Joshua Sargent (Bremen) und Sebastian Griesbeck (Heidenheim)
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Fußball

Werder entgeht Abstieg dank Auswärtstoren

Werder Bremen hat den ersten Abstieg aus der Bundesliga seit 40 Jahren vermieden und spielt auch in der kommenden Saison in der höchsten deutschen Spielklasse. Der ehemalige Meister rettete sich am Montagabend mit einem 2:2 im Rückspiel der Relegation beim 1. FC Heidenheim dank der Auswärtstorregel und verhinderte den erstmaligen Aufstieg des Zweitligisten. Das Hinspiel in Bremen war 0:0 ausgegangen.

Die Partie begann für die Außenseiter denkbar schlecht. Der Heidenheimer Norman Theuerkauf schoss den Ball bereits in der dritten Minute unglücklich ins eigene Netz. Durch Werders Treffer benötigten die Gastgeber somit einen Sieg zum Aufstieg.

Nach langer Torflaute wurde es in der Schlussphase noch turbulent. Heidenheim kam zunächst zum Ausgleich durch Tim Kleindienst (85.), doch Bremen ging durch Ludwig Augustinsson (94.) erneut in Führung. Das späte 2:2 durch einen Foulelfmeter von Kleindienst (96.) konnten die Gäste dann verschmerzen. Bei Bremen spielte der österreichische Legionär Marco Friedl als Linksverteidiger durch, bei Heidenheim saß Konstantin Kerschbaumer nur auf der Ersatzbank.

Jubel der Bremen-Spieler nach einem Eigentor von Norman Theuerkauf (Heidenheim)
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Dank des frühen Heidenheim-Eigentors genügte Bremen ein Remis zum Klassenerhalt

Enttäuschung und Erleichterung

Heidenheim-Trainer Frank Schmidt verpasste damit die vorläufige Krönung seiner bald 13-jährigen Amtszeit und bleibt mit seiner Mannschaft in der zweiten Liga. „Wir sind megaenttäuscht“, sagte Schmidt und sprach von einer „gewissen Leere“. „Wir haben kein Spiel verloren und es trotzdem nicht geschafft, das ist brutal“, war Kapitän Marc Schnatterer frustriert.

Bei den Hanseaten herrschte hingegen Erleichterung, nach einer zeitweise desolten Saison im letzten Moment noch den Klassenerhalt gerettet zu haben. „Ich bin einfach nur froh und glücklich, dass wir es geschafft haben. Wir waren so oft tot. Scheiß Saison, gutes Ende", meinte Coach Florian Kohfeldt. "Ich weiß, was es für die Stadt bedeutet und was es für die Menschen bedeutet.“

Und auch die lange und bewegte Karriere des 41-jährigen Angreifers Claudio Pizarro hat ein versöhnliches Ende gefunden. Nach dem Schlusspfiff warfen die Bremer Spieler den Peruaner, der bereits 1999 erstmals zu Werder gekommen war, vor Freude in die Luft.

Rund 50 Zuschauer kurzzeitig im Stadion

Für Aufsehen hatten Mitte der zweiten Halbzeit rund 50 Zuschauer gesorgt, die plötzlich auf der Haupttribüne standen und saßen und sich lautstark bemerkbar machten. Bremens Geschäftsführer Klaus Filbry regte sich genauso lautstark darüber auf. Wie sie ins Stadion gelangten, war zunächst unklar.

Zuschauer während des Relegationsspiels FC Heidenheim gegen Werder Bremen in Heidenheim
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Einigen Zuschauern gelang der eigentlich verbotene Eintritt ins Stadion

Nach den aufgrund der Coronavirus-Pandemie verhängten Hygiene- und Sicherheitsvorschriften sind derzeit keine Fans in den Stadien zugelassen. Nach wenigen Minuten wurden die Zuschauer von Ordnern wieder aus der Voith-Arena geleitet.