Rapid’s Yusuf Demir im Zweikampf mit Sturm Spieler Sandro Ingolitsch
GEPA/Christian Walgram
Bundesliga

„Joker“ Demir rettet Rapid Remis in Graz

Christian Ilzer muss weiter auf seinen ersten Bundesliga-Sieg als Trainer von Sturm warten. Die Grazer und Rapid trennten sich am Samstag in der zweiten Runde mit einem 1:1. Über weite Strecken der Partie waren die Hausherren die bessere Mannschaft, Rapid-„Joker“ Yusuf Demir demonstrierte mit dem Ausgleich (68. Minute) aber erneut sein Talent.

Nach einer torlosen ersten Hälfte ging Sturm vor 2.812 recht aktiven Zuschauern in der 52. Minute in Führung. Neuzugang Jon Gorenc-Stankovic war nach einem Jantscher-Eckball per Kopf zur Stelle. Dem in der 54. Minute eingewechselten Demir gelang allerdings wenig später praktisch aus dem Nichts der Ausgleich. Nachdem der 17-Jährige schon im Cup und am Dienstag im Europacup getroffen hatte, gelang ihm nun auch sein erstes Bundesliga-Tor.

Bei Sturm spielten mit Niklas Geyrhofer, Andreas Kuen und Ivan Ljubic drei Neue im Vergleich zum 0:0 gegen St. Pölten von Anfang an. Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer begann mit der gleichen Elf wie zuletzt in der Champions-League-Qualifikation bei Gent.

Remis zwischen Rapid und Sturm Graz

Sturm Graz hat am Samstag in der zweiten Runde der Bundesliga Rapid Wien empfangen. Das Spiel endete mit einem 1:1.

Sturm zunächst tonangebend

Sturm startete ambitioniert und zeigte sich aggressiver in den Zweikämpfen. Die ersten gefährlichen Szenen spielten sich folgerichtig vor dem Tor der in den neuen Auswärtsdressen angerückten Hütteldorfer ab. Kuen (9.) rutschte zunächst am Fünfer an einer Jantscher-Vorlage vorbei, ein Schuss von Otar Kiteishvili (12.) zog knapp rechts am Tor vorbei.

Danach fanden die Gäste allmählich in die Partie, wobei technische Fehler das Aufbauspiel prägten. Ein Ball von Thomas Murg (15.) von der rechten Seite segelte an allen im Strafraum vorbei, ein Schuss aus der Distanz von Taxiarchis Fountas (25.) wurde zum Eckball abgelenkt. Auf der anderen Seite brachten Kopfballversuche von Gorenc-Stankovic (27.) und Kiteishvili (44.) nichts ein. Mit dem 0:0-Pausenstand war Rapid gut bedient.

Tore erst nach Seitenwechsel

Knapp nach Wiederbeginn hatte bereits Kuen (49.) nach einer lehrbuchmäßigen Kombination das 1:0 auf dem Fuß, verfehlte aber per Direktabnahme das Tor. Der bei Standardsituationen auffällige Gorenc-Stankovic machte es zum 1:0 im Gedränge besser (52.). Anschließend musste Rapid nach vorne mehr machen. Ljubicic prüfte nach Murg-Flanke den eigenen Tormann (55.). Nach Fersler von Ercan Kara, der sich im Strafraum behauptete, schob Demir dann seelenruhig zum 1:1 (68.) ein.

Die hochkarätigen Chancen in der Schlussphase vermochten das Ergebnis nicht mehr zu drehen. Jantscher (74.) vergab aus spitzem Winkel die beste Gelegenheit auf die neuerliche Sturm-Führung. Fountas scheiterte zweimal am Grazer Goalie Jörg Siebenhandl – das letzte Mal in der Nachspielzeit. Den Schlusspunkt setzte noch später Jantscher, der verzog.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Dieses Spiel hat Spaß gemacht. Es war ein sehr guter Auftritt von uns, zumindest phasenweise. Es gab eine klare Leistungssteigerung zum letzten Sonntag. Ich finde, dass ein Sieg drinnen gewesen wäre. Wir waren sehr aggressiv gegen den Ball, auch fußballerisch schon viel besser, und es war ein insgesamt geschlossener Auftritt. Wir haben ein unglückliches Gegentor bekommen, aber wir können auf diesem Spiel top aufbauen. Die Schlussphase war offen, da gab es auch vor unserem Tor brenzlige Situationen. Die Stimmung war richtig gut im Stadion.“

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Ich war überhaupt nicht zufrieden mit der Leistung in der ersten Halbzeit. Wir waren zu elft am Platz, aber man hat es nicht gespürt. Sturm hat mehr investiert, wir waren von der Bewegung und der Leistungsbereitschaft nicht da, wo wir sein müssten. Zweite Halbzeit war es ein anderes Spiel, und schlussendlich bin ich mit dem Unentschieden zufrieden. Ich habe meine Spieler vor dem Match gewarnt und ihnen gesagt, dass Sturm ein anderes Gesicht zeigen wird. Wir müssen nicht nur im Europacup performen, sondern auch in Graz und nächste Woche in St. Pölten.“

Tipico-Bundesliga, zweite Runde

Samstag:

Sturm Graz – Rapid 1:1 (0:0)

Merkur Arena, 2.812 Zuschauer, SR Altmann

Torfolge:
1:0 Gorenc-Stankovic (52.)
1:1 Demir (68.)

Sturm: Siebenhandl – Ingolitsch, Geyrhofer, Gorenc-Stankovic, Dante – Hierländer, Ljubic, Kiteishvili (73./Jäger), Kuen (78./Friesenbichler) – Jantscher, Balaj

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Greiml, Hofmann, Ullmann – Petrovic, D. Ljubicic – Murg (81./Grahovac), Fountas, Arase (54./Demir) – Kara (71./Kitagawa)

Gelbe Karten: Hierländer, Kiteishvili bzw. Arase, Kitagawa

Die Besten: Gorenc-Stankovic, Jantscher, Kuen bzw. Demir, Hofmann