Der österreichische Motorad Rennfahrer Maximilian Kofler.
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Motorrad

Kofler und Co. geben in Jerez wieder Gas

Nach einer Zwangspause von 129 Tagen geht es für Moto3-WM-Pilot Maximilian Kofler auf seiner KTM RC250 ab Mittwoch in Jerez de la Frontera wieder zurück auf die Rennstrecke. Nach Testfahrten erfolgt auf dem südspanischen Kurs am Wochenende der Neustart der durch die Coronavirus-Epidemie seit dem Auftakt im März in Katar unterbrochenen WM.

„Ich freue mich schon richtig auf die erste Fahrt mit meiner Maschine. Es gab jetzt so lange keine Rennen, und so lange habe ich mein Team jetzt seit dem WM-Auftakt nicht gesehen“, betonte der 19-Jährige aus Oberösterreich voller Vorfreude. Kofler ist der erste rot-weiß-rote Zweirad-Profi seit zehn Jahren, der sich einen Fixplatz im WM-Feld gesichert hat. Beim Auftakt am 8. März landete er auf dem 27. Rang.

In der rennfreien Zeit schloss Kofler nun seine Schulausbildung mit der Matura ab, konzentrierte sich auf seine Fitness und sammelte einige Streckenkilometer auf einer Superstock- sowie einer Motocrossmaschine. „In unserer Klasse gab es ja ein Testverbot für die Moto3-Bikes, von dem her wird es interessant, wer sich in der Pause weiterentwickeln konnte“, so Kofler, dem gleich zwei Wochenenden auf dem 4,428 Kilometer langen Circuito de Jerez bevorstehen.

Saisonauftakt in MotoGP-Klasse

Die andalusische Rennstrecke ist bereits seit 1987 Motorrad-WM-Schauplatz. Am Sonntag wird der Grand Prix von Spanien gefahren, eine Woche später (26. Juli) folgt dann der Große Preis von Andalusien. In der Moto3- und auch in der Moto2-Klasse stehen dann jeweils das zweite und dritte Saisonrennen an, in der MotoGP ist es überhaupt der WM-Auftakt. Denn während die Teams in den kleineren Klassen im März bereits in Katar weilten, durften die MotoGP-Teams nicht mehr einreisen.

Piloten erwartet Hitzeschlacht

„Ich finde die Strecke ganz gut, auch wenn es nicht meine Lieblingsstrecke ist. Ich habe aber sehr gute Erinnerungen an Jerez, denn letztes Jahr im September habe ich dort meinen WM-Vertrag unterschrieben“, sagte Kofler, der vor allem zwei heiße Wochenenden erwartet. „Ich habe mal auf den Wetterbericht geschaut, der bis zu 40 Grad vermeldet. Da wird es ziemlich heiß werden unter dem Leder“, so der 19-Jährige aus Attnang-Puchheim, der seinen sechsten Karriere-Grand-Prix am Wochenende in Angriff nehmen wird.

Untergebracht ist Kofler ein wenig außerhalb der Rennstrecke, im Wohnmobil an der Seite seines Vaters, der ihn zu den Rennen begleitet. Wie in der Formel 1 wird auch bei den Motorrad-WM-Piloten wegen der Coronavirus-Gefahr ein strenges Protokoll im Fahrerlager herrschen, Zuschauer sind nicht erlaubt. „Es wird sicher sehr komisch sein, wenn wir vor den leeren Tribünen fahren. Denn normalerweise kommen dort 125.000 motorradverrückte Spanier hin, diesmal aber nicht“, sagte Kofler, dessen französisches Team Cip-Greenpower an Ort und Stelle inklusive der beiden Fahrer nur insgesamt zwölf Personen umfassen darf.

„Zweikämpfe auf der Strecke vermisst“

Die Vorfreude, dass es nun wieder losgeht, ist aber trotz der ungewöhnlichen Umstände riesig beim jungen Oberösterreicher. „Es ist schön, das Team wieder zu treffen, mit den Mechanikern zu arbeiten und auch wieder ein Rennen zu bestreiten. Denn auch die Zweikämpfe auf der Strecke habe ich in der langen Pause vermisst“, so Kofler, auf den nach derzeitigem Stand noch 13 Rennen, darunter auch die beiden in der Heimat auf dem Red Bull Ring in Spielberg am 16. und 23. August, warten.