Der neue italienische Juventus Trainer Andrea Pirlo.
Reuters/Massimo Pinca
Fußball

Alle jagen Juve mit Trainernovizen Pirlo

Vor dem Start der neuen Saison der italienischen Serie A am Samstag wird von Juventus Turin nicht weniger erwartet als der zehnte Titel in Serie. Doch die Rivalen, allen voran Europa-League-Finalist Inter Mailand, haben aufgerüstet. „Ich weiß, dass von mir Siege erwartet werden. Das war schon als Spieler so, und das wird auch als Trainer so sein“, gab sich Neo-Coach Andrea Pirlo gelassen.

„Ich denke, dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Platz bin“, betonte Pirlo vor dem Auftaktspiel gegen Sampdoria Genua am Sonntag. Wie schon als Spieler hat er großes vor, wie schon als Aktiver agiert er auch an der Seitenlinie ruhig und bedächtig. Der Druck auf Pirlo, der ursprünglich die U23 der Turiner übernehmen sollte, ist nach der ernüchternden Vorsaison groß. Superstar Cristiano Ronaldo und Co. wurden zwar wieder Meister, schon im Achtelfinale der Champions League kam aber das Aus, und Coach Maurizio Sarri musste gehen.

„Wir haben große Lust zu zeigen, dass Juve den zehnten Meistertitel in Serie gewinnen und in der Champions League bis ganz zum Ende dabei sein kann“, versprach Pirlo. Die Erwartungen an den einstigen Weltstar sind groß, trotz seiner Unerfahrenheit. Die Trainerprüfung legte Pirlo erst am Montag ab – der Titel seiner Abschlussarbeit: „Mein Fußball“.

Inter wieder größter Herausforderer

Vor allem Inter mit dem ehrgeizigen Coach Antonio Conte und Starstürmer Romelo Lukaku – zuletzt als Zweiter nur einen Punkt hinter Juve – will diese Serie durchbrechen. Die Mailänder investieren weiter kräftig, auch Arturo Vidal vom FC Barcelona soll kommen. Pirlo hofft nach dem Transfer des Brasilianers Arthur Melo für 72 Millionen noch auf Verstärkung im Sturm. Im Gespräch sind Barcelonas Luis Suarez und Roms Edin Dzeko.

Der belgische Inter Milan Spieler Romelu Lukaku im Zweikampf mit Napoli Spieler Diego Demme bei einem Serie A Match am 28. Juli 2020.
Reuters/Daniele Mascolo
Stürmerstar Romelu Lukaku (links) will mit Inter Mailand den großen Coup in Italien landen

Im Titelkampf will Außenseiter Atalanta Bergamo ebenso wie Lazio Rom eine gute Rolle spielen, auch wenn beide für eine Chance auf Rang eins noch mehr Konstanz benötigen. Alle drei Verfolger starten wegen der jüngsten Auftritte von Bergamo und Inter im Europacup erst Ende September in die neue Spielzeit.

Prödl einziger Legionär

Einziger Österreicher in der Serie A ist Routinier Sebastian Prödl. Der 33-jährige ÖFB-Ex-Teamspieler wechselte zwar schon im Februar von Watford zu Udinese, kam beim 13. der Endtabelle wegen einer Knieverletzung aber nie zum Einsatz. „Ich bin bereit für die neue Saison“, sagte Prödl, der in der Vorbereitung regelmäßig spielte, vor Kurzem auf der Clubwebsite.

Anders als in Österreich oder der deutschen Bundesliga wird der Saisonstart in der Serie A definitiv ohne Zuschauer stattfinden. Die Clubs fordern vehement eine Zulassung von Publikum, die Politik bremst. Frühestens Mitte Oktober könnten Fans daher wohl in die Stadien zurückkehren.

Serie A, erste Runde

Samstag, 19. September:
Fiorentina Torino 1:0
Hellas Verona AS Roma 0:0
Sonntag, 20. September:
Parma Napoli 0:2
FC Genoa Crotone 4:1
Sassuolo Cagliari 1:1
Juventus Turin Sampdoria Genua 3:0
Montag, 21. September:
AC Milan Bologna 2:0
Mittwoch, 30. September:
Benevento Inter Mailand 2:5
Udinese Spezia 0:2
Lazio Rom Atalanta 1:4

Tabelle: