicher Missachtung der Coronavirus-Regeln am Hals. Bei den vorgeschriebenen wöchentlichen Tests soll das Schlusslicht der Hpybet 2. Liga nachlässig gewesen sein.

Die Liga hielt in einer Aussendung fest, dass beim zuständigen Senat 1 (Strafsenat) ein Verfahren wegen „Nichtbefolgung einer Verbandsanordnung“ eingeleitet worden sei. Die Clubs haben sich im Präventionskonzept freiwillig verpflichtet, wöchentliche PCR-Tests bei allen Vertretern der „Roten Gruppe“, sprich in erster Linie Spielern und Betreuern, durchzuführen. Dies soll in Kapfenberg in der vergangenen Woche einmalig nicht bei allen Personen passiert sein.

Bei den Steirern waren über das Wochenende drei positive CoV-Fälle festgestellt worden. Die für vergangenen Freitag angesetzte Partie gegen Wacker Innsbruck wurde zunächst auf Samstag und in der Folge auf Dienstag verschoben worden. Nach Bekanntgabe des Verfahrens und weil die Ergebnisse der zweiten Testreihe bei den Steirern erst am Dienstag vorliegen, wurde das Spiel neuerlich auf 14. Juli (18.30 Uhr) verschoben.

Verfahren gegen Kapfenberg eingeleitet

Die Fußball-Bundesliga hat gegen den Kapfenberger SV ein Verfahren eingeleitet. Der Zweitligist soll sich nicht gänzlich an das Präventionskonzept zur Absicherung gegen CoV gehalten haben. Das Spiel gegen Wacker Innsbruck wurde verschoben.

Damit ist auch das Thema Strafverifizierung vorerst vom Tisch. Denn laut „Tiroler Tageszeitung“ hatten die Spieler von Wacker Innsbruck aus Sicherheitsbedenken eine Reise in die Steiermark verweigert. „In Anbetracht der Lage eine unsichere Situation für uns Spieler. Daher haben wir beschlossen, heute nicht nach Kapfenberg zu fahren“, wurde Wacker-Kapitän Lukas Hupfauf zitiert. Die Tiroler waren bereits am Freitag vergeblich Richtung Kapfenberg gereist. Ein Nichtantritt hätte allerdings eine 3:0-Wertung zugunsten Kapfenbergs zur Folge gehabt.

Arzt ist „Missgeschick passiert“

KSV-Präsident Erwin Fuchs sagte zu dem Vorwurf der Regelmissachtung gegenüber der APA: „Es wird nachweislich jeder Spieler getestet.“ Dem die Tests durchführenden Arzt sei freilich einmal ein Missgeschick passiert, das er der Liga bereits gemeldet habe. Demnach seien in einem Pooltest, bei dem Abstriche von fünf Personen zu einem PCR-Test zusammengefasst werden, bei einer Testung einmalig Spieler durchgerutscht. Fuchs sitzt als stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat der Bundesliga.

Auswirkungen auf Bundesliga?

Nun harrt man in Kapfenberg der Dinge. Die positiv getesteten Spieler wurden von der Mannschaft isoliert. Negativ getesteten Akteuren ist es erlaubt, die 14-tägige Quarantäne für Trainingseinheiten und Spiele zu verlassen. Jene, vor allem junge Spieler, die keine eigene Wohnung besitzen, sind auch zum Schutz ihrer Angehörigen ins zuvor desinfizierte Akademiewohnheim eingezogen.

„Im Prinzip ist es wie im Trainingslager“, sagte Trainer Kurt Russ. Es gelte, nun keinen Fehler zu machen. Sportlich gesehen ist es für Kapfenberg dahingehend unbedenklich, da es in dieser Saison keinen Absteiger geben wird. „Es kann nichts passieren“, meinte Russ mit Blick auf die Tabelle. Diese weist die Steirer als Schlusslicht der 16er-Liga aus. Gegen die um den Aufstieg kämpfende SV Ried ist Kapfenberg ebenso nicht mehr im Einsatz wie gegen die an der Spitze liegende Austria aus Klagenfurt.

Sollte Kapfenberg die Saison nicht ordnungsgemäß beenden können, dürfte dies jedoch Auswirkungen auf die Bundesliga haben. Da es aus der 2. Liga dann keinen formellen Aufsteiger geben würde, müsste die WSG Tirol nicht absteigen.