Warren, der ohne Caddie auskam, setzte sich nach einer 70er-Schlussrunde mit dem Gesamtscore von 275 (13 unter Par) mit einem Schlag Vorsprung auf den Deutschen Marcel Schneider durch. Dessen Landsmann Nicolai von Dellingshausen, der nach drei Runden gemeinsam mit Warren in Führung gelegen hatte, fiel am Finaltag mit einer 76er-Runde auf den geteilten 15. Rang zurück.
Als bester Österreicher landete Lukas Nemecz an der 34. Stelle. Der Steirer schloss das Turnier nach seiner besten Runde (68) mit 286 Schlägen ab. Der Burgenländer Markus Habeler wurde 44. (288).
Warren gewinnt Austrian Open
Der Schotte Marc Warren hat sich den Sieg bei den Austrian Open in Atzenbrugg gesichert. Es war das erste Turnier auf der European Tour nach der Coronavirus-Pause.
„Hätte nicht besser laufen können“
Als Kospitzenreiter in den Schlusstag gestartet, hielt Warren seine Nerven im Zaum. „Ich habe versucht, die Gedanken an den Sieg aus dem Kopf zu bringen“, sagte der Schotte, der vor dem Wochenende nur 208. der Saisonwertung gewesen war. Am letzten Loch rettete Warren das Par und triumphierte vor dem 30-jährigen Challenge-Tour-Spieler Schneider, der die vier Runden mit je 69 Schlägen (3 unter Par) wie ein Uhrwerk abspulte.
„Diesen Sieg genieße ich noch mehr als die ersten drei. Ich hoffe, dass noch einige folgen werden, aber nach so langer Zeit wieder zu gewinnen, das hätte nicht besser laufen können“, freute sich Warren, der sich in der Saisonwertung auf den 63. Rang verbesserte. Am zweiten Niederösterreich-Turnier, den Euram-Bank-Open ab Mittwoch im GC Adamstal in Ramsau, wird er nicht teilnehmen.
Versöhnliche Schlussrunde für Nemecz
Neben von Dellingshausen vermochten auch die Spitzenreiter der ersten zwei Tage nicht um den Sieg mitzumischen. Ex-Sieger Joost Luiten aus den Niederlanden wurde 18. und Miguel Angel Jimenez nach dem verpatzten, regnerischen Samstag immerhin noch Achter. Dem 56-jährigen Spanier fehlen nach seinem 705. Europatour-Turnier nur noch zwei Teilnahmen zum Rekord.
Nemecz schloss das Turnier nach seiner besten Runde (68) mit 286 Schlägen ab. „Mit der heutigen Leistung bin ich sehr zufrieden, bogeyfrei in Atzenbrugg zu spielen ist immer sehr schön“, so der 30-Jährige, der sich vom Heimturner aber mehr erhofft hatte. „Die ersten drei Tage waren einfach nicht gut genug.“ Eine 77er-Runde am Samstag im Regen hatte ihn weit zurückgeworfen.
„Ein verflixter Tag“ für Habeler
Habeler schaffte erstmals auf der Europatour den Cut und schloss das Turnier als 44. mit Par ab. Zum Abschluss musste er sich mit einer 74er-Runde begnügen. „Eine Finalrunde auf der European Tour ist doch etwas anderes als auf der Alps Tour. Es war ein verflixter Tag“, sagte der 27-Jährige.
Habeler spielt normal auf der drittklassigen Alps Tour und freute sich über das Preisgeld. „Für die Reisen zu den acht Alps-Tour-Turnieren ab August brauche ich Geld, da muss nächste Woche noch ein gutes Ergebnis her“, so der Neudörfler, der wie u. a. Nemecz, Martin Wiegele und Markus Brier auch im GC Adamstal abschlagen wird.