Barbara Matz und Thomas Zajac (beide AUT) beim Segeln
GEPA/Mathias Mandl
Segeln

Heim-EM als wichtige Standortbestimmung

Eine Woche vor Beginn der Heim-EM auf dem Attersee haben Österreichs Topboote am Montag dort ihr Training für die Titelkämpfe aufgenommen. Nicht nur für Thomas Zajac/Barbara Matz im Nacra 17 und Tanja Frank/Lorena Abicht im 49erFX sind die für nächste Woche angesetzten Konkurrenzen ein absoluter Saisonhöhepunkt. Sie sind auch ein Gradmesser Richtung Olympia 2021.

Daher wünschen sich die Lokalmatadore möglichst starke Konkurrenz, um im vorolympischen Jahr eine gute Standortbestimmung zu haben. Für Zajac/Matz erfüllt sich das weitgehend. „Europa ist ganz stark vertreten, die sind alle da“, sagte Zajac auf Nachfrage der APA. Dass noch ein Olympiaquotenplatz ausgefahren wird und einige Nationen die interne Qualifikation für die Spiele ausfahren, verspricht hohes Niveau.

Absagen für die offen ausgeschriebenen Kontinentalmeisterschaften habe es laut dem noch bis Dienstag 34-Jährigen aber aus Übersee gegeben. „Es waren Japaner, Brasilianer und Australier angemeldet. Aber die haben jetzt (wegen Coronavirus, Anm.) Schwierigkeiten zu kommen. Bei uns wird (aus Übersee) nur Argentinien da sein von den Guten.“ Zumindest Brasilien fehlt auch unter den zahlreich genannten Konkurrenten von Frank/Abicht. Im Grunde sei aber das letztgültige Meldeergebnis abzuwarten.

 Lorena Abicht und Tanja Frank (beide AUT) beim Segeln
GEPA/Mathias Mandl
Auch Tanja Frank und Lorena Abicht hoffen auf starke Konkurrenz auf dem Attersee

Direkter Vergleich mit Gegnern

Im ausgedünnten Regatta-Kalender 2020 dürsten jedenfalls alle nach einer Standortbestimmung. Zajac: „Für uns ist wichtig, gegen diese Konkurrenz zu fahren, die wir dann bei den Spielen haben. Dort wollen wir sie auch schlagen.“ Aber nicht bei allen Rivalen wird es mit der Anreise klappen. Zajac: „Mir wäre es wichtig, die Neuseeländer und die Australier sind da und es ist transparent, auf welchem Leistungsniveau sie sich befinden. Die beißen sich in den Hintern, dass sie nicht herreisen können.“

Mit der EM-Generalprobe in der ersten September-Hälfte bei der Kieler Woche ist Zajac von der Leistung her zufrieden, auch wenn es nur zu Rang fünf reichte. „Das Ergebnis hat die Performance nicht widergespiegelt, weil wir Wettfahrtsiege und einige Top-Drei-Ergebnisse hatten und durchaus jeden geschlagen haben. Es war ganz knapp, wir waren nur vier Punkte vom Podest entfernt. Von dem her sind wir eigentlich zufrieden, so wie wir gestartet sind quasi in diese Miniwettkampfsaison“.

Segel-EM auf dem Attersee

Ab kommenden Montag findet am Attersee die Europameisterschaft der olympischen Highspeed-Bootsklassen statt. Mit an Bord sind Österreichs Olympiateilnehmer, die den Heimvorteil nutzen wollen.

Sammeln von Revierkenntnissen

Im Gegensatz zur traditionellen Regatta in Norddeutschland stehen nun am Attersee einige Vorbereitungstage auf dem Programm, für Segler besonders wichtig. „Wir können das Material darauf adaptieren, auf die Verhältnisse“, führte Zajac aus. „Es ist zwar eine Heim-EM, aber wir segeln auch nicht wirklich am Attersee. Das heißt, uns werden ein paar Trainingsstunden davor auch ganz guttun, um Revierkenntnisse zu sammeln.“

Nach den Heimtitelkämpfen werden Frank/Abicht einen Monat den Fokus auf die Kraftkammer legen, danach soll es über den Winter nach Portugal gehen. Zajac/Matz planen mit Sizilien. Aus dem Olympiarevier in Enoshima wird nun einmal die Rückkehr der Container bzw. Boote erwartet, aktuell können dort nur die Japaner trainieren. Zajac und Frank hoffen, ab Mai wieder nach Japan kommen zu können.

„Im Winter wäre es sowieso wettertechnisch nicht mehr gegangen“, verdeutlichte die 27-jährige Frank. „Gerade die Wind- und Wetterverhältnisse brauchen wir relativ ähnlich, wie wir sie bei den Spielen haben. Mai ist nicht so schlecht, das ist noch vor der Regensaison. Die Spiele sind knapp nach der Regensaison. Von dem her ist der Mai ein guter Monat, um ähnliche Verhältnisse zu bekommen.“