Enttäuschter Lukas Ried (Hartberg)
GEPA/Christian Walgram
Europa League

Hartberg bezahlt bei Premiere Lehrgeld

Die erste Reise des TSV Hartberg durch Europa ist an der ersten Station zu Ende gegangen. In Gliwice kassierten die Oststeirer bei ihrem Debüt auf dem internationalen Parkett in der Qualifikation zur Europa League am Donnerstag eine vermeidbare 2:3-Niederlage. Trainer Markus Schopp hatte gemischte Gefühle. Auch wenn die Moral stimmte, bei den Gegentoren agierte seine Elf letztlich zu zaghaft, um bestehen zu können.

Sehenswerte Treffer von Tobias Kainz (33.) und Lukas Ried (75.) waren zu wenig. Auch wenn die Moral stimmte, ein drittes Mal konnte Hartberg nach dem neuerlichen Rückschlag durch Michal Zyro (84.) nicht mehr kontern. Torschütze Kainz sprach von einem bitteren Abend: „Nach vorne hin haben wir viel investiert, haben zwei schöne Tore gemacht, aber leider hat es nicht gereicht.“

Das mit einem Remis und zwei Niederlagen nicht unbedingt fulminant in die Saison gestartete Piast Gliwice – 2019 noch Polens Meister – ließ die Gäste gewähren und wartete auf deren Fehler. Schopp hatte das nach den Beobachtungen erwartet. Unerwartet kamen die Unkonzentriertheiten im eigenen Spiel. So kassierten die Hartberger das 0:1 nach nicht einmal zehn Minuten aus einem geradlinig vorgetragenen Konter. Beim entscheidenden Tor hatte Zyro bei seinem Kopfball viel zu viel Platz. „Das solltest du auf diesem Niveau einfach nicht machen“, sagte Schopp über die Patzer seines Teams.

Hartberg kassiert Niederlage

In Gliwice kassierten die Oststeirer bei ihrem Debüt auf dem internationalen Parkett in der Qualifikation zur Europa League am Donnerstag eine vermeidbare 2:3-Niederlage. Die Enttäuschung bei der Rückkehr ist groß.

„Man darf diese Tore nicht bekommen“

„Meine Mannschaft hat nach vorne hervorragende Lösungen gefunden, aber man darf nicht diese Tore bekommen“, wiederholte sich der 46-Jährige. „Das Spiel wäre richtig interessant geworden, wenn wir geführt hätten“, meinte er. Als Belohnung hätte eine Reise zum FC Kopenhagen gewunken. Diese darf nun Gliwice antreten. Voraussichtlich ohne Cheftrainer Waldemar Fornalik. Beim Piast-Coach wurde kurz vor Anpfiff seine Coronavirus-Erkrankung publik. Er wurde an der Seitenlinie von seinem Bruder vertreten.

Hartberg kassierte in der abgelaufenen Bundesliga-Saison in 32 Runden 74 Tore. Die defensiven Schwächen wurden auch im Europacup aufgedeckt. Der Lerneffekt soll dennoch vorhanden sein, wie auch Schopp betont haben wollte. Mit Spielern wie Dario Tadic, Rene Swete und Thomas Rotter habe man vor vier Jahren noch in der Regionalliga gespielt, erinnerte der ehemalige Sturm-Graz-Profi bei seine Analyse.

Lehren für Zukunft ziehen

„Wenn man das bedenkt, ist die Lernkurve in Ordnung. Um weiter zu gehen, müssen wir aus diesen Spielen noch viel mehr mitnehmen. Es ist ein Riesending, dass wir dabei waren. Aber das Ziel muss sein, dass wir öfters mit solchen Erfahrungen in Berührung kommen. Diesen Hunger muss man entwickeln“, hielt Schopp fest. Er hatte seinen Vertrag beim TSV nach Saisonende verlängert und dabei seine Mission noch nicht für beendet erklärt.

Für Hartberg endete das Abenteuer Europacup damit wieder schnell. Eine Nacht in Katowice, dann ging es mit dem Flugzeug Freitagfrüh wieder Richtung Graz. Am Sonntag wartet ein Heimspiel gegen den WAC. Auch die weiteren Termine haben es in sich. In der dritten Runde geht es erneut zu Hause gegen Sturm Graz, vor der Länderspielpause gastiert Hartberg dann noch bei Meister Salzburg.