WSG-Tirol-Trainer Thomas Silberberger
GEPA/Mathias Mandl
Bundesliga

WSG Tirol auf der Suche nach Spielern

Erst seit der Vorwoche weiß die WSG Swarovski Tirol, dass sie in der kommenden Saison auch weiterhin in der tipico-Bundesliga spielen wird. Die Wattener waren zwar sportlich abgestiegen, durch den Konkurs des SV Mattersburg bleiben sie nun aber oben. Vor dem Start in knapp einem Monat hat der Club noch nicht einmal seinen Kader beisammen.

„Es war extrem schwierig. Wir haben einen Plan gehabt, wie wir in der Hpybet 2. Liga agieren. Wir hätten die Mannschaft extrem verjüngt und die Kosten gesenkt“, sagte der Sportchef Stefan Köck am Dienstag in Wattens. Aufgrund der wochenlangen Ungewissheit habe man jedoch „die Gespräche mit Beratern und Spielern hintanstellen müssen. Es war eine sehr schwierige Zeit für uns, wir haben nur Zeit verloren“, sagte Köck.

Erst am vergangenen Mittwochabend kam die Mitteilung der Bundesliga, dass die WSG erstklassig bleibt. Zu diesem Zeitpunkt standen andere Bundesliga-Clubs schon mitten in der Vorbereitung auf die am 11. September beginnende Saison. Die Wattener sind dagegen einen Monat vor dem Start noch gar nicht mit der Kaderplanung fertig. Laut Köck ist man aber nach knapp einer Woche immerhin schon „trainings- und spielfähig“. Bereits am Samstag steht in Neustift ein erstes Testmatch gegen den rumänischen Erstligisten Uni Craiova auf dem Programm.

Club arbeitet Liste von 55 Spielern ab

„Beim Kader geht es darum, dass wir die Abgänge gut ersetzen und dass wir unsere wirtschaftlichen Vorgaben halten, das ist ein sehr wichtiger und seriöser Teil unseres Vereins“, sagte Köck. „Wir haben schon Ideen und sind mit Spielern beim Verhandeln und in Gesprächen. Es wird kein Königstransfer werden. Wir sind aber überzeugt, dass wir die richtigen Entscheidungen treffen. Ich hoffe, dass wir am Ende der Woche schon Neuzugänge präsentieren können.“

Trainer Thomas Silberberger berichtete, dass man gerade eine Liste von 55 Spielern abarbeite und „davon fünf oder sechs Spieler verpflichten“ wolle. „Wichtig ist, das wir zum Meisterschaftsstart mit dem besten Kader dastehen“, sagte der 47-Jährige, merkte aber gleichzeitig an, dass die Transferzeit aufgrund der Coronavirus-Krise heuer bis 5. Oktober verlängert wurde.

„Bevor er zum AMS geht, unterschreibt er vielleicht“

„Das heißt nicht, dass wir am Stichtag, wenn die Bundesliga wieder anfängt, mit einem perfekten Kader dastehen“, präzisierte Silberberger mit Blick aufs Budget. „Zum Ende der Transferperiode, muss ich ganz ehrlich sagen, werden die Spieler wieder billiger. Bevor ein Spieler ein halbes Jahr zum AMS geht, unterschreibt er vielleicht davor doch bei der WSG Tirol.“

Sorgen bereitet ihm der Rückstand in der Vorbereitung im Vergleich mit der Konkurrenz. „Es wird megaschwer. Jetzt zählt nur, dass wir vier Wochen Gas geben, wir haben keine Zeit, um irgendetwas aufzuholen“, sagte Silberberger, der trotzdem positiv in die Zukunft blickt. „Wir werden eine gute Truppe zusammenbauen, die die zweite Chance in der Bundesliga nutzen wird.“