„Die Vereine konnten das gemeinsam mit ihren Mitgliedern ganz gut meistern“, resümierte der Funktionär im Gespräch mit der APA über die vom Sportökonomieinstitut SportsEconAustria (SpEA) durchgeführte Initiative für die Phase Frühjahr/Sommer. „Aber 76 Prozent der Vereine rechnen mit finanziellen Einbußen. Und ein Drittel der Sportvereine hat einen völligen Investitionsstopp verhängt.“
Positiv wiederum sei, dass etwa ein Viertel der Vereine Sportwilligen in der Krise digitale Angebote gemacht hat. Zudem hätten die Sportvereine keine Kurzarbeit oder Kündigungen ausgesprochen. „Da sieht man, dass das sehr stabil auf ehrenamtlicher Basis getragen wird.“ McDonald hob auch den Unterstützungsfonds für Non-Profit-Organisationen hervor. „Der funktioniert sehr gut und trägt zur Existenzsicherung bei.“ Dieser laufe aber mit Monatsende aus, es brauche eine Verlängerung bis ins Frühjahr. „Sonst droht ein Vereinssterben.“
Unmut und gedrückte Zuversicht
Vor dem nun beginnenden Herbst verspüre McDonald in den Vereinen einen sehr großen Unmut und eine gedrückte Zuversicht. Denn die Sportvereine hätten den Sommer genutzt, um Präventionskonzepte zu erstellen. „Wir haben es hier mit einer Klientel zu tun, die sehr eigenverantwortlich und verantwortungsvoll agiert.“ Es seien daher praxisorientierte, praktikable Möglichkeiten zur Sportausübung gefragt. Aufgrund der neuen Maßnahmenverordnung sei der Spielraum dafür aber sehr klein.
„Wir haben enorme Schwierigkeiten, dass die Vereine ihren Übungsbetrieb abhalten können. Erste Vereine müssen diesen für den Herbst schließen“, führte McDonald aus. Daher sollen durchdachte Präventionskonzepte zum Zug kommen, so sollten vielleicht neben den Quadratmetern auch die Kubikmeter berücksichtigt und den Vereinen mehr Eigenverantwortung eingeräumt werden. Helfen würde dabei laut McDonald die flächendeckende Öffnung der Schulsportstätten außerhalb der Schulzeiten.
Zusammenrücken mit Regierungsinstitutionen
Letztlich fordere die Sportunion, die Neuregelung der Reisekostenabrechnung für Übungsleiter beizubehalten sowie Steueranreize für Mitgliedschaft und Bewegung. McDonald hofft auf ein Zusammenrücken mit den Regierungsinstitutionen, um die schwierige Situation zu meistern und den Übungsbetrieb für Kinder und Jugendliche erhalten zu können. „Denn wir haben die Ersten, die den Hut drauf hauen. Da brauchen wir die bestmögliche Unterstützung der Bundesregierung.“