Mountainbiker auf der Strecke
GEPA/Andreas Pranter
Mountainbike-WM

Pinzgau bereitet sich auf Spektakel vor

Zehn Wochen vor Beginn der Mountainbike-WM in Saalfelden/Leogang stecken die Veranstalter mitten in den Vorbereitungen. Wie überall auf der Welt müssen sich auch die Salzburger derzeit vor allem mit dem richtigen Umgang mit dem Coronavirus auseinandersetzen.

Daher sind ein Präventionskonzept und die Einreisebestimmungen für die Aktiven und ihre Betreuer neben dem Bau einer Cross-Country-Strecke derzeit die wichtigsten Punkte, die es für die Titelkämpfe mit 15 Bewerben vom 7. bis 11. Oktober zu lösen gilt.

Im Pinzgau werden fast 800 Athletinnen und Athleten erwartet, die in den Disziplinen Cross Country (olympisch), Downhill, Pumptrack oder E-Mountainbike antreten. Die Veranstalter haben für die verschiedenen Bereiche ein Präventionskonzept ausgearbeitet, so müssen etwa alle Teilnehmer im Vorhinein einen negativen Covid-19-Test vorweisen.

Präsentation der Pläne für Mountainbike-WM

Für die Mountainbike-WM Anfang Oktober in Leogang haben die Verantwortlichen am Mittwoch ihre Pläne präsentiert. Das Programm wurde auf fünf Tage reduziert, Zuschauer sind – nach derzeitigem Stand – zugelassen.

Höll und Stigger wollen vorne mitmischen

Mit Lokalmatadorin Valentina Höll aus Saalbach und der Ötztalerin Laura Stigger hat man zwei gute heimische Werbeträger für das Event. Beide sind mehrfache Nachwuchs-Weltmeisterinnen im Downhill bzw. Cross Country.

Höll wäre mit ihrer Zeit bei der U23-WM voriges Jahr in der Eliteklasse, in der sie heuer erstmals antritt, Dritte geworden. „Mich pusht der Heimvorteil, aber jeder weiß, dass ich auf dieser Strecke oft unterwegs bin. Das macht es nicht einfacher“, sagte die 18-Jährige. Der Heimvorteil gilt auch insofern, als sie den neuen Streckenabschnitt auf der Downhill-Strecke schon vor der WM testen wird können.

Valentina Höll
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Für Höll wird es ein echtes Heimrennen geben

Stigger, die als Juniorinnen-Straßenweltmeisterin von Innsbruck 2018 bereits WM-Heimflair gewohnt ist, freut sich auf die noch zu bauende Cross-Country-Strecke: „Sie klingt technisch schwierig, das ist immer gut.“ Eine zweite Heim-WM sei „ein absoluter Traum“, die Motivation steige damit nochmals, betonte die 19-Jährige.

Laura Stigger
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Auch Stigger darf sich Chancen ausrechnen

Nur wenige Vorbereitungsrennen

Auf Höll und Stigger warten allerdings vor Oktober nur wenige Rennen, die eine Standortbestimmung zulassen. Für Stigger stehen ein Doppelevent im Weltcup in Nove Mesto und die Staatsmeisterschaften in Dornbirn auf dem Programm.

Im Downhill gibt es vor Oktober kein Weltcup-Rennen, Höll muss sich daher etwa bei den slowenischen und tschechischen Meisterschaften, wo sie vergangene Woche siegreich war, die WM-Form holen.

Noch kein grünes Licht für alle Aktive

Nach aktuellem Stand haben bisher Aktive aus 38 von 54 Ländern das Okay für die Einreise nach Österreich erhalten. „Für die anderen arbeiten wir in Abstimmung mit dem Weltverband UCI und den Ministerien an einer Lösung“, sagte Mitveranstalter Marco Pointner. Sollte das Teilnehmerfeld aber „einer WM nicht würdig“ sein, könnten die Titelkämpfe laut Mitveranstalter Kornel Grundner in Absprache mit der UCI sogar abgesagt und alle Verträge storniert werden. Doch so weit soll es natürlich nicht kommen.

Ein großes Fragezeichen steht auch hinter der Zuschauerzahl. 10.000 Fans wie beim Weltcup-Finale im vorigen Jahr werden es diesmal nicht werden. Nach aktuellem Stand werden nur Vorverkaufstickets für personalisierte Sitzplätze vergeben. Einen möglichen Verlust durch entgangene Ticketeinnahmen müssen die Veranstalter selbst tragen. Mehr als die bisherigen 340.000 Euro wird es vom Land Salzburg an Förderung nicht geben.

WM-Programm nachträglich ausgeweitet

Ursprünglich waren in Saalfelden/Leogang heuer nur die WM-Entscheidungen im Downhill und Pumptrack geplant. Aufgrund der Absage der Cross-Country- und E-MTB-WM im Mai in Albstadt (Deutschland) sind die Salzburger kurzfristig eingesprungen.

„Wir haben bereits in den letzten Jahren nachgedacht, auch wieder Cross-Country-Rennen auszutragen, daher traf sich das für uns gut“, sagte Grundner bei einem Presstermin am Mittwoch in Salzburg. Eine Kombination der Events wird seitens der UCI aufgrund der höheren Effizienz und leichteren Vermarktung ohnehin gutgeheißen.