Werder-Legionär Marco Friedl stand schon im Kader, hat aber noch kein Spiel absolviert. China-Legionär Marko Arnautovic fehlt wie schon im September wegen der Einreisebestimmungen in China, verletzungsbedingt nicht dabei sind Marcel Sabitzer und Konrad Laimer (beide RB Leipzig) sowie Valentino Lazaro (Borussia Mönchengladbach) und Florian Kainz (1. FC Köln). Foda hat 26 Spieler für den ungewöhnlichen Lehrgang mit drei Partien nominiert.
„Ich habe am Grundgerüst wenig geändert, wir wollen uns weiter einspielen“, sagte der Deutsche. „Aufgrund der Tatsache, dass wir drei Spiele absolvieren, sind 26 Spieler im Kader, um das Training entsprechend gut steuern zu können“, so der 54-Jährige, der der Ausfallsliste nicht zu viel Bedeutung beimessen möchte. „Wir haben das auch zuletzt ganz gut kompensieren können“, sagte Foda, der im Test gegen Griechenland Alaba, Andreas Ulmer und Xaver Schlager schonen wird. Das Trio stößt erst einen Tag davor zum Team.
Zwei Neue im ÖFB-Teamkader
Mit Raphael Holzhauser gibt es einen Überraschungsmann im Kader des ÖFB-Teams. Der 27-Jährige debütiert ebenso wie Sasa Kalajdzic. Im Testspiel gegen Griechenland wollen sich beide für die Nations-League-Partien in Nordirland und Rumänien empfehlen.
Zunächst steht am 7. Oktober (20.30 Uhr) in Klagenfurt der Test gegen den Europameister von 2004 auf dem Programm, danach folgen die beiden Gastspiele in der UEFA Nations League in Nordirland (11. Oktober) sowie in Rumänien (14. Oktober, jeweils 20.45 Uhr). Österreich ist mit einem Sieg in Norwegen (2:1) sowie einer Niederlage daheim gegen Rumänien (2:3) in die Gruppe B1 gestartet und liegt hinter Tabellenführer Rumänien (vier) mit drei Punkten auf Rang zwei.
Holzhauser ist „dynamischer geworden“
Der Nationaltrainer holte im Vergleich zum September auch Louis Schaub und Alessandro Schöpf zurück, und es gibt auch zwei Neue. Über die mitunter überraschende Nominierung von Ex-Austria-Wien-Kapitän Holzhauser, der in Belgien bei Beerschot sein Geld verdient, sagte Foda: „Wir haben Raphael beobachtet, er hat sich noch einmal nach vorne entwickelt, ist dynamischer geworden und erzielt Tore und Assists. Er hat sich diese Chance verdient.“ In dieser Saison hält der 27-Jährige bei fünf Treffern und vier Vorlagen in nur sieben Spielen.
Der Deutsche sah einige Auftritte des Mittelfeldspielers auf Video. „Die Art und Weise, wie er jetzt spielt, gefällt mir viel besser als vor einigen Jahren. Er hat viel mehr Power und Tiefgang“, fügte Foda hinzu.
Kalajdzic schon „länger auf der Rechnung“
Stuttgart-Stürmer Kalajdzic, der im Sommer 2019 nicht nur bei der U21-Europameisterschaft eine gute Figur abgegeben hatte, sondern auch von der Admira nach Stuttgart gewechselt war, habe nach seinem erlittenen Kreuzbandriss seine Qualitäten unter Beweis gestellt. „Wir hatten ihn aber auch schon länger auf der Rechnung“, sagte Foda. Der 2,00-m-Stürmer hält bei zwei Toren in zwei Spielen für den Aufsteiger.
Der 23-jährige Wiener hat serbische Wurzeln, daher stand ein Wechsel zum serbischen Verband im Raum. Ob ein Nationenswitch durch einen Einsatz vom Tisch wäre, ist offen, weil der Internationale Fußballverband (FIFA) eine Aufweichung der Kriterien plant.
Im September konnte sich jedenfalls Hoffenheims Christoph Baumgartner als Debütant hervortun, Foda stellt auch dieses Mal den Neuen diese Chance in Aussicht. „Wir wollen neue Spieler einbauen und erfolgreich sein. Da gilt es, die richtige Balance zu finden.“
Mit den Matches im September war der Teamchef weitgehend zufrieden, „weil wir gute Ballbesitzphasen und ein gutes Pressing hatten. Aber es gibt noch einiges zu verbessern, vor allem im Defensivverhalten und bei Standards.“ Die erste Chance für eine Steigerung bietet sich gegen die Griechen. „Sie haben eine ähnliche Spielanlage wie Rumänien, sehr spielstark. Sie versuchen, das Match von hinten aufzubauen, und haben eine gute Qualität in der letzten Zone“, sagte Foda. Gegen Nordirland sei eine komplett andere Partie zu erwarten. "Sie werden viele lange Bälle spielen, da geht es um die zweiten Bälle, ähnlich wie gegen Norwegen.
Kaderreduktion nach Griechenland-Test
Das ÖFB-Team kommt mit Ausnahme von Alaba, Ulmer und Schlager bis spätestens Montag in Pörtschach zusammen, trainiert wird in Klagenfurt. Am Freitag erfolgt der Abflug nach Nordirland, am Montag wird von Belfast nach Bukarest weitergereist. Vor den Gastspielen reduziert Foda den Kader auf 21 Feldspieler plus drei Torleute.
Apropos Griechenland-Test: Rund eine Woche vor dem Spiel steht noch immer nicht fest, ob Zuschauer im Wörthersee Stadion zugelassen sind. „Die Zeit drängt, wir warten auf eine finale Entscheidung des UEFA-Exekutivkomitees“, sagte ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold. Bis spätestens Donnerstag dürfte in dieser Angelegenheit Klarheit bestehen. Sollte der europäische Verband seine Zustimmung geben, wären in Klagenfurt maximal 3.000 Zuschauer erlaubt. Die September-Länderspiele gingen europaweit ohne Zuschauer über die Bühne.
Arnautovic-Comeback offen
Die letzten Länderspiele des Jahres steigen dann Mitte November – und zwar wieder ohne Arnautovic, sofern der Wiener mit seinem Club das Ligafinale erreicht. „Er wäre gerne gekommen, aber das Problem ist, dass sich an der Situation in China nichts geändert hat“, sagte Foda. Arnautovic müsste nach seiner Rückkehr aus Österreich in China für 14 Tage in Quarantäne. „Das ist nicht zumutbar, außerdem muss ein Verein einen Spieler gar nicht abstellen“, sagte der Teamchef.
Pressekonferenz: ÖFB-Kaderbekanntgabe aus Wien
ÖFB-Teamchef Franco Foda hat am Dienstag seinen Kader für die drei Länderspiele gegen Griechenland (7. Oktober), Nordirland (11. Oktober) und Rumänien (14. Oktober) bekanntgegeben. Mit David Alaba kehrt ein Schlüsselspieler zurück, mit Raphael Holzhauser (Beerschot VA) und Sasa Kalajdzic (VfB Stuttgart) gibt es auch zwei Debütanten.
Mit Arnautovic hatte Foda ebenso erst kürzlich Kontakt wie mit Alaba, dessen Zukunft beim FC Bayern noch immer nicht geklärt ist. „Aber er kann mit der Situation sehr gut umgehen. Es ist eine strategische Entscheidung, die er ganz alleine treffen muss“, sagte Foda. Ob der Bayern-Innenverteidiger auch in der ÖFB-Auswahl im Abwehrzentrum agiert, soll demnächst geklärt werden. „Ich werde das in Ruhe mit ihm besprechen“, kündigte der Teamchef an.
ÖFB-Kader für Griechenland, Nordirland und Rumänien
Tor: Pavao Pervan (VfL Wolfsburg/GER, 1 Länderspiel), Alexander Schlager (LASK, 3), Cican Stankovic (Red Bull Salzburg, 4)
Abwehr: Aleksandar Dragovic (Bayer Leverkusen/GER, 81/1 Tor), Marco Friedl (Werder Bremen/GER, 0), Martin Hinteregger (Eintracht Frankfurt/GER, 47/4), Stefan Lainer (Borussia Mönchengladbach/GER, 20/1), Philipp Lienhart (SC Freiburg/GER, 1/0), Stefan Posch (1899 Hoffenheim/GER, 7/1), Christopher Trimmel (Union Berlin/GER, 7/0), Andreas Ulmer (Red Bull Salzburg, 19/0), David Alaba (Bayern München/GER, 72/14)
Mittelfeld: Julian Baumgartlinger (Bayer Leverkusen/GER, 76/1), Christoph Baumgartner (1899 Hoffenheim/GER, 2/1), Florian Grillitsch (1899 Hoffenheim/GER, 17/1), Raphael Holzhauser (Beerschot VA/BEL, 0), Stefan Ilsanker (Eintracht Frankfurt/GER, 43/0), Karim Onisiwo (FSV Mainz/GER, 8/1), Reinhold Ranftl (LASK, 1/0), Louis Schaub (FC Luzern/SUI, 14/5), Xaver Schlager (VfL Wolfsburg/GER, 13/1), Alessandro Schöpf (Schalke 04/GER, 22/4)
Angriff: Adrian Grbic (FC Lorient/FRA, 2/0), Michael Gregoritsch (FC Augsburg/GER, 19/3), Sasa Kalajdzic (VfB Stuttgart/GER, 0), Christoph Monschein (Austria Wien, 1/0)
Auf Abruf: Martin Fraisl (SV Sandhausen/GER, 0), Heinz Lindner (FC Basel/SUI, 28), Jörg Siebenhandl (Sturm Graz, 2) – Gernot Trauner (LASK, 1/0), Maximilian Ullmann (Rapid Wien, 0), Albert Vallci (Red Bull Salzburg, 0), Philipp Wiesinger (LASK, 0), Maximilian Wöber (Red Bull Salzburg, 6/0), Husein Balic (LASK, 0), Yusuf Demir (Rapid Wien, 0), Mathias Honsak (SV Darmstadt/GER, 0), Thomas Murg (Rapid Wien, 0), Stefan Schwab (PAOK Saloniki/GRE, 1/0), Patrick Wimmer (Austria Wien, 0), Hannes Wolf (Borussia Mönchengladbach/GER, 0), Marko Raguz (LASK, 0)