Der 21-jährige Rodionov setzte sich im rein österreichischen Duell mit Sebastian Ofner mit 6:4 3:6 6:3 durch und darf nun sein Debüt auf der großen Tennisbühne geben. Die nach Thiem, Novak und Ofner Nummer vier der heimischen Rangliste trifft bei seinem Hauptrundendebüt am Sonntag (zweite Partie nach 11.00 Uhr, live in ORF Sport +) auf den Franzosen Jeremy Chardy und damit auf einen Lokalmatador. Der 33-jährige Chardy ist als Nummer 64 im ATP-Ranking klarer Favorit gegen den Niederösterreicher.
Haas, die in der zweiten Qualirunde ihre Landsfrau Julia Grabher eliminiert hatte, schaffte gegen Elena-Gabriela Ruse den Einzug in den Hauptbewerb. Die 24-jährige Oberösterreicherin besiegte die Rumänin nach 1:38 Stunden und auch einer Regenunterbrechung im ersten Satz mit 6:4 7:5. Ihre Gegnerin in der ersten Runde ist am Montag Hsieh Su-Wei. Die Taiwanesin liegt in der Weltrangliste aktuell auf Rang 63 und damit 80 Plätze vor Haas.
Haas hatte zuletzt dank vieler Absagen den Sprung in den Hauptbewerb der US Open geschafft – eine Qualifikation hatte es in New York ja nicht gegeben. Sie hatte sich dann der späteren Finalistin Viktoria Asarenka aus Weißrussland mit 1:6 2:6 klar beugen müssen. Beim ersten Major-Auftritt hatte sie sich vor vier Jahren in New York qualifiziert, war dann aber der Ungarin Timea Babos knapp unterlegen. Haas kämpft also nun in Paris um ihren ersten Hauptrundensieg bei einem Major-Turnier.
Rodionov bezwingt Ofner im dritten Anlauf
Im Match zwischen den beiden „Weltranglistennachbarn“ Ofner (167.) und Rodionov (169.) hatte Rodionov zunächst die Nase vorn, allerdings dauerte der erste Satz fast eine Stunde. Nachdem Ofner mit dem Gewinn des zweiten Satzes ausgeglichen hatte, bekam Rodionov im Entscheidungssatz mit einem frühen Break zum 2:0 und einem erfolgreichen Aufschlagspiel zum 3:0 wieder Oberwasser.
Rodionov und Haas für French Open qualifiziert
Neben Dominic Thiem und Dennis Novak stehen mit Jurij Rodionov und Barbara Haas zwei weitere ÖTV-Athleten im Hauptbewerb der French Open. Rodionov setzte sich im Österreicher-Duell gegen Sebastian Ofner durch.
Auch die folgende Regenunterbrechung brachte Ofner nicht mehr zurück in die Partie. Nach insgesamt 2:18 Stunden verwertete Rodionov seinen ersten Matchball zum Sieg, nachdem er auf die Knie fiel und beide Fäuste ballte. Für den Niederösterreicher war es im dritten Aufeinandertreffen mit dem Steirer der erste Sieg.
Im vierten Anlauf Quali überstanden
Im vierten Anlauf nach den Australian und den French Open sowie Wimbledon (alle 2019) überstand Rodionov erstmals die Qualifikation bei einem der vier wichtigsten Tennisturniere. Ofner verpasste hingegen beim wegen der CoV-Pandemie in den Frühherbst verschobenen Sandplatzklassiker seine zweite Major-Teilnahme. Bei seiner Premiere 2017 in Wimbledon war der Steirer sensationell in die dritte Runde eingezogen.
Die Erleichterung bei Rodionov war groß. „Im letzten Game hatte ich ungefähr einen Puls von 220 die ganze Zeit. Ich habe mir vor jedem Schlag gesagt: ‚Bleib ruhig, bleib ruhig.‘ Als ich den Matchball gewonnen habe, bin ich automatisch auf die Knie gefallen, weil der ganze Druck aus meinem Körper geflogen ist. Ich war superhappy.“ Rodionov bedankte sich auch bei Javier Frana. Mit dem argentinischen Ex-Spieler als Touring-Coach unter den Fittichen von Wolfgang Thiem fühlt sich Rodionov sehr wohl. „Ich nenne ihn auch meinen Mentor, weil er on und off the court ein super Mensch ist“, sagte Rodionov.