Der Tennisspieler Dominic Thiem im match gegen den Spanier Roberto Bautista Agut.
GEPA/Patrick Steiner
Tennis

Thiem kämpft sich ins Kitz-Finale

ÖTV-Star Dominic Thiem hat am Freitag in Kitzbühel bei seinem von ihm veranstalteten Einladungsturnier „Thiem’s 7“ das Finale erreicht. Der Weltranglistendritte rang Roberto Bautista Agut aus Spanien 6:7 (5/7) 6:2 6:2 nieder und trifft nun am Samstag im Endspiel entweder auf den Italiener Matteo Berrettini oder den Russen Andrej Rublew. Das Duell musste beim Stand von 6:4 2:1 für Rublew auf Samstag verschoben werden.

Thiem, der auf dem Weg ins Halbfinale keinen einzigen Satz abgeben musste, erwischte gegen Bautista Agut einen echten Traumstart und lag nach zwei Breaks schon 4:1 voran. Der Weltranglistenzwölfte aus Spanien kämpfte sich bei hochsommerlichen Temperaturen über 30 Grad Celcius allerdings zurück und nahm dem Niederösterreicher die nächsten beiden Aufschläge zum 4:4-Gleichstand ab. Im Tiebreak behielt der Spanier mit 7:5 die Oberhand.

Im zweiten Durchgang drehte Thiem dann jedoch auf. Zunächst konnte Bautista Agut, der am Vortag Dennis Novak nur ein Game gelassen hatte, bei 2:2 noch zwei Breakbälle abwehren, musste im Anschluss aber zweimal sein Service zum 2:4 und 2:6 abgeben. Im entscheidenden dritten Satz schaffte Thiem dann ein schnelles Break zum 3:1, ließ danach aber gleich mehrere Chancen auf die 5:1-Führung aus. Nach 2:30 Stunden servierte er aber dennoch zum schließlich klaren Sieg aus.

Thiem bei eigenem Turnier im Finale

Dominic Thiem hat bei seinem Einladungsturnier in Kitzbühel das Finale erreicht. Er setzte sich gegen den Spanier Roberto Bautista Agut in drei Sätzen durch.

„Tennis auf höchstem Niveau“

„Das waren 2:30 Stunden höchstes Niveau, so wie jede Woche auf der Tour. Da hat jegliche Show gefehlt, aber ist eh cool so“, sagte Thiem im Interview mit Servus-TV. „Alle sind voll im Saft, es war eine lässige Partie.“ Der Rückfall im ersten Satz ärgerte den Weltranglistendritten. „Ich hab unglaublich gut gespielt. Bautista Agut spielt konstant solide, und wenn ich nachlasse, ist er da. Und das Tiebreak hab ich unnötig verloren. Es war auch richtig, richtig heiß. Spielerisch hab ich mich nicht ganz so wohlgefühlt.“

Das verlorene Tiebreak auch nach einem verpatzten Rückhandvolley ärgerte Thiem so sehr, dass sein Schläger daran glauben musste. „Ich habe es auch nicht geglaubt, dass es so seriös wird, aber es sind voll ernste Matches und ich habe mich davon anstecken lassen“, gestand der Niederösterreicher.

Der Tennisspieler Dominic Thiem im match gegen den Spanier Roberto Bautista Agut.
GEPA/Patrick Steiner
Thiem musste im Halbfinale bei hochsommerlichen Temperaturen über drei Sätze gehen

Termin für Kitzbühel-Turnier wackelt

Der Sieger des Finales im mit insgesamt 300.000 Euro dotierten Einladungsturnier erhält 100.000 Euro. Gegen Rublew hat Thiem im Gruppenmatch mit 7:5 6:4 gewonnen. Das bisher letzte Duell mit Berrettini hatte der Italiener bei den ATP Finals 2019 in zwei Sätzen gewonnen, gesamt steht es 2:2. Gegen Rublew hat Thiem (ohne Kitzbühel) in der ATP-Statistik eine 2:1-Bilanz stehen.

Im Rahmen der Übertragung gab Turnierdirektor Alexander Antonitsch bekannt, dass es auch noch zu einer Änderung des Termins für das Generali Open kommen könnte. Denn noch immer ist nicht sicher, dass die US Open tatsächlich ausgetragen werden. Sollte das Grand-Slam-Turnier ausfallen, könnte Kitzbühel schon früher gespielt werden. „Entweder erste oder zweite September-Woche“, sagte Antonitsch zu den möglichen Terminen.

Zverev und Kyrgios sagen für Berlin ab

Nach dem Finale in Kitzbühel geht es für Thiem nächste Woche in Berlin weiter. Nicht dabei sein werden dort der Deutsche Alexander Zverev und der Australier Nick Kyrgios. Zverev habe sich entschieden, derzeit nicht an organisierten Events teilzunehmen, teilte er via Instagram mit. Kyrgios sagte wegen der angespannten Coronavirus-Lage in seiner Heimat Australien ab.

Zuletzt war Zverev wegen seines Verhaltens in der Pandemie in die Kritik geraten. Der 23-jährige Deutsche war zusammen mit dem Serben Novak Djokovic, Thiem und weiteren Tennisprofis bei der Adria Tour wegen Partyvideos und der Missachtung der Hygieneregeln negativ aufgefallen. Danach war der nun vom Spanier David Ferrer betreute Weltranglistensiebente kritisiert worden, nachdem erneut ein Partyvideo mit ihm – ohne zeitliche Zuordnung – im Internet aufgetaucht war.

Veranstalter von Zverev enttäuscht

Berlin-Veranstalter Edwin Weindorfer sagte zu Wochenbeginn, es würden in Berlin keine Verstöße gegen die strengen Hygieneregeln geduldet. Man habe vorgesorgt und verfüge über eine „Ersatzbank“. Nun zeigte sich der Österreicher enttäuscht: „Aus unserer Sicht wäre es für Alexander Zverev eine gute Chance gewesen, vor Publikum in Berlin nach den Turbulenzen zuletzt den Fokus wieder auf sein Tennis zu richten“, sagte der Turnierchef.

In Berlin wird zunächst vom 13. bis 15. Juli im Steffi-Graf-Stadion je ein Damen- und ein Herren-Turnier auf Rasen gespielt, darauf folgt die dreitägige Hartplatzveranstaltung für Damen und Herren vom 17. bis 19. Juli in einem Hangar auf dem einstigen Flughafen Tempelhof.