„Wenn (in einem Insolvenzverfahren, Anm.) der Masseverwalter nicht fortführt, dann würde mit Wattens der bisherige Absteiger aus der tipico-Bundesliga in der ersten Bundesliga bleiben“, sagte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer am Mittwoch in einem ORF-Interview. „Wenn der Masseverwalter fortführt, dann ist der Spielbetrieb gesichert, aber im Falle einer Insolvenz droht weiter der Zwangsabstieg.“ Wichtig sei deshalb, dass der für Lizenzverfahren zuständige Senat 5 nun prüfe, „dass eben das Budget gesichert ist und eben dass der Spielbetrieb beim SV Mattersburg gesichert ist und auch der SV Mattersburg für sich selbst“, so Ebenbauer.
Gleichzeitig wies er auf die im Mai beschlossene Sonderregelung wegen der Coronavirus-Krise hin. „Nur im Falle eines Sanierungsverfahrens ist eben der Zwangsabstieg ausgesetzt worden für heuer. Da gibt es dann andere Maßnahmen im Sinne der Wettbewerbsgleichheit, nämlich dass insofern das Transferbudget nicht verändert werden darf, sprich: Es dürfen keine Spieler geholt werden, die auch was kosten, außer sie sind ablösefrei. Es darf keine Teilnahme an einem UEFA-Bewerb stattfinden. Es werden sechs Punkte abgezogen, das sind mehrere Maßnahmen“, präzisierte der Bundesliga-Vorstand.
Bundesliga-Vorstand Ebenbauer zur Causa Mattersburg
Nach der Coronavirus-Krise steht Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer mit der Causa Mattersburg vor der nächsten Herausforderung. Dennoch gibt es ganz konkrete Maßnahmen und Abläufe, damit die Liga im September ordnungsgemäß mit zwölf Vereinen starten kann.
Doch vorerst einmal müsse der SV Mattersburg „selbst prüfen, ob das Budget eingehalten werden kann“. Deshalb wurde er auch schon am Mittwochabend vom Senat 5 zu einer Stellungnahme aufgefordert, um schnellstmöglich Gewissheit darüber zu erlangen, wie schlimm denn der Wegfall des Hauptsponsors für den Verein tatsächlich ist.
Wattens baut keine Luftschlösser
„Ich hoffe, dass wir das ordentlich und ruhig abhandeln und dass wir vor allem schnell Bescheid wissen, weil natürlich ist uns wichtig, dass die Meisterschaft mit zwölf Clubs startet und mit zwölf Clubs endet“, sagte Ebenbauer, der auch schon ein Telefonat mit Wattens-Präsidentin Diana Langes hatte. Dabei habe er mit ihr diverse Szenarien durchgesprochen. Sportchef Stefan Köck plant vorerst weiter für die 2. Liga: „Für unsere Planungen bedeutet die ganze Causa jetzt erst einmal gar nichts. Wir sind gut beraten, nicht auf dem Leid anderer Luftschlösser aufzubauen“, sagte er der „Tiroler Tageszeitung“.