Chris Froome
Reuters/Satish Kumar Subramani
Radsport

Froome fährt in Frankreich hinterher

Der Slowene Primoz Roglic hat am Sonntag die letzte Etappe der Tour de l’Ain gewonnen und sich damit auch die Gesamtwertung gesichert. Der Vuelta-Sieger, der auch am Vortag schon der Schnellste gewesen war, setzte sich im Endranking 18 Sekunden vor Tour-Sieger Egan Bernal durch. Der Kolumbianer wurde auch am Sonntag auf dem 144,5 Kilometer langen Teilstück von Saint Vulbas zum Grand Colombier Zweiter. Christopher Froome dagegen fährt seiner Topform weiter hinterher.

Während mit dem Kolumbianer Nairo Quintana ein weiterer Favorit auf den Gesamtsieg bei der Tour de France bei der Tour de l’Ain Gesamtdritter wurde, landete Tour-de-France-Vierfachsieger Froome im geschlagenen Feld. Der Brite musste gut acht Kilometer vor dem Ziel abreißen lassen und verlor wieder viel Zeit. Schon auf der Bergetappe am Samstag hatte der 35-Jährige über zwölf Minuten auf die Spitze verloren.

Inzwischen ist sogar die Tour-Nominierung von Froome fraglich. Laut der italienischen „Gazzetta dello Sport“ sollen sieben der acht Plätze im Ineos-Team vergeben sein. Um das letzte Startrecht kämpfen der Zeitung zufolge Froome, der seit seinem schlimmen Sturz vor über einem Jahr nicht mehr so recht in Form kommt, sowie Tao Geoghegan Hart und Andrey Amador.

Van Aert gewinnt Mailand–San Remo

Schon am Samstag hatte Wout van Aert eine Woche nach seinem Sieg bei Strade Bianche mit Mailand–San Remo den nächsten Klassiker gewonnen. Der belgische Jumbo-Profi setzte sich nach 305 Kilometern und spannendem Finale im Sprint vor seinem Fluchtkollegen Julian Alaphilippe (FRA/Quickstep) durch. Die Österreicher Michael Gogl (NTT) und Felix Großschartner (Bora) kamen nicht ins Spitzenfeld, Marco Haller (Bahrain) musste aufgeben.

Das siegreiche Duo hatte sich auf dem Poggio, dem letzten kurzen Anstieg rund sechs Kilometer vor dem Ziel, nach einer Attacke von Vorjahressieger Alaphilippe abgesetzt. Im Finale musste der Franzose Widersacher Van Aert auf den letzten Metern aber ziehen lassen. Den Sprint der heranbrausenden Verfolger gewann der Australier Michael Matthews (+0:02/Sunweb) vor dem Slowaken Peter Sagan (Bora) und dem Italiener Giacomo Nizzolo (NTT). Großschartner (75.) und Gogl (76.) verloren jeweils 5:05 Minuten.

Wout Van Aert (BEL) gewinnt Sprint gegen Julian Alaphilippe (FRA)
AP/LaPresse/Marco Alpozzi
Van Aert (r.) verwies seinen Widersacher Alaphilippe um wenige Zentimeter auf Platz zwei

Die 111. Auflage des Rennens war wegen der Coronavirus-Pandemie vom Frühjahr in den Hochsommer verlegt worden. Auch die Strecke musste stark verändert werden. Allein die 130 Kilometer lange Fahrt an der ligurischen Küste musste wegen der Tourismussaison in Italien entfallen.

Außerdem musste kurzfristig noch eine Umleitung eingebaut werden. Die heftigen Unwetter in Alessandria in den vergangenen Tagen machten eine Ortsdurchfahrt unmöglich, wodurch die Distanz von 299 auf 305 Kilometer anwuchs – es war zugleich die längste Distanz in der langen Geschichte des Rennens.