Beine und Ball
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Europacup

Finale „Blitzturniere“ als Herausforderung

Die entscheidende Phase in Champions und Europa League geht aufgrund der Maßnahmen gegen das Coronavirus erstmals im Turnierformat in Portugal und Deutschland über die Bühne. Spieler und Fans müssen sich auf ein dichtes Programm und einige gravierende Änderungen einstellen.

Zum ersten Mal überhaupt werden die Gewinner der europäischen Clubbewerbe in einem Turnierformat ermittelt. In der Champions League geht das Finalturnier von Mittwoch bis 23. August in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon über die Bühne. Gespielt wird im Estadio da Luz des Traditionsvereins Benfica und im Estadio Jose Alvalade XXI des Lokalrivalen Sporting.

Das Estadio da Luz war nicht nur 2004 Schauplatz des 1:0-Sieges der Griechen im EM-Finale über Gastgeber Portugal, sondern 2014 auch Austragungsort des Madrider Stadtderbys im Endspiel der Champions League. Damals setzte sich Real gegen Atletico nach Ausgleich in der Nachspielzeit in der Verlängerung noch mit 4:1 durch.

Estadio da Luz in Lissabon
APA/AFP/Carlos Costa
Im Estadio da Luz soll am 23. August der Nachfolger des FC Liverpool gekrönt werden

Die Europa League gastiert zu ihrem finalen „Blitzturnier“ ab Montag im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Spielorte für die Viertelfinale sind Köln, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Duisburg. Die Halbfinale finden in Köln und Düsseldorf und das Endspiel am 21. August in Köln statt.

Weniger Spiele, …

Der dicht gedrängte Terminplan nach der Coronavirus-Pause führte zu einer Änderung des K.-o.-Modus. Denn im Viertel- und Halbfinale wird heuer auf Hin- und Rückspiel verzichtet. Stattdessen gibt es wie bei einer WM oder EM nur eine K.-o.-Partie. Immerhin: Die bei manchen Spielern und Beobachtern nicht ganz unumstrittene Auswärtstorregel fällt heuer weg.

Der Aufsteiger bzw. der Titelträger im Finale wird falls nötig nach Verlängerung oder im Elfmeterschießen ermittelt. So wie schon in den Meisterschaften werden auch in der entscheidenden Phase des Europacups die Tribünen leer bleiben.

RheinEnergieStadion in Köln
AP/Martin Meissner
In EL-Finalstadion in Köln werden die Tribünen vor, während und nach den Spielen leer bleiben

… weniger Prämien?

Für die siegreichen Clubs könnten aufgrund der ungewöhnlichen Situation heuer auch weniger Prämien als gewohnt in die Kassen fließen. Wie die UEFA mitteilte, steht die Ausschüttung der Preisgelder weiter auf dem Prüfstand. „Es wurde keine endgültige Bewertung vorgenommen, und wir erwarten nur begrenzte Auswirkungen auf die Verteilung für die Clubs“, hieß es. Da die Duelle nur in einem Spiel ausgetragen werden, erwartet die UEFA möglicherweise auch geringere Einnahmen durch ihre Vertragspartner.

Für das Erreichen des Viertelfinales lobt die UEFA normalerweise 10,5 Millionen Euro pro Club aus, für das Halbfinale nochmals zwölf Mio., für die Endspielteilnehmer je 15 Mio. und für den Sieger weitere vier Millionen. In der Europa League fallen die Zahlungen immer deutlich geringer aus. Das Startgeld betrug 2,92 Millionen Euro pro Club. Bis zum Erreichen des Achtelfinales kamen jeweils 1,6 Mio. hinzu. Für das Viertelfinale wären normalerweise 1,5, das Halbfinale 2,4 und das Endspiel 4,5 Mio. fällig, plus vier Millionen Euro für den Sieger.