Der 32-jährige Deutsche, der seit 2010 in der Motorsportkönigsklasse mitfährt, war in 177 Rennen noch nie unter die Top Drei gekommen, als beste Ergebnisse stehen drei vierte Plätze (Belgien 2012 und 2016 jeweils im Force India sowie Südkorea 2013 im Sauber) zu Buche. Zuletzt war Hülkenberg im Vorjahr für Renault im Einsatz, die Franzosen, mit denen er 2018 WM-Siebenter war, verlängerten seinen mit Saisonende 2019 auslaufenden Vertrag aber nicht.
Nach dem Ausfall von Perez wurde er vom Racing-Point-Team kurzfristig als Ersatzpilot verpflichtet. Letzte Woche hätte Hülkenberg bereits den Grand Prix von Großbritannien statt des Mexikaners bestreiten sollen, konnte beim ersten Silverstone-Rennen wegen eines Kupplungsdefekts aber nicht starten.
Keine verfrühte Freude
Seine Sensationsfahrt im Qualifying am Samstag verblüffte Hülkenberg selbst. „Ich bin ein bisschen überrascht, habe aber ein großes Lächeln im Gesicht“, kommentierte er seinen dritten Platz. „Das war ein Highlight, es ist aber nicht die Zeit, sich zu früh zu freuen“, sagte Hülkenberg. „Die letzte Runde von Nico war wirklich besonders“, lobte ihn Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer.
Letztmals war Hülkenberg 2016 in Österreich Dritter im Qualifying gewesen. Gleich in seiner ersten Saison hatte er seine bisher einzige Poleposition erobert. 2010 profitierte der damals 23-Jährige in Brasilien von der abtrocknenden Strecke und fuhr klare Bestzeit. Im Rennen büßte er aber bereits am Start die Führung ein und wurde nur Achter.
Perez in Barcelona „zu 99 Prozent“ zurück
Das zweite Rennen in Silverstone könnte für Hülkenberg auch schon die vorerst letzte Chance auf die Podestpremiere sein. Perez kann nämlich eventuell beim nächsten Grand Prix in einer Woche in Spanien wieder im Auto sitzen. Teamchef Szafnauer bezifferte die Chancen dafür am Samstag mit „99 Prozent“.
Perez hatte diese Woche einen zweiten positiven CoV-Test abgegeben und verpasst daher das zweite Rennen in Folge. Laut Szafnauer hat sich der 30-jährige Mexikaner am Samstag einem weiteren Test unterzogen, die Ergebnisse sollen am Sonntag vorliegen. „Ich denke, wenn wir nach Barcelona kommen, wird er im Auto zurück sein“, sagte der Teamchef. In Montmelo unweit der spanischen Metropole geht am 16. August das sechste Saisonrennen über die Bühne.