Die ersten vier Rennen der laufenden Saison hatte allesamt Mercedes gewonnen. In der WM-Wertung führt Hamilton mit 107 Zählern nun 30 Punkte vor Verstappen und 34 vor Bottas. Mit einer ausgeklügelten Reifenstrategie verwies Red Bull die Silberpfeile diesmal in die Schranken. Während die Mercedes-Stars im britischen Hochsommer mit Blasenbildung zu kämpfen hatten, zog der von Platz vier gestartete Verstappen von Beginn an relativ problemlos seine Runden.
„Dass es so läuft, war nicht abzusehen. Aber ich hatte überhaupt keine Probleme mit den Reifen. Eine große Vorstellung unseres Teams, ein großer Tag für Red Bull. Alles ist super gelaufen. Bis jetzt hatten wir nie die Möglichkeit, Mercedes zu fordern. Diesmal ist es gelungen“, freute sich Verstappen im Ziel.
Verstappen gewinnt in Silverstone
Max Verstappen im Red Bull durchbrach beim zweiten Formel-1-Rennen in Silverstone die Dominanz des Weltmeisterteams Mercedes. Er holte dank der besseren Reifenstrategie den Sieg vor Lewis Hamilton und Valtteri Bottas.
Von Beginn an mit Vollgas unterwegs
Der 22-jährige Niederländer gab von Beginn an Vollgas und nahm gleich beim Start Racing-Point-Ersatzpilot Nico Hülkenberg Platz drei ab. Hamilton versuchte einen Angriff auf Pole-Mann Bottas, der Finne konnte seine Führung aber behaupten. Ferrari-Pilot Sebastian Vettel klebte das Pech hingegen weiterhin auf den Fersen. Der Deutsche kam mit seinem Boliden ins Schlingern, drehte sich von der Piste und fiel von Platz elf an die letzte Stelle zurück.
Nach Boxenstopps der Mercedes-Piloten Bottas (in Runde 14) und Hamilton (15) übernahm Verstappen erstmals die Führung und baute diese kontinuierlich aus.
Hochspannung in Runde 27
Dramatik dann in der 27. Runde: Mit rund 19 Sekunden Vorsprung fuhr der Red-Bull-Pilot zum ersten Reifenwechsel, der aber nicht optimal verlief und über drei Sekunden dauerte. So kam Verstappen hinter Bottas zurück auf die Strecke. Er attackierte aber sofort und erkämpfte sich die Führung zurück. Während der Niederländer keine Probleme mit den Reifen hatte, waren diese bei Mercedes unübersehbar.
Während dann Bottas und Verstappen in Runde 32 erneut die Reifen wechselten, versuchte der dadurch an die Spitze gelangte Hamilton seine Chance zu nutzen und wie zuletzt ohne weiteren Boxenstopp durchzukommen. Doch in Runde 42 musste auch der Brite neue Pneus aufziehen, der Weltmeister reihte sich an vierter Stelle wieder ein – Charles Leclerc übernahm dadurch Platz drei. Doch vier Runden später hatte Hamilton den Ferrari-Jungstar wieder gestellt und weitere vier Runden später dann auch Bottas überholt. Verstappen brachte indes seine Führung ohne Probleme nach 52 Runden über die Ziellinie.
Einen kleinen Lichtblick gab es für Ferrari mit Platz vier von Leclerc. Vettel musste sich nach seinem Startdebakel mit Rang zwölf begnügen und verpasste damit WM-Punkte – im Gegensatz zu seinem deutschen Landsmann Hülkenberg, der auch in seinem 178. Grand Prix keinen Podestplatz holte, aber als Siebenter immerhin sechs Zähler einfuhr.
Reifenprobleme für Hamilton überraschend
Hamilton, der sich immerhin den Punkt für die schnellste Runde holte, war ein wenig ratlos: "Das war nicht unser Tag. Mit den Problemen war so nicht zu rechnen. Aber ich bin dankbar, dass ich durchgekommen bin und die Punkte holen konnte. Warum wir die Probleme mit den Reifen hatten, weiß ich nicht, wir werden es rausfinden. Vielleicht hat der höhere Reifendruck Red Bull in die Karten gespielt. Uns leider nicht. Ich habe echt nur geschaut, die Reifen irgendwie am Leben zu halten, unvorstellbar.“
Auch Bottas war nicht erfreut: „Sobald ich am Schluss versuchte zu pushen, sind die Reifen auseinandergefallen. Im Gegensatz zu denen bei Red Bull. Das muss man sich nun ansehen. Es war heute enttäuschend für uns.“