Mergim Berisha (Salzburg)
APA/EXPA/Roland Hackl
Bundesliga

Salzburger Weste bleibt auch in Ried weiß

Meister Red Bull Salzburg hat vor dem wichtigen Rückspiel im Champions-League-Play-off die Pflicht in Ried erfüllt. Bei ihrem 3:1-Erfolg am Samstag mussten die Salzburger gegen den Aufsteiger bis zum Schluss um den dritten Saisonsieg im dritten Spiel in der tipico-Bundesliga kämpfen. Ein Doppelpack von Mergim Berisha (45.+1, 53.) machte den Unterschied, das 3:1 durch Patson Daka fiel in der 97. Minute.

Die Oberösterreicher verkauften sich teuer. Das Anschlusstor von Julian Wießmeier (83.) war dennoch zu wenig. Salzburg ist nach dem saisonübergreifend neunten Pflichtspielsieg als einziges Team noch ohne Punkteverlust und empfängt am Mittwoch (21.00 Uhr) mit einem Erfolgserlebnis Maccabi Tel Aviv zum Entscheidungsspiel (Hinspiel: 2:1) über den Einzug in die Königsklasse. Ried liegt mit drei Punkten im unteren Mittelfeld.

Salzburg-Coach Jesse Marsch setzte nach dem Gastspiel in Tel Aviv wie angekündigt auf Rotation, er nahm gleich sieben Änderungen in der Startformation vor. Während die 2.700 Zuschauer im Innviertel die Salzburg-Stars Dominik Szoboszlai und Patson Daka erst nach einer Stunde bewundern durften, konnten sie vom Start weg dem 18-jährigen Debütanten Luka Sucic auf die Beine schauen.

Salzburg gegen Ried erfolgreich

Weiter ohne Punkteverlust bleibt Titelverteidiger Salzburg. Die „Bullen“ feiern einen 3:1-Auswärtssieg bei Aufsteiger Ried.

Anfangsphase gehört Ried

„Der Kleine hat gegen den Großen immer seine Chancen“, ließ Ried-Trainer Gerald Baumgartner im Vorfeld der Partie wissen. Der Salzburger sollte recht behalten. Denn der Beginn mit einer Eckballserie und der ersten Chance sowie die Schlussphase gehörten seiner Elf. Salzburg-Goalie Cican Stankovic musste bei einem wuchtigen, aber zentralen Schuss von Marco Grüll zur Faustabwehr greifen (4.).

Danach war der Favorit beim Aufsteiger aber tonangebend. Etwa 75 Prozent Ballbesitz wies die Statistik phasenweise aus, doch bis zu acht „Wikinger“ verbarrikadierten den Strafraum oft erfolgreich. Ab Mitte der ersten Hälfte entdeckte der Meister das Flankenspiel, die beiden Stürmer Berisha (28./daneben, 41./Außenstange) und Koita (33./Nachschuss, 33./Außennetz) näherten sich an.

Führung noch vor der Pause

Die Führung fiel in der Nachspielzeit: Nach einem Ulmer-Lochpass bezwang Berisha aus kurzer Distanz Samuel Sahin-Radlinger. Luca Meisl hob zuvor die Abseitsposition auf. Der Absolvent der Salzburg-Akademie Meisl stand auch beim zweiten Treffer in der 53. Minute im Mittelpunkt: Seine Abfangaktion gegen Koita landete im Lauf von Berisha, der erneut an Sahin-Radlinger vorbei traf.

Jubel der Salzburger
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Salzburg-Stürmer Mergim Berisha schnürte in Ried einen Doppelpack

Die Rieder, die danach etwas mehr Risiko nahmen, verkürzten beinahe in der 69. Minute. Wöber verschätzte sich, besserte dann aber gegen den eingewechselten Seth Paintsil aus. Ein Zitter-Finish blieb den „Bullen“ nach liegen gelassenen Halbchancen trotzdem nicht erspart. Valentin Grubeck steckte in einer „Joker“-Kombination auf Wießmeier durch, der den Ball an Stankovic vorbei ins Tor chippte (83.).

Turbulente Schlussphase

Die turbulente Schlussphase brachte dann Chancen hüben wie drüben, doch mit Müh und Not brachten die Salzburger den „Dreier“ über die Zeit. Stankovic machte bei einem sehenswerten Versuch von Grüll gerade noch das kurze Eck zu (94.). Auf der Gegenseite traf Daka nach Ashimeru-Solo praktisch mit dem Schlusspfiff (97.).

Stimmen zum Spiel:

Gerald Baumgartner (Ried-Trainer): „Wir sind noch nicht so weit, dass wir mit der Mannschaft raus attackieren können und offensiver spielen. Deshalb haben wir für die erste Hälfte ein defensives Konzept gewählt. In der zweiten Hälfte haben wir dann offensiv gewechselt. Wenn man Salzburg zur Zeitschinderei bringt, hat man einiges richtig gemacht. Wir müssen aber schauen, dass wir von Woche zu Woche besser werden. Gegen die Admira müssen wir schauen, dass wir auch die Punkte machen, die wir brauchen, um in der Liga zu bleiben.“

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): „Es war nicht unsere beste Leistung. Wir hatten viel Rotation, es war noch recht gut. Der Temperaturunterschied im Vergleich zu Tel Aviv ließ zu, dass wir mit mehr Power spielen konnten. Aber das war nicht einfach gegen einen Gegner, der tief verteidigt hat und intelligent gespielt hat. In der ersten Hälfte war auch die Ballbewegung zu langsam. Der Sieg war wichtig, aber natürlich können wir ein paar Sachen besser machen.“

Mergim Berisha (Salzburg-Doppeltorschütze): „Ich bin froh, dass wir als Team wieder gewonnen haben, das zählt für mich primär. Wir haben es sehr gut gemacht, bis auf die Schlussphase. Das müssen wir analysieren und am Mittwoch besser machen.“

Tipico-Bundesliga, dritte Runde

Samstag:

Ried – Salzburg 1:3 (0:1)

Josko Arena, 2.700 Zuschauer, SR Ouschan

Torfolge:
0:1 Berisha (45.+1)
0:2 Berisha (53.)
1:2 Wießmeier (83.)
1:3 Daka (97.)

Ried: Sahin-Radlinger – Kerhe (65./Takougnadi), Reiner (46./Satin), Reifeltshammer, Meisl, Lercher – Ziegl (79./Wießmeier), Offenbacher (79./Grubeck), Lackner – Gschweidl (65./Paintsil), Grüll

Salzburg: Stankovic – Vallci , Onguene, Wöber (73./Kristensen), Ulmer (84./Farkas) – Sucic, Camara, Ashimeru, Okafor (63./Szoboszlai) – Koita (63./Daka), Berisha (73./Adeyemi)

Gelbe Karten: Kristensen bzw. Camara

Die Besten: Sahin-Radlinger, Paintsil, Grüll bzw. Berisha, Ulmer