Stefan Schwab
GEPA/Christian Ort
Bundesliga

Rapid-Kapitän sucht nach Alternativen

Stefan Schwab hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach er bereits eine Wahl seines künftigen Arbeitgebers getroffen hätte. Seine Zukunftsentscheidung werde nicht überhastet fallen, kündigte der bisherige Rapid-Kapitän an. „Ich brauche da noch ein paar Tage“, sagte er der APA. Schwab spielt auf Zeit.

Sein Vertrag bei den Hütteldorfern war mit Saisonende ausgelaufen. Die Verhandlungen über eine Verlängerung verliefen bisher erfolglos. Er sei zwar nach wie vor in Gesprächen mit Rapid und Sportgeschäftsführer Zoran Barisic, sagte der Salzburger. „Stand jetzt wird es aber eher schwierig.“ Aus Sicht des 29-Jährigen, der damit im Alter für einen lukrativen Auslandsvertrag ist, spießt es sich vor allem an der bisher angebotenen kurzen Vertragslaufzeit.

Mittlerweile bieten sich interessante Alternativen, auch um Auslandserfahrung zu sammeln. PAOK Saloniki sei „eine Option“. Aus Griechenland waren am Dienstag ernsthafte Verhandlungen gemeldet worden. „Sie wollen mich haben, das stimmt auch“, sagte Schwab. Ein Wechsel zu PAOK überrascht auch aufgrund der belasteten Fanbeziehungen zwischen den beiden Vereinen. 2012 kam es in Saloniki rund um das Europa-League-Spiel der beiden Teams vor und im Stadion zu schweren Zusammenstößen.

Unruhige Zeiten bei Rapid

Unruhige Zeiten herrschen derzeit bei Rapid. Zum einen dürfte der Abgang von Kapitän Stefan Schwab immer näher rücken, zum anderen wurde ein Spieler vor dem Trainingsstart am Mittwoch positiv auf das Coronavirus getestet.

Lecce kämpft gegen den Abstieg

Es sei aber nicht die einzige Option – und auch Rapid trotz der „schwierigen Situation“ noch nicht gänzlich aus dem Rennen. Neben der neu aufgetauchten griechischen Alternative war zuletzt vor allem US Lecce im Gespräch. Schwabs Faible für den italienischen Fußball ist bekannt. Außerdem stammt seine Frau aus Italien. Den Süditalienern droht allerdings der Abstieg in die Zweitklassigkeit.

Ein Umstand, den Schwab wohl noch beobachten möchte. Als Tabellen-16. fehlen Lecce derzeit vier Punkte auf einen Nichtabstiegsplatz. Zwei Partien gegen Ligamittelständler stehen noch aus. Am Mittwoch muss Lecce noch zum Auswärtsspiel nach Udine, am Sonntag steht zum Abschluss das Heimmatch gegen Parma auf dem Programm.

Schwab möchte „als Gentleman gehen“

Laut Schwab würden mehrere konkrete Angebote auf dem Tisch liegen. Bevor er sich für eines im Ausland entscheidet, will der Familienvater aber eine klare Entscheidung treffen, ob es bei Rapid weitergeht oder nicht. „Wenn ich mich für etwas anderes entscheide, möchte ich als Gentleman gehen“, sagte Schwab. Immerhin hat er sechs Jahre für Rapid gespielt, seine Wirkung im Club ist groß.

In 241 Pflichtspielen für die Grün-Weißen stehen 51 Tore und 51 Assists zu Buche, die Kapitänsschleife übernahm er von Steffen Hofmann. Rapid wollte zu den Gerüchten um Schwab am Dienstag keine Stellungnahme abgeben. Bei den Leistungstests auf der Schmelz fehlte der bisherige Kapitän. Auch am ersten Mannschaftstraining am Mittwoch, das trotz eines Coronavirus-Falles in der Mannschaft stattfinden soll, wird er nicht teilnehmen. „Solange ich keinen Vertrag unterschrieben habe, werde ich nirgendwo im Training sein“, sagte Schwab. „Das kann man nicht machen. Ich bin seit drei Wochen arbeitslos und beim AMS (Arbeitsmarktservice, Anm.) gemeldet.“