Raheem Sterling, Phil Foden and Joao Cancelo (Man.City)
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Fußball

ManCity darf doch im Europacup starten

Spieler, Verantwortliche und Fans von Manchester City können aufatmen: Der englische Vizemeister darf in der kommenden Saison doch an der Champions League teilnehmen. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne gab am Montag ManCitys Einspruch recht und hob die vom Europäischen Fußballverband (UEFA) wegen mutmaßlichen Verstößen gegen das Financial Fair Play verhängte Europacup-Sperre von zwei Jahren auf. Auch die Geldstrafe für die Engländer wurde reduziert.

Laut UEFA hatte der Club von 2012 bis 2016 Sponsoreneinkünfte weit über Gebühr bewertet. Gelder wurden demnach als Einnahmen durch Sponsoren aus Abu Dhabi deklariert, sollen aber tatsächlich von Clubbesitzer Scheich Mansour gezahlt worden sein. Auslöser der Ermittlungen waren clubinterne E-Mails und Dokumente, die von der Plattform „Football Leaks“ öffentlich gemacht wurden.

Aufgrund der Ergebnisse der Ermittlungen hatte die UEFA Manchester City ursprünglich wegen „schwerwiegender Verstöße“ gegen das Financial Fair Play für zwei Jahre von den europäischen Bewerben ausgeschlossen und auch noch zu einer Geldstrafe von 30 Millionen Euro verdonnert. Die Geldbuße wurde nun vom CAS, der die Faktenlage nach einer per Videokonferenz abgehaltenen Anhörung im Juni anders bewertete als die UEFA, auf zehn Millionen Euro reduziert.

Etihad Stadium in Manchester
APA/AFP/Ben Stansall
Im Etihad Stadium von Manchester wird im kommenden Jahr nun doch auch in der Champions League gespielt werden

Der jüngst vom FC Liverpool entthronte englische Meister 2018/19 wäre der erste europäische Topverein gewesen, der wegen Verstößen gegen das Financial Fair Play wirklich hart sanktioniert worden wäre. ManCity hatte die Anschuldigungen der UEFA von Beginn an zurückgewiesen und hatte nun beim CAS mit seinem Einspruch Erfolg. „Während Manchester City und seine Rechtsberater das vollständige Urteil des CAS noch begutachten müssen, bewertet der Club die Folgen des Urteils als eine Bestätigung seiner Position und der vorgebrachten Beweise“, hieß es in einem von City am Montag veröffentlichten Statement.

Nicht genügend schlüssige Beweise

Die UEFA-Finanzinspektoren hatten ermittelt, dass City von 2012 bis 2016 Sponsoreneinkünfte weit über Gebühr bewertet haben soll. Zig Millionen wurden demnach als Einnahmen durch Sponsoren aus Abu Dhabi deklariert, sollen aber tatsächlich von Clubbesitzer Scheich Mansour gezahlt worden sein. Auslöser der Ermittlungen waren interne Club-E-Mails und -Dokumente, die von der Plattform „Football Leaks“ öffentlich gemacht wurden.

Nach einer dreitägigen CAS-Anhörung Anfang Juni, die wegen der Coronavirus-Pandemie mittels Videokonferenzen abgehalten wurde, erfolgte nun am Montag die Urteilsverkündung. Zwar kam auch das Sportgericht in Lausanne zum Schluss, dass Manchester City gegen das Financial Fair Play verstoßen habe, sah aber im Gegensatz zur UEFA nicht genügend schlüssige Beweise für einen Europacup-Ausschluss vorliegen. Außerdem seien viele Vorstöße aufgrund des von der UEFA vorgesehenen Zeitraums von fünf Jahren bereits „verjährt“, teilte das CAS weiters mit.

Europacup-Sperre von ManCity aufgehoben

Der Internationale Sportgerichtshof in Lausanne hat die Europacup-Sperre von Manchester City aufgehoben. Diese und eine nun reduzierte Geldstrafe waren wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das Financial Fair Play verhängt worden.

Der Europäische Fußballverband nahm das CAS-Urteil in einer knappen schriftlichen Stellungnahme zur Kenntnis und wollte es darüber hinaus nicht weiter kommentieren. Eigentlich hätte die UEFA mit der harten Strafe ein Exempel statuieren und seine Autorität im Kampf gegen Finanzschwindeleien stärken wollen. Denn in den vergangenen Jahren war immer wieder Kritik laut geworden, dass der Dachverband sein eigenes Reglement nicht konsequent umsetze und vor allem Spitzenclubs verschone. Nun bewahrte aber das CAS Manchester City vor einer historischen Strafe und ihren Konsequenzen.