Ivona Dadic
GEPA/Manuel Binder
Siebenkampf

Dadic brilliert mit „Stundenweltrekord“

Ivona Dadic hat sich ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Tokio am Donnerstag bei einem Siebenkampf in 60 Minuten in bestechender Form präsentiert. Die 26-jährige Oberösterreicherin erzielte in Amstetten in einer Stunde 6.235 Punkte und löste damit die Deutsche Sabine Braun als inoffizielle Weltrekordhalterin ab.

Dadic setzte sich in Abwesenheit der verletzten WM-Dritten Verena Preiner im Dreikampf gegen ihre Landsfrau Sarah Lagger, die mit 5.758 Zählern Zweite wurde, und die Schweizerin Geraldine Ruckstuhl, die beim Hochsprung drei ungültige Versuche hatte und so nur auf 5.000 Punkte kam, durch. Mit ihren 6.235 Punkten erzielte Dadic um 21 Zähler mehr als Braun, die 1993 in Ingelheim in einem ähnlichen Format – damals in nur 45 Minuten – 6.214 Punkte geschafft hatte.

„Es war einfach unglaublich. Man hat sich schwer darauf vorbereiten können, weil man es im Training nicht simulieren kann. Ich habe es Disziplin für Disziplin genommen“, sagte Dadic im ORF-Interview nach ihrer sensationellen Leistung. „Ein Jahr vor Tokio habe ich gezeigt, was in mir steckt.“ Sie blieb 327 Punkte hinter ihrer eigenen 2018 in Berlin aufgestellten Bestmarke (6.552). Der im Vorjahr in Ratingen aufgestellte österreichische Rekord von Preiner liegt bei 6.591 Zählern.

Siebenkampf-Highlights aus Amstetten

Ivona Dadic hat sich ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Tokio bei einem Siebenkampf in 60 Minuten in bestechender Form präsentiert. Die Oberösterreicherin erzielte in Amstetten in einer Stunde 6.235 Punkte.

Neue Nummer zwei der Jahresrangliste

Die Leistung in Amstetten gab Dadic laut eigener Aussage jedoch Auftrieb für die kommenden Aufgaben, allen voran für die auf 2021 verschobenen Olympischen Spiele. „Wenn ich das an einem Tag kann, kann ich auf zwei Tagen noch mehr“, sagte die Oberösterreicherin. Ihre im Eiltempo erzielte Marke ist zudem die zweitbeste des Jahres. Nur die Kubanerin Adriana Rodriguez war Ende März in einem – allerdings üblichen Siebenkampf über zwei Tage – mit 6.304 Punkten besser. „Sieben Disziplinen in einer Stunde ist extrem anstrengend. Aber neue Weltranglistenzweite – das lässt die Anstrengung vergessen“, so Dadic.

Auch die erst 20-jährige Lagger, Junioren-Weltmeisterin von 2016, war mit ihrer Vorstellung im ungewohnten Format zufrieden. „Es war richtig cool, ich hab das richtig genossen“, sagte die Kärntnerin im ORF, „mit dem Speerwurf und dem Weitsprung war ich sehr zufrieden.“ Die größte Freude bereitete Lagger aber ihre Leistung im Hochsprung, wo sie die Höhe von 1,74 m überquerte.

 Geraldine Ruckstuhl (SUI), Ivona Dadic (AUT) und Sarah Lagger (AUT)
GEPA/Manuel Binder
Ivona Dadic eilte Sarah Lagger und Geraldine Ruckstuhl von Beginn an davon

In der zweiten Disziplin nahm sich die Schweizerin Ruckstuhl mit drei ungültigen Versuchen aus dem Rennen um den Sieg. „Mit einer Disziplin weniger ist das Ergebnis aber nicht schlecht. Ich bin zufrieden, eine Stunde ist schon hart“, nahm die regierende U23-Europameisterin und ehemalige U18-Weltmeisterin den dritten Platz bei der Premiere von sieben Wettkämpfen in einer Stunde aber locker.

Einstunden-Siebenkampf in Amstetten

1. Ivona Dadic AUT 6.235
13,64 / 1,80 / 14,84 / 24,32 / 5,76 / 47,60 / 2:19,10
2. Sarah Lagger AUT 5.784
14,38 / 1,74 / 14,03 / 26,38 / 5,71 / 46,85 / 2:19,13
3. Geraldine Ruckstuhl SUI 5.000
14,24 / 0,00 / 13,84 / 25,69 / 5,57 / 53,02 / 2:21,10
Disziplinen: 100 m Hürden, Hochsprung, Kugelstoßen, 200 m, Weitsprung, Speerwurf, 800 m