Sekou Koita, Dominik Szoboszlai und RBS-Coach Jesse Marsch bejubeln den Sieg nach Spielende
GEPA/Jasmin Walter
Bundesliga

Salzburg besteht Charaktertest

Meister Red Bull Salzburg hätte sich wohl keine bessere Generalprobe für das Hinspiel im Champions-League-Play-off bei Maccabi Tel Aviv wünschen können. Die „Bullen“ feierten am Samstag einen 4:1 (2:1)-Heimsieg über den SCR Altach und übernahmen damit die Tabellenführung in der tipico-Bundesliga. Dabei steckten sie eine frühe Rote Karte für Andre Ramalho ebenso locker weg wie einen 0:1-Rückstand.

Wie groß das Selbstvertrauen rechtzeitig vor dem Play-off-Spiel in Tel Aviv am Dienstag (21.00 Uhr) ist, zeigte sich, als Salzburg-Trainer Jesse Marsch über den Rot-Sünder Ramalho scherzte. „Ich habe ihm gesagt, dass sein Ausschluss schlau und eine gute Herausforderung für uns war“, sagte der US-Amerikaner augenzwinkernd.

Tatsächlich strahlte seine Mannschaft trotz Rückschlägen Charakter und Stärke aus und ließ sich die numerische Unterlegenheit nie anmerken. „Unser Ziel ist immer, dass die Mentalität besser als die Qualität ist. Und wir haben hier viel Qualität“, so Marsch. Besonders hervorgetan hat sich neben dem abermals sehr starken Dominik Szoboszlai das Sturmduo Patson Daka und Sekou Koita.

Klarer Erfolg für Salzburg in Unterzahl

Meister Red Bull Salzburg hat seine Generalprobe für das Play-off-Hinspiel um die UEFA Champions League gegen Maccabi Tel Aviv erfolgreich gestaltet. Die „Bullen“ setzten sich am Samstag auch zu zehnt gegen Cashpoint SCR Altach mit 4:1 (2:1) durch. Andre Ramalho hatte nach einer Notbremse früh die Rote Karte gesehen (6.).

„Koita ist im Moment sehr gut. Wir haben viel mit ihm über taktische Dinge gesprochen. Patson hat sich in den letzten zwölf Monaten super entwickelt. Er ist stärker, fitter, schlauer“, lobte der Coach, während er aber auch auf den Konkurrenzkampf mit Mergim Berisha und Karim Adeyemi sowie die enorme Dichte im Kader verwies. „Ich habe schon öfters gesagt, ich kann bei der Aufstellung keine falsche Entscheidung treffen.“

Sekou Koita (RBS) gegen Altach
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Koita untermauerte seine Topform mit dem Treffer zum 3:1 gegen Altach – die Vorentscheidung

Abreise am Montag

Der Blick nach dem Spiel richtete sich schnell auf Dienstag. Davor steht am Sonntag ein nur wenig intensives Training und die Analyse von Maccabi auf dem Programm. Am Montag geht es dann nach Israel, das sich aufgrund hoher Infektionszahlen wieder im Coronavirus-Lockdown befindet.

Die Salzburger hatten auf eine Verlegung des Spiels gehofft. „Es ist schon eine gewisse Skurrilität und politische Willkür, dass in einem Land im Lockdown Fußball gespielt wird“, sagte Geschäftsführer Stefan Reiter am Samstag.

„Die Jungs sind bereit“

Trotz aller Widrigkeiten wollen die Salzburger mit einem Sieg im Gepäck die Heimreise antreten. „Unser Ziel ist immer, mit unserer Art und Weise zu spielen das Spiel mehr als der Gegner kontrollieren zu können. Wenn wir das schaffen, können wir auch das Ergebnis kontrollieren“, meinte Marsch.

Die kurze Vorbereitungszeit auf das Spiel in Israel sieht der Trainer nicht als Problem. „Wir sind jetzt ein Jahr zusammen. Wenn wir über taktische Dinge bei der Videoanalyse reden, können wir das gut umsetzen. Die Jungs sind bereit.“

Das bekamen auch die Altacher zu spüren, die den günstigen Auftakt des Spiels nicht nützen konnten. „Manche Spieler haben nicht im Hier und Jetzt gespielt, waren in Gedanken schon bei einem oder drei Punkten“, erklärte Trainer Alex Pastoor. „Wir sind dann immer zwei, drei Sekunden zu spät gekommen, dann schaut das Spiel so aus.“