Ofir Davidzada (Maccabi) und  Masaya Okugawa (RBS)
Reuters/Ammars Awad
Fußball

Europacup-Gegner mit CoV-Problemen

Für die zwei noch aktiven ÖFB-Clubs in der Europacup-Qualifikation stehen in dieser Woche die Play-off-Spiele auf dem Programm. Während Salzburg in der UEFA Champions League gegen Maccabi Tel Aviv am Mittwoch (21.00 Uhr) ein 2:1 aus dem Hinspiel verteidigt, ist der LASK am Donnerstag (21.00 Uhr, live in ORF1) in der Europa League bei Sporting Lissabon im K.-o.-Duell gefordert. Beide ÖFB-Gegner kämpfen vor den Partien mit CoV-Problemen.

Salzburgs Gegner Maccabi muss beim Rückspiel in Salzburg nun auch auf Tal Ben Haim verzichten. Der 31-jährige Offensivspieler wurde laut Informationen des israelischen Internetportals Sportrabbi.com bei den am Tag vor dem Abflug nach Österreich durchgeführten verpflichtenden Tests positiv auf das Coronavirus getestet. Ben Haim hatte bei der 1:2-Heimniederlage vergangene Woche ab der 61. Minute gespielt.

Damit haben in der jüngsten Zeit bereits elf Kicker des israelischen Topclubs einen positiven Test abgelegt. Bereits in den Tagen vor dem Hinspiel waren die positiven Tests von Dor Perez, Avi Rikan, Daniel Perez, Nick Blackman, Enric Saborit, Jonatan Cohen und Dan Glaser bekanntgeworden. Es folgten Eduardo Guerrero und Dor Turgeman, die ebenfalls schon im ersten Teil des Duells nicht mitwirken konnten. Bei Linksverteidiger Ofir Davidsada wurde CoV nach der Begegnung mit Salzburg nachgewiesen.

Coronavirus grassiert im Sporting-Kader

Nicht minder dramatisch gestaltet sich die Situation bei Sporting Lissabon vor dem entscheidenden Duell gegen den LASK um den Einzug in die Europa-League-Gruppenphase im heimischen Estadio Jose Alvalade. Seit nun schon über zwei Wochen grassiert das Coronavirus im Kader der „Löwen“. Das Auftaktspiel in der Liga wurde verschoben, beim Aufstieg über Aberdeen in der dritten Qualirunde (1:0) fehlten neun Akteure sowie Trainer Ruben Amorim, der sich in Selbstisolation befand.

Der 35-Jährige saß auch am Wochenende beim 2:0 gegen Pacos de Ferreira nicht auf der Bank. Sein ihn vertretender Assistent Emanuel Ferro sagte danach, es sei „unmöglich“ zu sagen, wann Amorim wieder zur Verfügung stehe. Die Trainingseinheiten beobachtet der Chefcoach angeblich via Video. Gegen Ferreira kehrten immerhin zwei Spieler zurück, die nach einem positiven CoV-Test in der Vorwoche gefehlt hatten.

LASK denkt gerne an Vorjahr zurück

Beim LASK versucht man sich auf das Sportliche zu konzentrieren und erinnert sich gerne an den letzten Herbst zurück. Damals standen sich die Linzer und Lissabons Nummer zwei hinter Rekordmeister Benfica bereits in der Gruppenphase gegenüber, wobei die Oberösterreicher die Portugiesen in der Endabrechnung auf Platz zwei verwiesen. Im Dezember gab es einen klaren 3:0-Heimsieg, vor fast genau einem Jahr (3. Oktober 2019) schlug Sporting den LASK vor heimischer Kulisse mit 2:1.

Das Spiel gegen den LASK werde jedoch aufgrund zahlreicher Abgänge und Ausfälle „ein anderes. Wir sind ein großer Club und müssen in jedem Spiel den Sieg anpeilen“, sagte Verteidiger Sebastian Coates nach dem Sieg am Sonntag. Gegen Ferreira hatte Ferro auf dieselbe Startelf wie gegen Aberdeen gesetzt. Die Presse warf sogleich das Thema Müdigkeit auf. Für den Coach war der ausgedünnte Kader kein Grund zur Besorgnis. „Natürlich hätten wir gerne alle für Donnerstag bereit, Ruben Amorim inklusive. Wenn alle zurück sind, ist die Mannschaft stärker. Aber wir werden auch Donnerstag auf Sieg spielen“, bekräftigte Ferro. Schlussendlich liege die Entscheidung bei den Gesundheitsbehörden.

Salzburg für Duell mit Maccabi gerüstet

Auch Meister Salzburg lässt die Probleme bei Maccabi Tel Aviv außen vor, die Generalprobe verlief jedenfalls erfolgreich. Durch einen 3:1-Sieg in der Liga bei Guntamatic Ried verteidigten die „Bullen“ am Wochenende ihren Zweipunktevorsprung als Tabellenführer und wappneten sich in den 97 Minuten im Innviertel für das entscheidende Rückspiel in der Champions-League-Qualifikation am Mittwoch gegen Maccabi Tel Aviv.

Salzburg-Trainer Jesse Marsch
GEPA/Christian Moser
Salzburg-Coach Marsch will sein Team in die Königsklasse führen

„Es war nicht unsere beste Leistung, aber es war nicht schlecht. Wir haben viele Spieler getauscht“, sagte Salzburg-Trainer Jesse Marsch und erinnerte an den letztlich geglückten Spagat, mit Rotation (sieben Neue) Kraft für den Europacup zu sparen. „Eine Pause und nicht 90 Minuten für die wichtigsten Spieler, das ist wichtig.“ In Ried waren elf Salzburger mit 22 Jahren oder jünger im Einsatz, defensiv war der Meister nicht zuletzt deshalb verwundbar. „Wir haben eine junge Mannschaft und viele junge Fehler gemacht“, so Marsch. „Aber der einzige Weg zu reifen ist zu spielen.“

„Sehr gut in die Saison gestartet“

Christoph Freund erlebte eine „unnötig spannende Partie“, das Ergebnis stimmte den Sportchef aber milde: „Im Endeffekt wieder gewonnen, ein Auswärtssieg, wir sind sehr gut in die Saison gestartet – das gibt Selbstvertrauen.“ Und Zuversicht für Mittwoch, wenn die „Bullen“ im zwölften Anlauf erstmals eine Qualifikation für die Champions League sportlich im direkten Duell meistern wollen.

„Ich habe schon einige K.-o-Spiele erlebt, da kann vieles passieren“, sagte Freund. Er ging nach dem 2:1 seines Teams im Hinspiel davon aus, dass Maccabi sich in Salzburg „nicht hinten reinstellen“ kann. „Dann werden sich hoffentlich Räume ergeben, und es ist sicher eine unserer Stärken, schnell umzuschalten.“