Ole Gunnar Solskjaer
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Europa League

LASK-Spiel bei ManUnited nur Randthema

Manchester United geht mit dem Selbstverständnis eines Titelfavoriten in die entscheidende Phase der UEFA Europa League. Der Viertelfinal-Einzug scheint vor dem Achtelfinal-Rückspiel am Mittwoch (21.00 Uhr) in Old Trafford gegen den LASK nur Formsache. Die Aufmerksamkeit liegt nach dem 5:0-Erfolg im Hinspiel nicht auf den Linzern, sondern auf einer möglichen Verpflichtung von Jadon Sancho.

Der 20-jährige Jungstar von Borussia Dortmund könnte zum teuersten Einkauf der Clubgeschichte werden. Die Verhandlungen um die Ablösesumme für den englischen Teamspieler haben zuletzt wieder Fahrt aufgenommen. 120 Millionen Euro sollen die „Red Devils“ bieten – laut Angaben britischer Medien und der deutschen „Bild“-Zeitung allerdings in Form von Ratenzahlungen. Ob sich Dortmund darauf einlassen wird, ist offen.

ManUnited-Trainer Ole Gunnar Solskjaer hätte Sancho bereits in der Vorbereitung auf die neue Saison, die Mitte September startet, gerne im Kader. Gelingt dem englischen Rekordmeister beim Europa-League-Finalturnier in Deutschland der Einzug ins Endspiel am 21. August, wäre die Saisonpause praktisch nicht existent.

LASK trifft auf Manchester United

Im Europa League Achtelfinal-Rückspiel trifft am Mittwoch der LASK auf Manchester United. Das Match wird gleichzeitig das Debüt für Dominik Thalhammer als LASK-Trainer. Die Ausgangslage ist jedoch nicht sehr rosig.

Erholung statt Training

Solskjaer gab seinen Kickern zwischen der letzten Premier-League-Runde vor einer Woche und dem LASK-Rückspiel daher bereits fünf Tage frei. „Sie benötigen mental und physisch eine Pause, weil ihr Einsatz fantastisch war“, erklärte der Norweger. Sein Team war in der Liga seit Jänner ungeschlagen, nach der Coronavirus-Pause gelang mit einem starken Saisonfinish noch der Sprung auf Platz drei.

Der Aufstieg gegen Österreichs Ligavierten LASK wird als Formsache angesehen. Ein Feuerwerk kündigte Solskjaer allerdings nicht an. „Wir haben eine 5:0-Führung, also müssen wir nicht ins Spiel gehen und einem Sieg mit zwei oder drei Toren Unterschied hinterherjagen“, erklärte der Ex-Stürmer. „Wir wollen einfach eine gute Leistung, und hoffentlich wird das genug sein, um ins Viertelfinale zu kommen.“

Jadon Sancho
APA/AFP/Lars Baron
Die mögliche Verpflichtung von Jadon Sancho ist derzeit das große Thema bei den „Red Devils“

LASK-Aufstieg gilt als ausgeschlossen

Kein Team in der Europacup-Geschichte hat bisher einen Fünftorevorsprung nach dem Hinspiel noch verspielt. Dass ManUnited das im eigenen Stadion passieren sollte, gilt als ausgeschlossen. Auf den Aufsteiger wartet im Viertelfinale nächsten Montag in Köln der türkische Meister Istanbul Basaksehir oder der FC Kopenhagen (Hinspiel 1:0).

Das Hinspiel gegen den LASK am 12. März in Linz war wegen der sich verschärfenden Covid-19-Pandemie bereits ohne Zuschauer über die Bühne gegangen. Es war für elf Wochen das letzte Profifußballspiel in Österreich.

Auch am Mittwoch sind keine Besucher erlaubt. Die jüngsten drei Pflichtspiele ohne Fans im „Theatre of Dreams“ hat ManUnited trotz der jüngst guten Form allesamt nicht gewonnen. Gegen die Oberösterreicher bietet sich die Chance, diese Serie zu beenden.

Auch ohne Fans ein Highlight

„Die Fans sind das i-Tüpfelchen, aber es ist trotzdem eine großartige Gelegenheit, gegen so eine Mannschaft zu spielen“, erklärte Trainer Dominik Thalhammer am Dienstagabend. „Gegen dieses Topteam zu spielen, ist ein Highlight für jeden Spieler und jeden aus dem Betreuerteam“, sagte der neue LASK-Coach.

Sein Team will sich jedenfalls besser verkaufen als im Hinspiel. „Das 5:0 war vielleicht eine Spur zu hoch, es ändert aber nichts an der Ausgangslage. Wir wissen auch, dass die Chance gegen null ist, das Ergebnis zu drehen. Wir wollen zeigen, wie der LASK Fußball spielen kann“, betonte Kapitän Gernot Trauner.