Valentino Rossi (ITA)
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Motorrad

Rossi kehrt auf MotoGP-Podest zurück

Für Valentino Rossi ist am Sonntag eine lange Durststrecke zu Ende gegangen. Der 41-jährige Italiener belegte beim zweiten Grand Prix von Andalusien den dritten Rang und holte damit erstmals seit 17 Rennen oder dem 14. April 2019 einen Podestplatz in der MotoGP. Eine Klasse für sich war erneut der Franzose Fabio Quartararo.

Der aus der Poleposition gestartete 21-jährige Yamaha-Pilot feierte in Jerez bei tropischen Verhältnissen und 60 Grad Streckentemperatur eine Woche nach seinem Debüterfolg erneut einen eindrucksvollen Start-Ziel-Sieg. Am Ende hatte Quartararo 4,495 Sekunden Vorsprung auf den Spanier Maverick Vinales (Yamaha) und 5,546 auf Rossi (Yamaha). „Das war wirklich ein hartes Rennen. Es ist ein unglaubliches Gefühl“, sagte der Jungstar nach dem Hitzerennen.

In Abwesenheit des rekonvaleszenten Weltmeisters Marc Marquez, der das Rennen wegen seines Armbruchs nicht bestreiten konnte, hält Quartararo beim Maximum von 50 Punkten. Auf Rang drei liegt Vinales mit 40 Zählern. Das nächste Rennen findet am 9. August in Brünn statt. Am 16. und 23. August gastiert die Serie für die Grands Prix von Österreich und der Steiermark in Spielberg.

Fabio Quartararo (FRA)
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Von Fabio Quartararo bekamen die Konkurrenten 25 Runden lang nur den Rücken zu sehen

Schwerarbeit und Glück für Rossi

Während Quartararo der Konkurrenz von Beginn an den Auspuff zeigte und das Rennen kontrollierte, musste Rossi hart kämpfen, um erstmals seit Austin im April 2019 auf dem Podest zu landen. Der „Dottore“ schob sich nach dem Start auf Platz zwei, wurde aber von Francesco Bagnaia in der elften Runde überholt. Anschließend wurde Rossi von Franco Morbidelli attackiert. Der Italiener schied danach aber mit einem Defekt an seiner Yamaha aus.

Quartararo gewinnt auch zweites MotoGP-Rennen

Fabio Quartararo hat auch das zweite WM-Rennen der MotoGP in Jerez (Spanien) gewonnen. Der Franzose verweist Maverick Vinales und Valentino Rossi auf die Plätze.

Rossi hatte anschließend noch einmal Glück, da auch die Ducati von Bagnaia den Geist aufgab. Der 41-jährige Altstar wehrte sich anschließend nach Kräften gegen Vinales und deckte in den Kurven immer wieder gut ab. Eine kleine Unachtsamkeit kostete Rossi aber Platz zwei. Vinales überholte den Italiener in der vorletzten Runde.

„Ein ähnliches Gefühl wie ein Sieg“

Mit Rang drei konnte Rossi, der seit 48 Rennen sieglos ist, aber trotzdem gut leben. „Ich bin sehr glücklich, es war eine lange Zeit und eine lange Periode mit schlechten Ergebnissen. Das Comeback auf dem Podest ist zwar nicht das gleiche wie ein Sieg, aber bisschen ein ähnliches Gefühl“, sagte der neunfache Weltmeister.

Fabio Quartararo (FRA), Maverick Vinales (ESP) und Valentino Rossi (ITA)
Reuters/Jon Nazca
Valentino Rossi (r.) genoss es sichtlich, bei der Siegerehrung wieder einmal Sekt zu verspritzen

Vinales war von dem Duell mit Rossi jedenfalls gezeichnet. Die Fahrer wurden bei den hohen Temperaturen an ihre Belastungsgrenze gebracht. „Es war fast unmöglich zu atmen. Ich habe mich stark gefühlt, konnte aber ‚Vale‘ nicht überholen. Ich war schon total fertig. In den letzten fünf, sechs Runden habe ich noch einmal angegriffen“, so der Spanier nach dem Rennen.

Durchwachsenes Rennen für KTM

Als einziger KTM-Fahrer klassierte sich Pol Espargaro als Siebenter. Sein Werksteamkollege Brad Binder hatte in der ersten Runde die KTM Tech3 von Miguel Oliveira touchiert, wodurch der Portugiese zu Sturz kam und ausschied. Binder startete danach eine Aufholjagd, der Südafrikaner stürzte aber um die Rennmitte und schied so ebenso aus.

„Sehr schade für uns heute, es hätte ein Riesenrennen für beide werden können“, sagte Mike Leitner. Der Teammanager von KTM war aber bemüht, das Positive zu sehen. So verlässt etwa der wegen der Hitze fast kollabierte Espargaro als WM-Fünfter Jerez. Und auch die Haltbarkeit der Motorräder bei extremer Hitze stimmt zuversichtlich. „Es sind wieder Motorräder stehengeblieben“, wusste Leitner von der Konkurrenz.

MotoGP, Endstand nach 25 Runden (110,575 km):
1. Fabio Quartararo FRA Yamaha 41:22,666
2. Maverick Vinales ESP Yamaha + 4,495
3. Valentino Rossi ITA Yamaha 5,546
4. Takaaki Nakagami JPN Honda 6,113
5. Joan Mir ESP Suzuki 7,693
6. Andrea Dovizioso ITA Ducati 12,554
7. Pol Espargaro ESP KTM 17,488
8. Alex Marquez ESP Honda 19,357
9. Johann Zarco FRA Ducati 23,523
10. Alex Rins ESP Suzuki 27,091