Außenansicht der Grazer Merkur Arena
GEPA/Christian Walgram
ÖFB-Cup

Graz erlaubt Sturm über 7.000 Zuschauer

Puntigamer Sturm Graz darf beim Auftakt des Uniqa-ÖFB-Cups am Freitag theoretisch über 7.000 Zuschauer in der Merkur Arena begrüßen. Das eingereichte Konzept des tipico-Bundesligisten bekam die Zustimmung der Grazer Behörden. Da laut der Coronavirus-Lockerungsverordnung bis Ende August nur höchstens 1.250 Besucher zu Veranstaltungen dürfen, ist man in den Wiener Ministerien aber nicht erfreut.

Thomas Tebbich, Wirtschaftsgeschäftsführer von Sturm, sagte am Mittwochabend, dass sein Club in „keiner Weise getrickst“ habe. „Wir haben diese Vorgaben von der Behörde bekommen. Wir als Sturm Graz umgehen gar nichts“, versicherte Tebbich im Gespräch mit der APA. „Wir haben das Stadion aufgebrochen und komplett die Abschnitte voneinander getrennt, auch baulich mit Zäunen und zusätzlichen Abständen, um höchstmögliche Sicherheit zu bieten“, sagte Bruno Hütter, der bei den Steirern die Abteilung Spielbetrieb und Sicherheit leitet. Die einzelnen Sektoren seien strikt voneinander getrennt.

Das Konzept sieht neben dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes außerdem vor, dass es fixe Sitzplätze gibt – angeordnet im Schachbrettmuster. 7.260 Zuschauer könnten laut Hütter so eingelassen werden. Alle Stadionbesucher müssen sich in der App „idJack“ registrieren lassen, die Daten werden bei einem positiven Coronavirus-Test an die Behörden weitergegeben.

Plan entspricht nicht aktuell gültiger Verordnung

Die Grazer Bau- und Anlagenbehörde und das Gesundheitsamt segneten den Plan ab, obwohl sie nicht der aktuell gültigen Verordnung aus dem Gesundheitsministerium entspricht. Laut dieser sind bei Veranstaltungen im Freien – mit Bewilligung der für den Veranstaltungsort örtlich zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde – maximal 1.250 Personen zulässig. Mit 1. September verschiebt sich diese Höchstgrenze auf 10.000 Personen.

Laut Tebbich können alle Sturm-Abonnenten das Cupspiel gegen den SV Innsbruck (20.30 Uhr, live in ORF Sport +) im Stadion sehen. Das Match ist laut Hütter ein willkommener „Testballon“ für den Bundesliga-Heimauftakt gegen Rapid am 19. September. Dann sollen knapp 8.000 Zuschauer zugelassen sein.

Nicht glücklich darüber ist man allerdings im Gesundheitsministerium in Wien sowie im Sportministerium, wie die APA erfuhr. Die Vorgehensweise entspreche nicht dem in der Verordnung zum Ausdruck gebrachten Sinn, war am Mittwoch aus den Ressorts zu hören, weshalb man an einer Klärung interessiert sei.