Bryson DeChambeau mit Pokal
APA/AFP/Getty Images/Gregory Shamus
Golf

DeChambeau stürmt zu erstem Major-Titel

Bryson DeChambeau hat die US Open in Mamaroneck bei New York mit sechs Schlägen Vorsprung gewonnen. Es ist der erste Triumph des 27-jährigen Kaliforniers bei einem Major-Turnier. Er war am Sonntag zwei Schläge hinter Matthew Wolff in die Schlussrunde gestartet. Auf den letzten 18 Löchern des Par-70-Kurses brillierte er bei schwierigen Bedingungen mit 67 Schlägen, während Jungprofi Wolff 75 benötigte und Zweiter wurde.

Der Österreicher Bernd Wiesberger schloss das Turnier auf dem 43. Platz ab, mit einer 74er-Runde verbesserte er sich am Schlusstag noch um vier Positionen. Matthias Schwab hatte bei seinem US-Open-Debüt – ebenso wie US-Superstar Tiger Woods – den Cut klar verpasst.

DeChambeaus größter Triumph ist keine Überraschung. Seit er 2016 als damals bester US-amerikanischer Amateur zu den Profis gewechselt war, hat er auf der PGA-Tour sechs Turniere gewonnen, das letzte davon Anfang Juli dieses Jahres in Detroit.

Erster Major-Titel für DeChambeau

Golfprofi Bernd Wiesberger konnte sich am Schlusstag der US Open in New York mit einer 74er Runde noch verbessern und beendete das Turnier auf Rang 43. Den Sieg und damit seinen ersten Major-Titel holte sich der US-Amerikaner Bryson DeChambeau.

Longhitter dank Muskeltraining

Über den Winter und während der Coronavirus-Pause absolvierte DeChambeau ein exzessives Muskeltraining. Bis Juni, als die US-PGA-Tour den Betrieb wieder aufnahm, legte er mehr als 15 Kilogramm an Muskelmasse zu. Dadurch versteht er es, den Ball bedeutend weiter zu schlagen als alle Konkurrenten. Nicht selten fliegt und rollt der Ball vom Abschlag über 350 Meter weit. Dadurch benötigt DeChambeau auf einem Par-4-Loch in der Regel für den zweiten Schlag nur noch eine kurze Annäherung. Wenn ihm dann das kurze Spiel gut gelingt, verschafft er sich erhebliche Vorteile.

Puristen und Traditionalisten stößt er damit vor den Kopf, in den USA gibt es sogar schon eine Debatte, ob man die Regeln anpassen muss – Golf soll weiterhin ein Sport bleiben, bei dem man viele verschiedene Techniken und Situationen zu beherrschen hat. DeChambeau dagegen ließ sich auch von dem engen und als extrem schwierig geltenden Kurs des Winged Foot Golf Clubs nicht irritieren und schlug seinen Ansatz von Donnerstag bis Sonntag durch.

Er traf damit nur 23 von 56 Fairways an den vier Turnier-Tagen – war aber meistens nah genug am Loch, dass das unter dem Strich das höhere Gras ausglich. Bei diesen US Open ging es für ihn auch darum, sich und allen anderen zu beweisen, dass es so funktioniert. „Zu hundert Prozent, keinen Zweifel“, sagte DeChambeau am Sonntag. „Für mich geht es um diese Reise, ob ich jeden Schlag besser wiederholen kann als jeder andere. Ich war dazu in der Lage diese Woche. Deswegen habe ich mit sechs Schlägen Vorsprung gewonnen.“

US Open in Mamaroneck

Endstand nach vier Runden (Par 70):
1. Bryson DeChambeau USA 69 68 70 67 274
2. Matthew Wolff USA 66 74 65 75 280
3. Louis Oosthuizen RSA 67 74 68 73 282
4. Harris English USA 68 70 72 73 283
5. Xander Schauffele USA 68 72 70 74 284
6. Dustin Johnson USA 73 70 72 70 285
. Will Zalatoris USA 70 74 70 71 285
8. Tony Finau USA 69 73 73 71 286
. Justin Thomas USA 65 73 76 72 286
. Webb Simpson USA 71 71 71 73 286
. Zach Johnson USA 70 74 68 74 286
. Rory McIlroy NIR 67 76 68 75 286
13. Lee Westwood ENG 67 76 72 72 287
. Adam Long USA 71 74 69 73 287
. Patrick Reed USA 66 70 77 74 287
. Viktor Hovland NOR 71 71 70 75 287
17. Jason Kokrak USA 68 71 77 72 288
. Paul Casey ENG 76 70 69 73 288
. Alexaner Noren NOR 72 74 67 75 288
. Lucas Glover USA 71 71 71 75 288
. Hideki Matsuyama JPN 71 69 70 78 288
Weiters:
T23. Jon Rahm ESP 69 72 76 73 290
T43. Bernd Wiesberger AUT 73 72 76 74 295
Am Cut (146) gescheitert u.a.:
Tiger Woods USA 73 77 150
Matthias Schwab AUT 77 77 154

Golf-Weltrangliste

1. (1.) Dustin Johnson USA 10,24
2. (2.) Jon Rahm ESP 9,83
3. (3.) Justin Thomas USA 8,84
4. (4.) Rory McIlroy NIR 7,89
5. (9.) Bryson DeChambeau USA 7,70
6. (5.) Collin Morikawa USA 7,63
7. (6.) Webb Simpson USA 7,16
8. (7.) Xander Schauffele USA 6,66
9. (8.) Brooks Koepka USA 5,95
10. (10.) Patrick Reed USA 5,88
11. (12.) Adam Scott AUS 5,21
12. (11.) Patrick Cantlay USA 5,11
13. (13.) Daniel Berger USA 5,01
14. (16.) Tony Finau USA 4,77
15. (14.) Tyrrell Hatton ENG 4,72
22. (21.) Tiger Woods USA 3,95
33. (32.) Bernd Wiesberger AUT 3,34
92. (88.) Matthias Schwab AUT 1,54
156. (153.) Sepp Straka AUT 1,10
Stand vom 21. September 2020