Sollte Hamilton am Sonntag (13.10 Uhr, live in ORF1 und im Livestream) auch das Rennen gewinnen, würde er eine Rekordmarke erreichen. Aktuell hält der 35-jährige Brite bei 90 GP-Siegen, mit einem weiteren würde er den Formel-1-Siegesrekord von Michael Schumacher einstellen. Der Deutsche hatte 91 Rennen gewonnen.
Die Statistik spricht klar für einen historischen Moment: Mercedes hat alle sechs bisherigen Grands Prix in Sotschi gewonnen, viermal fuhr Hamilton als Erster ins Ziel. In der WM-Wertung liegt Hamilton 55 Punkte vor Teamkollege Bottas. Verstappen fehlen als Dritter nach zehn von 17 WM-Rennen schon 80 Punkte auf den sechsfachen Saisonsieger Hamilton.
Hamilton holt Poleposition
Vettel-Crash sorgt für Hektik
Ein enttäuschendes Qualifying erlebte einmal mehr Ferrari. Charles Leclerc und Sebastian Vettel rutschten als 14. bzw. 15. gerade noch in Q2, dort war für die beiden dann aber Endstation. Leclerc wurde schlussendlich Elfter. Noch schlimmer lief es für Vettel: Der Deutsche sorgte mit einem Unfall für einen Abbruch und landete auf dem 15. Platz.
Der Vettel-Crash sorgte zudem für ein turbulentes Finish. Da alle Fahrer an die Box mussten, blieben beim Neustart nur noch 2:15 Minuten Zeit für eine Aufwärm- und anschließende fliegende Runde. Hamilton, dessen bis dahin einzige Runde in Q2 gestrichen worden war, weil er über den Streckenrand hinausgefahren war, überquerte praktisch in allerletzter Sekunde die Ziellinie und schaffte es als Vierter gerade noch in die entscheidende Qualiphase.
Turbulente zweite Qualiphase
Nach einem Crash von Ferrari-Mann Sebastian Vettel, der eine Rote Flagge nach sich zog, wurde es für Hamilton noch eng. Der Brite schaffte es gerade noch innerhalb der erlaubten Zeit über die Linie.
Hamiltons bisher „schrecklichstes Qualifying“
„Das war das schrecklichste Qualifying, das ich jemals erlebt habe“, gestand der Brite. „Die erste Runde wurde mir gestrichen, und dann kam die rote Flagge heraus.“ Umso glücklicher war Hamilton über seine insgesamt bereits 96. Pole seiner Karriere, auch wenn er Startplatz eins in Sotschi nicht überbewerten möchte.
Verstappen zeigte sich von der zweitbesten Qualizeit überrascht. „Wir haben bislang vergeblich nach der richtigen Balance gesucht und offenbar jetzt gefunden“, sagte der Niederländer. "Im Rennen kann nun alles passieren. Auch Bottas rechnet sich noch einiges aus. „Ich kenne das Gefühl, hier von Rang drei aus ins Rennen zu gehen. Das ist gar nicht so schlecht“, erinnert sich der Finne an 2017, als er das Rennen als Qualidritter noch gewann.
Räikkönen bei Rekord-GP nur Letzter
Einen besonders bitteren Nachmittag erlebte Kimi Räikkönen im Alfa Romeo. Der 40-jährige Finne, der am Sonntag seinen 323. Grand Prix bestreitet und damit mit Rekordhalter Rubens Barrichello aus Brasilien gleichzieht, schied gleich zu Beginn mit der langsamsten Zeit aus und geht vom Ende des Feldes aus ins Rennen.