Ried beim Training
GEPA/Christian Moser

Rieder Comeback gegen Fastabsteiger

Die SV Guntamatic Ried hofft beim Comeback in der tipico-Bundesliga am Sonntag (14.30 Uhr) gegen WSG Swarovski Tirol gleich auf ein Erfolgserlebnis. „Wir müssen uns nichts vormachen – wir sollten von Beginn an gegen Mannschaften punkten, gegen die wir eine realistische Chance haben“, sagte Trainer Gerald Baumgartner. SK Puntigamer Sturm Graz versucht sich unterdessen beim spusu SKN St. Pölten am Neustart.

Die WSG Tirol war im Sommer eigentlich schon abgestiegen, blieb aber in der höchsten Spielklasse, weil sich der SV Mattersburg in die Insolvenz verabschiedete. „Die WSG hat uns dieses eine Jahr Bundesliga voraus“, warnte Baumgartner. Für seine Truppe gehe es darum, sich so schnell wie möglich an das höhere Niveau im Oberhaus anzupassen und die vielen Neuzugänge zu integrieren.

„Unter normalen Umständen würden wir schon noch die eine oder andere Woche brauchen, um uns entsprechend vorzubereiten. Wir wollen uns selbst aber keine Ausrede geben und müssen das, was noch fehlt, durch Leidenschaft und Einsatz wettmachen“, so der Ried-Coach.

Tipico-Bundesliga, 1. Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

Ried – WSG Tirol

Josko-Arena, SR Ciochirca

Ried: Sahin-Radlinger – Kerhe, Reifeltshammer, Meisl, Takougnadi – Lackner, Ziegl – Lercher, Satin, Offenbacher – Gschweidl

Tirol: Oswald – Rogelj, Behounek, Soares, Schnegg – Rieder, Petsos, Celic, Pranter – Frederisken, Dedic

Zwei Mannschaften im Umbau

WSG-Trainer Thomas Silberberger sieht seine Mannschaft ebenfalls noch im Umbau, immerhin befinden sich elf neue Kicker im erweiterten Kader. „Ich glaube, wir brauchen noch eine Zeit, bis alle Mechanismen klappen.“ Die Mannschaft sei extrem verjüngt worden, betonte der Coach. „Die Spieler bringen mehr Fitness, sind hungriger. Und ich glaube, wir können schon einen Sprung weit dynamischer agieren als letztes Jahr.“

Der Optimismus war Silberberger deutlich anzumerken. „Wir können es nur besser machen als letztes Jahr, wir haben viele neue und junge Spieler geholt, und jetzt lassen wir uns überraschen. Ich will nicht zu viel sagen, aber es sind nur Spieler mit Qualität zu uns gekommen.“

Dass man die Vorsaison auf dem letzten Platz beendete, nahm Silberberger zu einem großen Teil auf seine Kappe. „Der Kardinalfehler war mein Verkehrsunfall. Ich war in der Qualirunde nur für die Spiele da und habe die Abläufe im Team ein bisschen verpasst, weil ich nicht in der Lage war, bei den Trainings vor Ort zu sein“, so der 47-Jährige.

Sturm sucht nach „klarem Weg“

Zeitgleich versucht sich Sturm Graz nach einer Saison zum Vergessen in St. Pölten an einem Neustart. Die Ambitionen der Kontrahenten sind durchaus ähnlich, beide peilen die Meistergruppe an. Sturms Neo-Coach Christian Ilzer, der zuletzt bei der Austria glücklos blieb, will aber vor allem eines: „Noch wichtiger ist, dass wir den klaren Weg gut erkennen.“

„Wir brennen auf die Saison und haben ein gutes Gefühl. Wir haben in der Vorbereitung hervorragend gearbeitet“, sagte Sturm-Kapitän Stefan Hierländer. Ähnlich Ilzer: „Ich bin selbst schon gespannt. Wir fiebern alle dem ersten Meisterschaftsspiel entgegen, die Stimmung bei Neubeginn ist ja meistens gut“, erinnerte er an seinen hoffnungsfrohen Start im Vorjahr bei den „Veilchen“. Am Samstag erwarte er „ein völlig offenes Spiel zwischen Mannschaften auf Augenhöhe“.

Tipico-Bundesliga, 1. Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

St. Pölten – Sturm Graz

NV Arena, SR Heiß

Mögliche Aufstellungen:

St. Pölten: Riegler – Luan, Blauensteiner, Muhamedbegovic, Schulz – Pokorny, Luxbacher, Davies, R. Ljubicic – Schmidt, Hugi

Sturm: Siebenhandl – Ingolitsch, Wüthrich, Gorenc-Stankovic, Dante – Jäger – Hierländer, Kiteishvili, Jantscher – Friesenbichler, Balaj

St. Pölten hat Platz sechs im Visier

Für St. Pölten ist der Start gegen Sturm nicht unbedingt das beste Omen. Zweimal in den jüngsten drei Saisonen setzte es zum Auftakt Niederlagen gegen die „Blackys“, „jetzt wäre es Zeit, dass wir gewinnen“, so Tormann Christoph Riegler. Trainer Robert Ibertsberger, der im März übernahm und den SKN mit 17 Punkten aus zehn Runden zum Klassenerhalt führte, hat 2020/21 etwas mehr vor. „Wir haben Platz sechs im Visier“, sagte der Salzburger, „da braucht man einen sehr guten Start“.

Und doch kann Ibertsberger wohl noch nicht erwarten, dass seine Truppe um die Neo-Stürmer Alexander Schmidt und dem Israeli Dor Hugi ihr Potenzial voll ausschöpft. „Es war ein großer Umbruch und wird nicht von heute auf morgen gehen“, warnte er. Das Kräftemessen mit Sturm ist erst der Anfang. Auf dem Papier aber fühlt sich der Coach gewappnet: „Ich kenne Christian Ilzer sehr gut und glaube nicht, dass er uns überraschen kann. Ich bin überzeugt, dass wir die richtige Waffe finden.“

„Es geht nur über die Jugend“

Der Kader wurde nach Abgängen von u. a. Sandro Ingolitsch, Michael Ambichl, Dominik Hofbauer, Issiaka Ouedraogo, Stefan Stangl, Daniel Petrovic, Alan und Nico Gorzel verkleinert, dadurch sei auch das Zurückfahren des Budgets leichter gefallen, betonte Sportdirektor Georg Zellhofer. „Es geht bei Vereinen wie dem SKN nur über die Jugend“, sagte der Oberösterreicher, bestätigte aber auch, dass man noch nach einem Stürmer und einem „Sechser“ suche.

In Coronavirus-Zeiten wurde das Fassungsvermögen der NV Arena auf 2.500 Zuschauer verringert, nur Abos (Jahres- und Dreierabos) – und eine eigene „SKN Trace“-App am Mobilgerät gewähren Zugang zum Stadion. General Manager Andreas Blumauer sagte am Freitag, dass man von einem rund 50-prozentigen Verlust in Sachen Tickets ausgehe.