Während Pöstlberger wegen einer allergischen Reaktion nach rund zehn Tageskilometern trotz ärztlicher Behandlung unfreiwillig mit Schmerzen aus dem Sattel geholt und zur weiteren Behandlung ins Spital gebracht wurde, war Gogl zum Start der 160 Kilometer langen Etappe in Bourg-en-Bresse nicht mehr angetreten. Der 26-Jährige vom NTT-Team hatte sich im Verlauf der 107. Auflage angriffslustig und in einigen Fluchtgruppen präsentiert und dabei offenbar verausgabt.
In der Gesamtwertung war Gogl zum Zeitpunkt der Aufgabe mit rund vier Stunden Rückstand auf dem 86. Platz gelegen, sein bestes Etappenergebnis war ein 16. Platz auf der zwölften und längsten Etappe der laufenden Frankreich-Rundfahrt. Pöstlberger lag als 129. mehr als fünf Stunden hinter dem Gesamtführenden Primoz Roglic (SLO). Über einen 72. Tagesrang war er als Helfer von Sagan nicht hinausgekommen. Inzwischen gehe es ihm wieder besser, man müsse sich keine Sorgen machen, teilte das Bora-Team Freitagnachmittag mit.
Gogl gab sich nach 17 Etappen entkräftet. „Auch wenn es schwierig ist, muss ich auf meinen Körper hören. Ich habe auf den letzten 18 Etappen alles gegeben. Ein Start heute würde mich weiter übers Limit bringen, und deswegen habe ich mit dem Team entschieden, nicht mehr zu starten“, teilte er via Facebook mit. Mit Marco Haller (146./Bahrain) und Felix Großschartner (64./Bora) sind noch zwei Österreicher im Rennen. Gregor Mühlberger (Bora) hatte während der elften Etappe krankheitsbedingt aufgegeben.
Andersen schlägt erneut zu
Den Tagessieg nach 166,5 Kilometern in Champagnole holte sich so wie auf dem 14. Abschnitt Sören Kragh Andersen. Dem Dänen vom Sunweb-Team gelang auf der relativ flachen Etappe erneut eine entscheidende Attacke zur Solo-Zieldurchfahrt. Am Ende hatte Andersen 53 Sekunden Vorsprung auf Luka Mezgez und den Belgier Jasper Stuyven. Auch für Mezgez war es ein Deja-vu, denn der Slowene hatte auch auf der 14. Etappe den zweiten Platz belegt. Als bester der zwei im Feld verbliebenen Österreicher schaffte es Haller als 20. mit 7:38 Min. Rückstand auf den Sieger ins Ziel.
In der Gesamtwertung änderte sich auf dem Flachstück nichts. Der Slowene Primoz Roglic der so wie seine schärfsten Konkurrenten mit dem Hauptfeld über die Ziellinie rollte, führt weiter 57 Sekunden vor seinem Landsmann Tadej Pogacar. Am Samstag fällt beim Bergzeitfahren über 36,2 Kilometer von Lure nach La Planche des Belles Filles die Entscheidung über den Gesamtsieg. Höhepunkt der vorletzten Etappe wird der Schlussanstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,5 Prozent sein.