Dominic Thiem
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Tennis

Thiem bei eigenem Turnier im Halbfinale

ÖTV-Star Dominic Thiem hat am Mittwoch in Kitzbühel bei seinem von ihm veranstalteten Einladungsturnier „Thiem’s 7“ vorzeitig den Halbfinal-Einzug geschafft. Wie schon beim Auftaktmatch gab der Weltranglistendritte auch im zweiten Spiel gegen den Russen Andrej Rublew keinen Satz ab und ist nicht mehr aus den Top Zwei der Gruppe A zu verdrängen.

Hatte Thiem in der ersten Partie beim 7:5 7:6 (7/4) über den Norweger Casper Ruud noch knapp zwei Stunden lang hart zu kämpfen, fühlte sich der Niederösterreicher beim 7:5 6:4 gegen Rublew in der „Night Session“ vor 500 zugelassenen Zuschauern sichtbar wohler, auch wenn sich der Russe in starker Verfassung präsentierte. Ein schnelles Break zum 1:0 machte Rublew schnell wieder wett, der erste Satz ging nach dem zweiten Break zum 6:5 aber nach 48 Minuten an dem Österreicher.

Im zweiten Durchgang durchbrach Thiem Rublews Aufschlag zur 4:3-Führung, wehrte im Anschluss einen Breakball ab und verwandelte nach 1:28 Stunde seinen dritten Matchball. Zum Abschluss der Gruppenphase bekommt es Thiem nun am Donnerstag mit dem Deutschen Jan-Lennard Struff zu tun. Mit einem Sieg könnte der Weltranglisten-34., der zuvor Ruud 6:4 6:4 besiegt hatte, Thiem noch von Platz eins verdrängen.

Der russische Tennisspieler Andrey Rublew
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Rublew benötigt nun Thiems Schützenhilfe für den Aufstieg ins Halbfinale

„Ich bin sehr zufrieden. Es war ein Gegner, mit dem immer extrem gute Ballwechsel und Matches garantiert sind“, sagte Thiem im Interview auf ServusTV. „Es war vom ersten Punkt an ein geiles Match für alle.“ Er hatte die Coronavirus-Pause auch verstärkt für Krafttraining genutzt, was rein optisch erkennbar ist.

Novak wahrt Chance auf Halbfinale

Seinen ersten Sieg feierte am Mittwoch Dennis Novak. Der 26-jährige Niederösterreicher besiegte den Russen Karen Chatschanow in Gruppe B 6:1 6:4 und hat sich damit ein „Endspiel“ um eine Halbfinal-Teilnahme erspielt. In dem geht es am Donnerstag gegen Roberto Bautista Agut.

Der Spanier hält nach einem 4:6 3:6 am Mittwoch gegen Matteo Berrettini ebenfalls bei bisher einem Erfolg. Chatschanow ist vor seinem Donnerstag-Duell mit Berrettini schon fix ausgeschieden, der Italiener wiederum fix weiter.

Novak präsentierte sich bei seinem zweiten Auftritt bei diesem mit 300.000 Euro dotierten Sandplatzevent gefestigt, Chatschanow spielte aber nicht auf seinem höchsten Niveau. Ein Sieg gegen den Weltranglisten-15. ist für Novak jedoch fraglos wertvoll.

Der österreichische Tennisspieler Dennis Novak
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Dank seines Sieges im zweiten Spiel bleibt Novak in Kitzbühel im Rennen um einen Halbfinal-Platz

„Versucht, keine blöden Fehler zu machen“

Im ersten Satz gelangen ihm Breaks zum 2:0 und 5:1, ehe er ausservierte. Das einzige Break in Satz zwei brachte Österreichs Nummer zwei die 3:2-Führung, ein Break gegen sich wendete er bei 4:3, 0:40 ab. Schließlich saß der dritte Matchball mit einem Ass. „Ich finde, ich habe ein sehr solides Match gespielt“, sagte Novak im Interview mit Servus TV.

„Der Unterschied zu gestern war, dass ich meine Chancen genutzt habe. Ich habe mir wieder sehr viele Chancen herausgespielt und versucht, bei den wichtigen Bällen keine blöden Fehler zu machen“, sagte der 26-Jährige. Bautista Agut möchte Novak sein Spiel aufzwingen. „Ich werde schauen, aggressiv zu spielen, und hoffentlich so einen Tag wie heute erwischen.“

Zverev und Kyrgios sagen für Berlin ab

Für Thiem geht es nächste Woche in Berlin weiter. Nicht dabei sein werden dort der Deutsche Alexander Zverev und der Australier Nick Kyrgios. Zverev habe sich entschieden, derzeit nicht an organisierten Events teilzunehmen, teilte er via Instagram mit. Kyrgios sagte wegen der angespannten Coronavirus-Lage in seiner Heimat Australien ab.

Zuletzt war Zverev wegen seines Verhaltens in der Pandemie in die Kritik geraten. Zunächst war der 23-jährige Deutsche zusammen mit dem Serben Novak Djokovic, Thiem und weiteren Tennisprofis bei der Adria Tour wegen Partyvideos und der Missachtung der Hygieneregeln negativ aufgefallen. Danach war der nun vom Spanier David Ferrer betreute Weltranglistensiebente kritisiert worden, nachdem erneut ein Partyvideo mit ihm, ohne zeitliche Zuordnung, im Internet aufgetaucht war.

Veranstalter von Zverev enttäuscht

Berlin-Veranstalter Edwin Weindorfer sagte zu Wochenbeginn, es würden in Berlin keine Verstöße gegen die strengen Hygieneregeln geduldet. Man habe vorgesorgt und verfüge über eine „Ersatzbank“. Nun zeigte sich der Österreicher enttäuscht: „Aus unserer Sicht wäre es für Alexander Zverev eine gute Chance gewesen, vor Publikum in Berlin nach den Turbulenzen zuletzt den Fokus wieder auf sein Tennis zu richten“, sagte der Turnierchef.

In Berlin wird zunächst vom 13. bis 15. Juli im Steffi-Graf-Stadion je ein Damen- und ein Herren-Turnier auf Rasen gespielt, darauf folgt die dreitägige Hartplatz-Veranstaltung für Damen und Herren vom 17. bis 19. Juli in einem Hangar auf dem einstigen Flughafen Tempelhof.