Egan Bernal (COL)
APA/AFP/Lionel Bonaventure
Radsport

Dauphine als Stresstest für Tour de France

Fünf Etappen, fünf Bergankünfte – das Criterium du Dauphine präsentiert sich ab Mittwoch als echter Test für die am 29. August beginnende Tour de France. Fast alle kletterstarken Tour-Mitfavoriten sind dabei, die Teams Ineos und Jumbo ragen mit jeweils mehreren Siegesanwärtern für die 72. Auflage mit Ziel in Megeve aus dem Starterfeld heraus. Vier Österreicher sind als Helfer am Start.

Im britischen Ineos-Rennstall hat sich Tour-Titelverteidiger Egan Bernal zuletzt als Nummer eins etabliert, der vierfache Tour-de-France-Gewinner Christopher Froome muss wegen des Trainingsrückstands nach seiner schweren Verletzung sogar um seinen Startplatz bangen, wie nach seiner durchwachsenen Leistung bei der Tour del’Ain in der vergangenen Woche durchgesickert war.

Der Kolumbianer Bernal musste bei der schwierigen Tour de l’Ain dem Slowenen Primoz Roglic in dessen erstem Saisonrennen den Vortritt lassen. Der Slowene hat bei Jumbo Steven Kruijswijk (Tour-Dritter 2019) und Tom Dumoulin (Giro-Sieger 2017, Tour-Zweiter 2018) zur Seite. Auch Nairo Quintana (Arkea), Mikel Landa (Bahrain), Richie Porte (Trek), Romain Bardet (AG2R), Thibaut Pinot (Groupama), Miguel Angel Lopez (Astana) und Tadej Pogacar (UAE) sind dabei.

Der Großteil der Sprinter hat unterdessen im Vorfeld abgewunken – aus gutem Grund. Nicht weniger als 27 Bergwertungen warten an den fünf Tagen auf die Fahrer, gleich viermal müssen Anstiege der höchsten Kategorie erklommen werden.

Die Österreicher Felix Großschartner und Gregor Mühlberger haben nach der Coronavirus-Zwangspause schon gewonnen, bei der Dauphine sollen sie aber im Bora-Team Emanuel Buchmann unterstützen. Der Deutsche will bei der Tour erstmals auf das Podest. Sebastian Schönberger (B&B Hotels) bekommt eine weitere Chance, sich für die Tour zu empfehlen, und für Michael Gogl ist Roman Kreuziger der Chef bei NTT.

Stresstest für Veranstalter

Doch nicht nur für die Fahrer ist es eine anspruchsvolle Tour-Generalprobe. Auch der Veranstalter ASO, der zugleich die Tour vom 29. August bis 20. September austrägt, kann sein Konzept auf Tauglichkeit überprüfen. Dieses sieht starke Einschränkungen vor.

Maximal 5.000 Zuschauer dürfen in den Start- und Zielbereich, der Zugang zu den Bergen wird eingeschränkt, und nur Teamangehörige erhalten Zugang zu den Mannschaftsbussen. In den Hotels bekommen die Teams jeweils eine Etage für sich, die Werbekarawane wird auf 40 Prozent reduziert.